• 29.09.2005

    Die tschechischen Renten sollen im Januar nächsten Jahres um 4,9 Prozent angehoben werden. Auch das beschloss am Donnerstag das Kabinett auf seiner Sitzung. Im Schnitt werden Rentner hierzulande dann 8128 Kronen monatlich erhalten, das sind etwa 270 Euro.

  • 29.09.2005

    Die tschechische Regierung hat am Donnerstag auf Vorschlag von Justizminister Pavel Nemec die Oberste Staatsanwältin Marie Benesova abberufen. Ihren Posten übernimmt die Staatsanwältin aus Hradec Kralove / Königgrätz, Renata Vesecka. Die Abberufung von Benesova unterstützte auch der sozialdemokratische Premierminister Jiri Paroubek. Die ebenfalls in der Regierung vertretenen Christdemokraten waren dagegen. Justizminister Nemec bemüht sich bereits seit längerer Zeit um Benesovas Abberufung. Benesova verhalte sich eher wie eine Politikerin und nicht wie eine Staatsanwältin. Von ihrer Nachfolgerin Vesecka erwarte er sich "mehr Taten und weniger Worte", so Nemec.

  • 29.09.2005

    Der für Sozialpolitik zuständige tschechische EU-Kommissar Vladimir Spidla hat vor einer Abkehr von den sozialen Grundwerten Europas gewarnt. Man dürfe diese Werte nicht über Bord werfen, sagte Spidla im Vorfeld eines informellen EU-Gipfels, der sich Ende Oktober in London vor allem mit sozialen Fragen beschäftigen soll. Spidla erwartet allerdings "keine Harmonie" bei diesem Treffen der Staats- und Regierungschefs. Zwar strebten alle 25 EU-Staaten nach sozialem Zusammenhalt der Gesellschaft, die Wege zu diesem Ziel seien jedoch umstritten, sagte er. Spidla bekräftigte außerdem seine Forderung, die Arbeitsmärkte der alten EU-Länder möglichst bald für Bürger der neuen Mitgliedstaaten zu öffnen. Auch Deutschland und Österreich würden von der Freizügigkeit profitieren, so der Sozialdemokrat. Zugleich sprach sich Spidla dafür aus, die soziale Sicherheit der Arbeitnehmer zu erhalten. Nur so könnten sie die Kreativität entwickeln, die Europas Wirtschaft im internationalen Wettbewerb dringend brauche.

  • 29.09.2005

    Der Vorsitzende der Vereinigung der politischen Gefangenen, Oldrich Stransky, und der Vorsitzende der sudetendeutschen christlichen Organisation Ackermann-Gemeinde, Adolf Ullman, wurden am Mittwoch im Prager Erzbistum mit den Medaillen des Heiligen Wenzel ausgezeichnet. Diese Medaillen werden aus Anlass des tschechischen Staatsfeiertages an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen, die sich für gegenseitiges Verständnis und für Toleranz einsetzen. Oldrich Stransky nahm in der 90er Jahren an den Beratungen zur Deutsch-tschechischen Erklärung teil und engagiert sich für die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter. Die Ackermann-Gemeinde unterstützt seit 1946 den Friedensprozess in Mitteleuropa und arbeitet aktiv für die Verbesserung der tschechisch-deutschen Beziehungen.

  • 29.09.2005

    Neun Monate vor den Parlamentswahlen in Tschechien ließ sich die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) eine umfassende Meinungsumfrage über ihre Wirkung auf die Wähler erstellen. Es handelt sich dabei um die erste Image-Umfrage dieser Art in Tschechien, schreibt die Tageszeitung Mlada Fronta Dnes in ihrer Donnerstagausgabe. Die Bürgerdemokraten wollten vor allem die Meinung der unentschlossenen Wähler in Erfahrung bringen, um sie in der Wahlkampagne besser ansprechen zu können. Das Ergebnis: Über 40 Prozent der Unentschlossenen halten die Bürgerdemokraten für arrogant und aggressiv. Parteichef Mirek Topolanek meinte, die ODS würde sich bereits seit geraumer Zeit bemühen, dieses Image abzustreifen. Ganz sei dies jedoch noch nicht gelungen, sagte Topolanek. Die negative Reputation der Partei bei vielen Wählern habe ihre Wurzeln in der Vergangenheit, meint der Parteichef, dem ein recht kühles Verhältnis zu seinem Vorgänger, dem heutigen Staatspräsidenten Vaclav Klaus, nachgesagt wird.

  • 29.09.2005

    Drei Spieler aus der deutschen Fußball-Bundesliga hat Tschechiens Nationaltrainer Karel Brückner in sein Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele gegen die Niederlande (8. Oktober) und in Finnland (12. Oktober) berufen. Brückner nominierte am Donnerstag Tomas Rosicky von Borussia Dortmund, Jan Polak vom 1. FC Nürnberg und Jiri Stajner von Hannover 96. Entgegen den Erwartungen fand Mittelfeldspieler David Jarolim vom Hamburger SV keine Berücksichtigung.

  • 28.09.2005

    Der 28. September gehört seit fünf Jahren zu den tschechischen Staatsfeiertagen. Die katholische Kirche, zu der sich etwa ein Drittel der Tschechen bekennt, gedenkt dem Märtyrer und Heiligen Wenzel. Der tschechische Fürst wurde im 10. Jahrhundert ermordet. Der Heilige Wenzel wird als der geistige Vater der tschechischen Staatlichkeit betrachtet. Der tschechische Kardinal Miloslav Vlk hielt am Mittwoch vor mehreren Tausend Besuchern eine Pilgermesse in Stara Boleslav bei Prag ab. Gerade dort, vor den Türen der Kirche, solle im Jahr 935 der Fürst Wenzel ermordet worden sein. Zu diesem Anlass wurden auch die Reliquien des Heiligen Wenzel von der Prager Burg nach Stara Boleslav gebracht und dort ausgestellt. Diese Tradition habe eine große Bedeutung nicht nur für die Bewohner der Stadt, sondern auch für alle Gläubigen, sagte der Bürgermeister von Stara Boleslav Daniel Prochazka.

  • 28.09.2005

    Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek hat am Dienstag an der Jahreskonferenz der regierenden Labour-Partei in Großbritannien teilgenommen. In diesem Rahmen traf Paroubek unter anderem mit dem britischen Finanzminister Gordon Brown und Außenminister Jack Straw zusammen. Die Tschechische Republik habe ein großes Interesse daran, dass die Europäische Union ihren Haushalt so früh wie möglich festlege, sagte Paroubek bei den Gesprächen mit den britischen Politikern. Großbritannien hält bis zum Ende des Jahres den Vorsitz in der Europäischen Union.

  • 28.09.2005

    Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder wird am Freitag in Prag seinen tschechischen Amtskollegen Jiri Paroubek treffen. Das gab ein Sprecher der deutschen Regierung bekannt. Auf dem Programm stehen bilaterale Beziehungen, europäische sowie internationale Themen, hieß es aus dem Kanzleramt. Jiri Paroubek lud Schröder zu diesem Kurzbesuch ein, Schröder könne dies mit seiner Teilnahme bei einem Wahlmeeting in Dresden verbinden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass ein wichtiges Thema der Unterredung die politische Lage in beiden Ländern sein wird, schrieb die tschechische Nachrichtenagentur CTK. Bundeskanzler Schröder sei ein politisches Vorbild von Jiri Paroubek, schrieben die tschechischen Medien in letzten Wochen.

  • 28.09.2005

    Der stellvertretende Vorsitzende der Kommunisten Vojtech Filip hat am Dienstag Strafanzeige gegen den christdemokratischen Parteichef Miroslav Kalousek gestellt. Kalousek soll bei einer Pressekonferenz die Kommunistische Partei als eine verbrecherische Organisation bezeichnet haben, meldete das Tschechische Fernsehen. Kalousek bestehe auf seiner Äußerung und fügte hinzu: Endlich werde das Verbrechen der Kommunisten zum Gegenstand von Gerichtsverfahren, auch wenn sie paradoxerweise nicht auf der Anklagebank sitzen würden. Kalousek plant danach, selbst eine Aufhebung seiner Parlamentarierimmunität zu beantragen, falls es zum Gerichtsverfahren kommen sollte. Vojtech Filip hält die Worte von Kalousek für eine Herabstufung der politischen Kultur und für einen Verstoß gegen die Charta der Grundrechte.

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