• 16.04.2007

    Im Ringen um den geplanten EU-Verfassungsvertrag hat die deutsche Regierung nach Angaben des tschechischen Unterhändlers Jan Zahradil vertrauliche Vorverhandlungen mit den "Problemländern" Tschechien, Polen, und den Niederlanden geführt. Die tschechische Mitte-Rechts-Regierung habe dabei ihren Standpunkt betont, wonach ein solches Dokument keine verfassungsähnliche Symbole und keine Begriffe wie "Verfassung" oder "EU-Außenminister" beinhalten dürfe. Offizielle Verhandlungen wolle Deutschland am 23. April aufnehmen, sagte Zahradil. Bereits am Dienstag wird aber Staatspräsident Vaclav Klaus mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin zusammentreffen.

  • 16.04.2007

    Die katholische Kirche hat nach einem halbem Jahr die Verwaltung der Prager St.Veits-Kathedrale am Montag wieder an den Staat übergegeben. Hintergrund bildet ein Urteil des Obersten Gerichtshofes vom Jahresanfang, mit dem das Gericht ein vorangehendes Urteil zu Gunsten der Kirche wieder aufgehoben hatte. Bereits Ende März hatten sich die staatliche Verwaltung der Prager Burg und das Domkapitel auf den Ablauf der Übergabe verständigt. Am Montag wurden nach Informationen der Burgverwaltung nur noch Strom- und Wasserzähler abgelesen. Die unter Kirchenverwaltung eingeführte Eintrittsgebühr war schon zu Ostern wieder abgeschafft worden. Der juristische Streit um den Veitsdom dauert seit 14 Jahren an. Die Kirche hat bereits Einspruch gegen die jüngste Entscheidung eingelegt.

  • 16.04.2007

    Wie erst am Montag bekannt wurde, ist bereits am Samstag der ehemalige tschechoslowakische Premier und hohe Funktionär der kommunistischen Partei, Ladislav Adamec, im Alter von 80 Jahren in Prag gestorben. Als Chef des letzten kommunistischen Kabinetts vor der Wende 1989 hatte Adamec mit dem Bürgerforum (OF) über die Machtübergabe an die neue nichtkommunistische Regierung verhandelt. Adamec war Verfechter eines gesellschaftlichen Umbaus nach dem Vorbild von Gorbatschows "Perestrojka."

  • 16.04.2007

    Im kommenden Jahr sollen zwischen dem Kreis Usti nad Labem / Aussig und dem deutschen Bundesland Sachsen neue Straßen-Grenzübergänge entstehen. Der Kreis will die Übergänge freigeben, sobald die Tschechische Republik dem Schengener Abkommen beigetreten ist, das freien Personenverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten ermöglicht. An vielen Übergängen müssten dazu einfach nur die derzeitigen Grenzschranken entfernt werden, sagte am Montag der Vorsitzende der Kreisregierung, Jiri Sulc. Neue Straßenverbindungen sollen so ab Januar unter anderem zwischen Cerny potok und Jöhstadt und zwischen Nova Ves und Deutschneudorf entstehen.

  • 16.04.2007

    In Tschechien wurden am Montag die Gedenkfeiern fortgesetzt, mit denen anlässlich des Holocaust-Gedenktages (Jom Ha-Shoa) an die im Zweiten Weltkrieg ermordeten Juden erinnert wird. Veranstaltungen gab es unter anderem im ehemaligen Ghetto Terezin / Theresienstadt, in dem etwa 35.000 Juden ums Leben gekommen sind. Weitere 90.000 wurden von hier in die Vernichtungslager im Osten deportiert. Am Sonntag hatten bereits rund 200 Menschen an einer Gedenkfeier für die Holocaust-Opfer im Prager Waldsteingarten teilgenommen.

  • 16.04.2007

    Bei einem Besuch in der Nationalbibliothek im Prager Klementinum traf Premier Mirek Topolanek am Montag mit dem Architekten des siegreichen Entwurfes der geplanten neuen Nationalbibliothek, Jan Kaplicky, zusammen. Nationalbibliotheks-Direktor Vlastimil Jezek übergab dem anerkannten britischen Architekten tschechischer Abstammung eine offizielle Urkunde als Bestätigung für Kaplickys Sieg im internationalen Wettbewerb um das Bauprojekt auf dem Prager Letna-Plateau. Topolanek besichtigte im Klementinum auch die Ende März eröffnete Ausstellung aller Projekte, die am Wettbewerb beteiligt waren.

  • 16.04.2007

    Präsident Vaclav Klaus hat am Montag im Prager Karolinum, dem traditionellen Sitz der Karls-Universität, 68 neuen Hochschulprofessoren ihre Ernennungsurkunde überreicht. Die Ernennungen erfolgten auf Vorschlag der Hochschulen. Schulministerin Dana Kuchtova forderte die frisch gebackenen Professoren auf, sich mit dem ganzen Gewicht ihrer Person für die Reform des tschechischen Bildungswesens zu engagieren. Es sei wichtig, dass sich an der Diskussion über die Zukunft des Bildungswesens nicht nur Politiker, sondern auch die Bildungseliten beteiligten, so Kuchtova.

  • 16.04.2007

    Die tschechische Akademie der Wissenschaften hat am Montagabend den deutschen Physik-Nobelpreisträger Theodor Hänsch mit ihrer Ehrenmedaille "De scientia a mumenitate optime meritis" für Verdienste um den Fortschritt in Wissenschaft, Bildung und Kultur ausgezeichnet. "Ich mag Preise", sagte Hänsch zu der Ehrung, "denn sie überzeugen unsere Sponsoren davon, dass ihre Gelder gut genutzt werden." Auf einem Kongress hatte Hänsch zuvor in Prag vor Fachkollegen einen Vortrag über Laserspektroskopie gehalten.

  • 15.04.2007

    Rund 200 Menschen haben am Sonntagnachmittag an einer Gedenkfeier für die Holocaust-Opfer im Prager Waldsteingarten teilgenommen. Das Ziel der Veranstaltung war es, Unterstützung für die jüdische Nation und für den Staat Israel auf eine friedliche Weise zu manifestieren. Im Rahmen des Programms wollten die Teilnehmer gegen Hassschürung, Intoleranz, Gleichgültigkeit und die Gewalt protestieren wie auch auf die neuen Erscheinungen des Antisemitismus in der tschechischen Gesellschaft aufmerksam machen. Premysl Sobotka, Senatsvorsitzender und Schirmherr der Veranstaltung, die unter dem Titel "Alle sind wir Menschen" anlässlich des Shoa-Tages stattfand, bezeichnete den Holocaust als ein universelles Memento für die gesamte euroatlantische Zivilisation.

  • 15.04.2007

    Premier Mirek Topolanek ist bereit, den christdemokratischen Parteichef und Vizepremier Jiri Cunek aus dem Kabinett abzuberufen, jedoch nur unter einer Bedingung. Er müsste sich darauf mit den Christdemokraten (KDU-CSL) einigen, ohne dadurch den Zusammenhalt der Regierungskoalition zu gefährden. Das sagte Topolanek in der sonntäglichen Potitdebatte im Tschechischen Fernsehen. Momentan werde er keinen einzigen Schritt tun, der den Zerfall der Koalition zur Folge hätte, sagte der Premier wörtlich. Gleichzeitig aber konstatierte er, der Zeitpunkt, zu dem Cunek das Kabinett verlassen sollte, sei bereits gekommen. Topolanek reagierte im Fernsehen auf die Beschlüsse der Grünen vom Samstag, die erneut ihre Forderung nach Cuneks Abgang von der Regierung formulierten. Gegen Cunek wurden kürzlich Polizeiermittlungen wegen angeblicher Korruption eingeleitet.

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