• 12.10.2005

    Der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Tschechischen Republik im Jahr 2006 um 4,4 Prozent ansteigen werde. Die Hauptquelle des Anstiegs wird Sobotka zufolge die Binnennachfrage sein, die sowohl vom Verbrauch der Haushalte als auch von dem hohen Maß an Investitionen getragen wird. Darüber hinaus wirken sich die derzeit positive Außenhandelsbilanz und der geplante Abbau von Steuern günstig auf das Wachstumstempo aus, erklärte Sobotka am Mittwoch im Zuge der ersten Lesung des staatlichen Haushaltsentwurfs für das Jahr 2006 vor Journalisten in Prag.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Die Einführung des Euro in Tschechien wird dem Mitglied des Bankenrates der Tschechischen Nationalbank Pavel Rezabek zufolge Milliarden von Kronen verschlingen. Allein für die Umstellung der Informationstechnologien und des Systems der staatlichen Verwaltung werden "viele Milliarden" ausgegeben werden müssen, sagte Rezabek am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK. Er sei daher skeptisch, dass der Euro schon im Jahr 2010 eingeführt werden könne. Im Land fehle es nämlich noch an der Durchsetzung wichtiger Reformen, ergänzte Rezabek. Finanzminister Bohuslav Sobotka rügte das öffentliche Auftreten Rezabeks, da es seiner Meinung nach der Tschechischen Republik im Ausland geschadet und das Ansehen der Tschechischen Nationalbank verschlechtert habe.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Die tschechische Währung ist am Mittwoch trotz eines anfänglichen Kursverlustes weiterhin mit einem Wechselkurs von deutlich unter 30 Kronen je Euro gehandelt worden. Sie wurde zum Geschäftsschluss mit einem Kursverhältnis von 29,50 Kronen je Euro notiert. Mit größeren Kursverschiebungen sei auch in den nächsten Tagen nicht zu rechnen, meinten Finanzexperten. Im Verlauf dieses Monats werde es jedoch wieder zu einer Kurssteigerung kommen, nach der sich die tschechische Währung dann bei einem Kurs von 29 Kronen je Euro bewegen werde, hieß es.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Die tschechischen Künstler Borek Sipek und Michael Kocab haben sich in einem offenen Brief an Präsident Vaclav Klaus mit der Bitte gewandt, dass er seine EU-kritischen Aussagen in Zukunft überdenken möge. In dem Brief äußern der bildende Künstler Sipek und der Musikschaffende Kocab ihre Befürchtung, dass die von Klaus gegenüber der Europäischen Union eingenommene kritische Haltung die Tschechische Republik in eine schwierige außenpolitische Lage bringen könnte. Des Weiteren fordern beide Künstler das Staatsoberhaupt auf, außer seiner Standarte auch die Flagge der Europäischen Union über seinem Amtssitz zu hissen. Zu diesem Zweck haben Sipek und Kocab am Mittwoch neben dem Brief auch eine EU-Flagge persönlich auf der Prager Burg abgegeben.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Eine Gruppe tschechischer Ärzte, Krankenschwestern und Feuerwehrmänner ist am Mittwoch mit dem Flugzeug in das vom Erdbeben heimgesuchte Krisengebiet nach Pakistan aufgebrochen. Die TU-154 hat entgegen der ursprünglichen Planung keine Gegenstände und Waren einer humanitären Hilfe an Bord, sondern die komplette Arbeitsausrüstung des tschechischen Teams, dank dem es ein vollfunktionsfähiges Feldlazarett mit 30 Betten in Betrieb nehmen kann. Damit hat Tschechien einer Bitte der pakistanischen Regierung entsprochen.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Der flüchtige tschechische Milliardär Radovan Krejcir, der des umfangreichen Betruges und der Planung eines Auftragsmordes beschuldigt wird, wird nicht an Tschechien ausgeliefert. Das bestätigte am Dienstag der Sprecher des Vizepräsidenten der Seychellen, wo Krejcir sich derzeit aufhält. Im Juni war es Krejcir nach seiner Verhaftung gelungen, während einer Hausdurchsuchung in seiner Prager Villa der Polizei zu entkommen. Mittlerweile stellte sich heraus, dass er bereits seit längerem über die Staatsbürgerschaft der Seychellen verfügt. Die tschechische Polizei hat indes bestätigt, dass sie die Affäre auch in Abwesenheit des Verdächtigen weiter untersuchen werde.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Tschechische Holocaust-Überlebende haben am Mittwoch die erste Dokumentation aller 18 166 Opfer aus Österreich vorgestellt, die in das KZ Theresienstadt deportiert worden waren. Mit dem Buch werde vielen bisher namenlosen Opfern ein Denkmal gesetzt, sagte eine Sprecherin der "Theresienstädter Initiative" in Prag. Unter den Deportierten waren zum Beispiel vier Schwestern des Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freud, sowie Vorfahren des Ex-US-Präsidentschaftskandidaten John Kerry. Theresienstadt war im Zweiten Weltkrieg Durchgangslager für rund 140 000 Juden Mittel- und Westeuropas auf dem Weg in Vernichtungslager. Rund 19 000 überlebten. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch in unserem Tagesecho.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Am zweiten Jugendtheater-Treffen in Eibenstock in Sachsen nehmen erstmals auch Gruppen aus Tschechien teil. Je drei Amateurbühnen aus beiden Ländern wetteifern von Freitag bis Sonntag mit ihren jüngsten Produktionen um den Jugendkunst-Preis der Stadt. Nach Angaben der Veranstalter vom Mittwoch erhält der Gewinner einen Wanderpokal aus einer Glasmanufaktur der Region. Die Teilnahme von Gruppen aus Böhmen wird durch die Euroregion Egrensis gefördert.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.10.2005

    Durch einen 3:0-Auswärtssieg am Mittwoch in Helsinki gegen Gastgeber Finnland ist die tschechische Fußball-Nationalmannschaft in der Endabrechnung der europäischen WM-Qualifikationsgruppe 1 auf dem 2. Platz gelandet. Dank dieser Platzierung hat sie nun in der Relegation die Möglichkeit, noch eines der drei europäischen WM-Tickets zu lösen. Dazu treffen die Schützlinge von Auswahltrainer Karel Brückner im November in Hin- und Rückspiel auf einen weiteren europäischen Gruppen-Zweiten. Dieser Gegner wird am Freitag in Zürich ausgelost.

    Autor: Lothar Martin
  • 11.10.2005

    Im Zusammenhang mit den EU-Beitrittsverhandlungen Kroatiens sagte der tschechische Premierminister Jiri Paroubek, aus seiner Sicht sei das Land möglicherweise bereits 2008 beitrittsfähig. Kroatien habe alle Voraussetzungen, die Gespräche mit Brüssel schnell erfolgreich zu beenden, so Paroubek am Dienstag anlässlich des Pragbesuches seines kroatischen Amtskollegen Ivo Sanader. Paroubek sprach sich zudem dafür aus, Kroatiens EU-Mitgliedschaft nicht mit dem Schicksal des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina zu verbinden: Ein Land dürfe nicht die Geisel eines Ex-Generals sein, meinte er. Der kroatische Regierungschef Ivo Sanader hofft auf eine EU-Mitgliedschaft seines Landes spätestens bis zum Jahr 2009. "Wir würden dann gerne an den Europa-Wahlen teilnehmen", sagte Sanader in Prag.

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