• 04.01.2007

    Wenige Tage nach dem Beitritt Sloweniens zur Eurozone hat der tschechische Notenbank-Präsident Zdenek Tuma eine neue Runde im Streit um die Zugangskriterien für die Gemeinschaftswährung angestoßen. In einem Beitrag für die britische Tageszeitung "The Financial Times" kritisierte Tuma die meisten der Konvergenzkriterien - wie etwa die Drei-Prozent-Grenze beim Defizit - als überholt. So sei unter anderem das besonders umstrittene Inflationskriterium nicht mehr aktuell: Heute bilde stattdessen die gemeinsame Währung und die Definition von Preisstabilität der Europäischen Zentralbank den sicheren Anker, so Tuma. Der Einführung des Euro stehen in vielen der mittel- und osteuropäischen neuen EU-Staaten, darunter auch Tschechien, überhöhte Inflation und Neuverschuldung entgegen.

  • 04.01.2007

    Die tschechischen Sozialdemokraten streben als Lösung der anhaltenden Regierungskrise weiterhin ein Bündnis mit ODS und Christdemokraten an. Parteichef Jiri Paroubek präsentierte am Donnerstag seine Vorschläge für das weitere Vorgehen Präsident Vaclav Klaus. Die Sozialdemokraten wollen demnach auch bei einem möglichen dritten Anlauf zur Regierungsbildung einen Premier aus den Reihen der ODS akzeptieren. Paroubek brachte dabei den Prager Oberbürgermeister Pavel Bem ins Gespräch. Sollte es nicht gelingen, ein Übereinkommen zu erzielen, wollen sich die Sozialdemokraten gegebenenfalls mit einer Minderheitsregierung um das Vertrauen der Abgeordneten bewerben.

    Aus der Präsidialkanzlei hieß es, dass Präsident Klaus den Plan als Absicherung gegen eine mögliche Verfassungskrise im Falle des Scheiterns des zweiten Versuches zur Regierungsbildung begrüße. Das Vorschlagsrecht für den Premier liegt in der dritten Runde beim Chef des Abgeordnetenhauses, der sich vor seiner Wahl für diesen Fall zum Rücktritt verpflichtet hatte, was die Situation erheblich komplizieren würde.

  • 04.01.2007

    In der ODS nimmt die Kritik an Parteichef Mirek Topolanek zu. Aus den Regionalverbänden der Partei werden verstärkt Forderungen nach einem Rücktritt Topolaneks laut, sollte die von ihm geformte Koalition mit Christdemokraten und Grünen im Abgeordnetenhaus keine Mehrheit erreichen. Vorbehalte gibt es unter anderem dagegen, dass die ODS als Wahlsieger in dem Koalitionsabkommen die Schlüsselressorts Finanzen und Regionalentwicklung abgibt. Die Fraktion hat dennoch ihre Zustimmung zu dem Abkommen angekündigt. Am Donnerstagabend ist die Parteiführung der Bürgerdemokraten zusammengetreten, um über das weitere Schicksal der Dreierkoalition zu beraten.

  • 04.01.2007

    Vertrauenswürdigster Politiker in Tschechien ist nach einer Studie der Meinungsforschungsagentur CVVM unverändert die christdemokratische Abgeordnete Vlasta Parkanova. Platz zwei belegt bei der im Dezember durchgeführten Umfrage der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem (ODS), der neue Vorsitzende der Christdemokraten Jiri Cunek ist auf den dritten Platz geklettert. Der sozialdemokratische Parteivorsitzende Jiri Paroubek verliert im Vergleich zu der vorhergehenden Umfrage vom vergangenen Oktober sieben Prozentpunkte; sein Kontrahent, ODS-Chef Mirek Topolanek, kann sich dagegen leicht um zwei Prozentpunkte verbessern.

  • 04.01.2007

    Fast 65 Prozent der Tschechen lehnen die Errichtung von US-amerikanischen Raketenbasen in ihrem Land ab. Das hat eine vom tschechischen Außenministerium in Auftrag gegebene Umfrage ergeben. Fast 60 Prozent der Befragten haben allerdings nichts dagegen, wenn die Amerikaner in Tschechien ein Radarsystem zur Raketenabwehr aufbauen würden. Über den Standort für das US-amerikanische Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa soll zu Beginn dieses Jahres entschieden werden. In Frage kommt neben Tschechien auch noch Polen.

  • 04.01.2007

    Präsident Vaclav Klaus hat am Donnerstag vier Begnadigungen ausgesprochen. Hinter den Straferlässen stünden in erster Linie humanitäre Gründe, hieß es aus der Präsidentenkanzlei. Begnadigt wurde unter anderem ein Mann, der sich gegen den vermeintlichen Schuldigen am Unfalltod seiner Tochter vergangen hatte. Er erhält damit die Möglichkeit, sich um seine behinderte Ehefrau zu kümmern. Die tschechische Verfassung sichert dem Staatsoberhaupt das Recht zu Begnadigungen zu.

  • 04.01.2007

    Die tschechische Skirennfahrerin Sarka Zahrobska hat den Weltcup-Slalom im kroatischen Zagreb mit dem dritten Platz beendet. Schneller waren bei dem Rennen am Donnerstagabend nur die österreichische Weltcup-Führende Marlies Schild und die Kroatin Ana Jelusic.

  • 03.01.2007

    Die Fraktion der Bürgerdemokraten (ODS) im Abgeordnetenhaus will trotz der Kritik aus den eigenen Reihen bei der Vertrauensabstimmung die geplante neue Regierung ihrer Partei mit den Christdemokraten und Grünen unterstützen. Darauf haben sich die bürgerdemokratischen Abgeordneten nach einer zweistündigen Diskussion am Mittwoch geeinigt. Die Unterstützung war nicht sicher gewesen, vor allem die Prager ODS hatte zuvor kritisiert, dass das zu den Schlüsselressorts zählende Finanzministerium im neuen Kabinett an die Christdemokraten gehen soll. Das "Ja" der Fraktion zur Regierung war allerdings nicht einstimmig, einer der Abgeordneten habe sich enthalten, hieß es.

    Autor: Till Janzer
  • 03.01.2007

    Der sozialdemokratische Vorsitzende Jiri Paroubek hat angeboten, dass seine Partei ein Minderheitenkabinett von Bürgerdemokraten und Christdemokraten bei einem dritten Versuch zur Regierungsbildung unterstützen könnte. Paroubek wird diesen Plan, um die seit sieben Monaten dauernde Regierungskrise im Land zu lösen, am Donnerstagvormittag Präsident Vaclav Klaus vorstellen. Wie Paroubek am Mittwoch sagte, sieht sein Plan vor, dass die Bürgerdemokraten das Recht zur Benennung eines Premiers behalten, wenn erneut der Sozialdemokrat Miloslav Vlcek zum Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses gewählt würde. Jiri Paroubek geht davon aus, dass das derzeit geplante Kabinett von Premier Topolanek keine Mehrheit im Abgeordnetenhaus erhalten wird und somit ein dritter Versuch zur Regierungsbildung nötig wird.

    Autor: Till Janzer
  • 03.01.2007

    Der neue Regierungsbevollmächtigte für europäische Angelegenheiten, Zdenek Hruby, soll bis Ende April dieses Jahres einen Plan zur Vorbreitung und Durchführung der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft erstellen. Das hat am Mittwoch die bürgerdemokratische Minderheitsregierung beschlossen. Tschechien wird in der ersten Hälfte 2009 der Europäischen Union vorstehen. Bis Ende des Jahres sollen Hruby, der sein Amt zu Beginn des Jahres offiziell angetreten hat, 20 Mitarbeiter an die Seite gestellt werden. Im laufenden Jahr wird der Regierungsbevollmächtigte mit 45 Millionen Kronen (rund 1,5 Millionen Euro) haushalten können.

    Autor: Till Janzer

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