• 03.02.2006

    Zum Vorsitzenden der neu berufenen Parlamentskommission für die Kontrolle der Nationalen Sicherheitsbehörde (NBU) wurde der sozialdemokratische Abgeordnete Milos Titz gewählt. Die Schaffung der Kommission sieht das neue Gesetz über den Schutz von geheimen Informationen vor, das seit Anfang 2006 gilt. Die Kommission soll ähnliche Funktion erfüllen wie die existierende Kommission für die Kontrolle des Sicherheits- und Informationsdienstes (BIS). Milos Titz arbeitet für den Parlamentsausschuss für Verteidigung und Sicherheit, er war wiederholt im Gespräch für das Amt des Verteidigungsministers.

  • 03.02.2006

    Der EU-Kommissar für Soziales, der ehemalige tschechische Premierminister Vladimir Spidla, sprach sich am Freitag in Bratislava / Pressburg erneut für die Abschaffung von Übergangsfristen bei der Freizügigkeit der Arbeitskräfte in der Europäischen Union aus. Die Übergangsfristen hatten alle EU-Staaten außer Großbritannien, Irland und Schweden bei der Osterweiterung der Union 2004 eingeführt. Ein Europa mit einem gemeinsamen Markt sei ohne die Freizügigkeit der Arbeitskräfte nicht möglich, sagte Spidla nach dem Gespräch mit dem stellvertretenden slowakischen Regierungschef Palo Csaky. Diejenigen Länder, die ihre Arbeitsmärkte geöffnet haben, verzeichnen keinerlei Probleme, sagte auch Csaky. Dies soll kommende Woche auch das Hauptargument eines Berichts der Europäischen Kommission sein, in dem die Abschaffung der Fristen gefordert wird.

  • 03.02.2006

    Der russische Präsident Vladimir Putin ist davon überzeugt, dass sein geplanter Besuch in Tschechien einen neuen Impuls für die Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Russland geben werde. Dies sagte Putin am Freitag bei der Antrittsaudienz des tschechischen Botschafters in Russland, Miroslav Kostelka. Die tschechisch-russischen Beziehungen blicken auf reiche historische Traditionen zurück, und sie werden vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Kultur immer intensiver, sagte Putin weiter. Botschafter Kostelka plane in seiner Funktion insbesondere eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Der russische Präsident soll Anfang März Tschechien besuchen, der Termin steht noch nicht fest.

  • 03.02.2006

    Die Maticni-Straße in der nordböhmischen Stadt Usti nad Labem / Aussig wird ab Freitag von Kameras überwacht. In der vergangenen Woche hat die Polizei direkt in der Straße eine neue Wache eröffnet. Die Gegend, die einst durch den Bau einer Trennwand zwischen Roma und Nicht-Roma bekannt geworden ist, solle nun sicherer werden, sagte der Bürgermeister von Aussig, Petr Gandalovic. Die Bewohner der Einfamilienhäuser haben die Maßnahme begrüßt. In die Mietshäuser wurden am Anfang der 90er Jahre Mietschuldner umgesiedelt, seitdem gab es immer wieder Konflikte mit den anderen Bewohnern der Straße. Die Stadtverwaltung ließ daraufhin eine Wand zwischen den beiden Seiten aufstellen. Dies hatte eine Welle der Proteste bei Menschenrechtsorganisationen hervorgerufen, denn bei den Mietschuldnern handelt es sich überwiegend um Roma.

  • 03.02.2006

    Die tschechische Bahn hat am Freitag alle fünf Schnellzüge Pendolino erneut in Betrieb genommen, die vor einigen Wochen wegen Herstellerfehlern aus dem Betrieb genommen werden mussten. Drei Züge fahren zwischen Prag und Ostrava / Ostrau, zwei auf der Trasse zwischen Prag und Brno / Brünn. Alle Züge fahren ohne Probleme nach regulärem Fahrplan, sagte der Sprecher der Tschechischen Bahn, Ales Ondruj. Die italienischen Pendolino-Züge wurden Mitte Dezember in Betrieb genommen, im Januar jedoch wurden alle beim Hersteller reklamiert. Die entstandenen Kosten wurden noch nicht beziffert, es wird mit Dutzenden von Millionen Kronen gerechnet.

  • 02.02.2006

    Die tschechischen Ärzte und Apotheker sowie Vertreter kleinerer Krankenhäuser haben für den 24. Februar eine Großdemonstration gegen Gesundheitsminister David Rath auf dem Altstädter Ring in Prag angekündigt. Sie werfen dem Minister vor, dass er sich undemokratisch verhalte und mit seinen Sparmaßnahmen das gesamte Gesundheitswesen schädige. Unter anderem hatte Rath für das erste Halbjahr 2006 die Ersatzleistungen der Krankenkassen gegenüber Ärzten und Krankenhäusern eingefroren. Premierminister Paroubek stellte sich erneut hinter seinen Gesundheitsminister: Er sei mit Raths Arbeit zufrieden, so Paroubek.

  • 02.02.2006

    Die Tschechische Apothekerkammer hat eine Verfassungsbeschwerde wegen der Senkung der Handelsmargen für Medikamente ausgearbeitet. Zu den Unterzeichnern gehören auch 19 tschechische Senatoren. Das gab am Donnerstag Kammerpräsident Lubomir Chudoba bekannt. Die Beschwerde soll spätestens zu Beginn kommender Woche beim Verfassungsgericht eingereicht werden. Die Apotheker stört insbesondere, dass auch frei verkäufliche Medikamente unter die Preisregulierung fallen. Gesundheitsminister David Rath hatte zum Jahresbeginn die gesetzlich erlaubten Handelsaufschläge für Medikamente von 32 auf 29 Prozent gesenkt und damit den Unmut der Apotheker hervorgerufen, von denen ein Großteil am vergangenen Montag in einen mehrstündigen Ausstand getreten war.

  • 02.02.2006

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Donnerstag die Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes Iva Brozova von ihrer Funktion abberufen. Klaus kam damit einem Ansuchen von Justizminister Pavel Nemec nach, dem am Mittwoch auch das tschechische Kabinett zugestimmt hatte. Der Oberste Gerichtshof war in der letzten Zeit vom Justizministerium wiederholt für Versäumnisse bei der Vereinheitlichung von Urteilen niedrigerer Instanzen kritisiert worden. Anlass war u.a. der Fall einer jungen Frau, bei dem Richter für dasselbe Delikt innerhalb von drei Jahren vier verschiedene Urteile gefällt hatten - das Strafmaß reichte dabei von drei Jahren mit Bewährung bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe. Nachfolger von Brozova soll der derzeitige Präsidentenberater Jaroslav Bures werden.

  • 02.02.2006

    Der Senat, die obere Kammer des tschechischen Parlamentes, hat am Donnerstag die erneute Entsendung einer tschechischen Anti-Terror-Einheit nach Afghanistan gebilligt. Nach dem Entwurf von Verteidigungsminister Karel Kühnl werden 120 tschechische Soldaten voraussichtlich von April bis September an der internationalen Mission teilnehmen; die Kosten belaufen sich auf rund 132 Millionen Kronen, das sind etwa 4,5 Millionen Euro. Dem Einsatz muss nun noch das Abgeordnetenhaus zustimmen.

  • 02.02.2006

    Kuba hat am Donnerstag beim tschechischen Außenministerium eine Protestnote gegen eine Ausschreibung des Ministeriums eingelegt. Nichtregierungsorganisationen können hier Fördergelder unter anderem auch für Projekte zur Unterstützung kubanischer Regimekritiker beantragen. Havanna betrachtet dies als Einmischung in die inneren Angelegenheiten: Ziel sei es, die innere Ordnung eines fremden Staates umzustürzen, heißt es in der Note, die die Nachrichtenagentur CTK veröffentlichte. Aus dem Außenministerium hieß es dazu, dass die Unterstützung von Demokratie und Menschenrechten zu den Prioritäten der tschechischen Politik gehöre.

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