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27.09.2005
Die tschechische VW-Tochter Skoda hat Presseberichte über eine angeblich bevorstehende Einstellung von rund 1000 neuen Mitarbeitern dementiert. Die Zahl der Arbeitnehmer bei Skoda ändere sich laufend und steige derzeit, sagte Unternehmenssprecher Vladimir Sulc in einem Gespräch der Zeitung "Bohemia", das in der Dienstag-Ausgabe veröffentlicht wurde. Keinesfalls sei es aber so, dass Mitarbeiter eingestellt werden müssten, weil VW Teile seiner Produktion nach Tschechien verlege, betonte er: "Das ist absurd. Es geht lediglich um freie Kapazitäten im Motorenwerk in Mlada Boleslav, in dem einige neue Arbeitsplätze entstehen könnten." Sulc bestätigte hingegen, dass Skoda den Bau des neuen Vans "Roomster" vorantreibt. Die Fertigung erfolge möglicherweise bereits zu Jahresende im Skoda-Werk Kvasiny, wo auch das Modell "Superb" produziert wird. In Presseberichten auch in Deutschland hatte es geheißen, Skoda wolle in der Montage bis Ende 2006 rund 1500 neue Mitarbeiter einstellen und werde von Volkswagen Teile der Komponentenproduktion übernehmen.
In der Affäre um Ex-Skoda-Personalchef Helmuth Schuster wies der Betriebsrat der VW-Tochter am Dienstag offiziell Vorwürfe der Bestechung zurück. Schuster hatte im Dezember 2004 die Überweisung von 100 000 Euro auf ein Konto des Betriebsrats veranlasst, kurz darauf war sein Vertrag verlängert worden. Die Überweisung, die für ein Skoda-Gewerkschaftshaus bestimmt sei, sei auf Grund einer Vereinbarung unter anderem mit Skoda und der Stadt Mlada Boleslav erfolgt, sagte ein Sprecher. Der Betriebsrat sei informiert gewesen. Zudem habe die Verlängerung von Schusters Engagement nicht tschechischen Stellen zugestanden, sondern allein der Skoda-Mutter VW.
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27.09.2005
Die tschechische Währung konnte am Dienstag leichte Kursgewinne verbuchen und wurde zum Geschäftsschluss mit einem Wechselkurs von 29,38 Kronen je Euro gehandelt. Auch gegenüber der US-Währung konnte sie um sieben Heller zulegen und wurde mit dem Verhältnis von 24,48 CZK/USD registriert. Finanzexperten zufolge sollte die etwas angespannte politische Situation weiterhin keinen größeren Einfluss auf den Wechselkurs haben. Marketa Sichtarova von der Gesellschaft Next Finance rechnet sogar in den nächsten zwei Wochen mit einem leichten Kursanstieg, so dass sich die Krone dem Euro bald wieder der Marke von 29 Kronen je Euro annähern dürfte.
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27.09.2005
In Tschechien können Journalisten den Behörden die Quelle einer bestimmten Information verschweigen, ohne dafür bestraft werden zu dürfen. Das entschied das Verfassungsgericht in Brno/Brünn am Dienstag in einem Grundsatzurteil. Im vorliegenden Fall war ein Reporter für einen Bericht über einen ungeklärten Mord mit einem Bußgeld von rund 1350 Euro belegt worden, weil er sich weigerte, der Polizei die Herkunft von Zitaten preiszugeben. Nachdem er mit einem Einspruch vor einer niedrigen Instanz gescheitert war, hatte sich der Journalist an das Verfassungsgericht gewandt. Dieses gab ihm jetzt Recht. "Der Reporter hat der Polizei freiwillig und von sich aus alle Zitate übergeben, lediglich die Quelle aber nicht verraten", sagte Richter Vojen Güttler in der Urteilsbegründung. "Der Journalist hatte dies seiner Quelle versprochen, nichtsdestotrotz hat er ein Maximum dafür getan, dass die Polizei die Quelle auch hätte allein ermitteln können." Mit dem Bußgeld hätten die Behörden gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstoßen, entschied das Gericht.
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27.09.2005
Zwei Jahre nach den tödlichen Schüssen auf den nigerianischen Konsul in Prag ist ein Tscheche am Dienstag zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Hintergrund der Bluttat waren hohe finanzielle Verluste des Täters an die "Nigeria-Connection". Der Rentner war auf fingierte Briefe aus Nigeria hereingefallen, die einen Millionengewinn versprachen. Tatsächlich verlor er mehr als 500 000 Euro. Nachdem der Konsul ihm keine Hilfe versprechen konnte, erschoss der Geprellte den Diplomaten und verletzte dessen Sekretär. Bei dem auch in anderen Ländern bekannten Betrugsversuch handelt es sich um Briefe oder E-Mails vermeintlich hochgestellter Personen aus Nigeria, die angeblich eine hohe Geldsumme außer Landes bringen müssen. Dem Empfänger wird eine lukrative Provision versprochen, falls er vorab die Transfer-Kosten zahlt. In vielen Ländern gibt es Polizei-Sonderkommissionen zur Bekämpfung der "Nigeria-Connection".
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27.09.2005
Die Archäologen vom Tschechischen Denkmalschutzinstitut haben auf dem Kleinseitner Ring in Prag die St. Wenzel-Rotunde gefunden, die aus der Zeit der Wende des 11. zum 12. Jahrhundert stammt. Über den Fund informiert die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Dienstagausgabe. Die Rotunde wurde schon vor einem Jahr gefunden, aber die Experten warteten mit der Veröffentlichung des Fundes, um zu überprüfen, ob sich an der Fundstelle nicht auch Spuren von noch älteren Bauten finden ließen.
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26.09.2005
Keine der tschechischen Regierungsparteien beabsichtigt den Koalitionsvertrag zu kündigen. Das sagte der Parteichef der Christdemokraten Miroslav Kalousek am Montagabend nach einem Treffen führender Vertreter aus der Regierungskoalition. Diese waren am Montagabend zusammengetroffen, um die jüngste Entwicklung in der politischen Szene zu besprechen. Premier Jiri Paroubek hatte am Wochenende angekündigt, dass vorgezogene Parlamentswahlen im Februar oder im März stattfinden könnten. Den Vorschlag der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS), vorgezogene Wahlen noch in diesem Jahr durchzuführen, lehnte er hingegen ab. Die Beziehungen innerhalb der Regierungskoalition sind angespannt, nachdem Premier Paroubek am Samstag die Christdemokraten erneut scharf kritisiert hatte. Die Christdemokraten warnten vor einer Annäherung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten.
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26.09.2005
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag erklärt, dass er sich nicht in die Debatte über vorgezogene Wahlen einmischen will. Er sagte gegenüber den Medien, die Regierungsparteien müssten selber überlegen, ob sie noch Bestandteil einer Koalition sind oder nicht. Klaus fügte hinzu, es sei nicht die Aufgabe des Staatsoberhauptes, auf jede Erklärung der politischen Parteien zu reagieren.
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26.09.2005
Der bulgarische Präsident Georgi Parwanow, der zu einem Staatsbesuch in Tschechien weilt, ist am Montag in Prag mit seinem tschechischen Amtskollegen Vaclav Klaus zusammengetroffen. Parwanow brachte die Überzeugung zum Ausdruck, dass Bulgarien zu dem ursprünglich geplanten Termin - am 1. Januar 2007 - der EU beitreten wird. Klaus sagte, die Tschechische Republik freue sich auf eine gemeinsame Mitgliedschaft in der EU. Er empfahl den bulgarischen Bürgern jedoch, den Beitrittsvertrag gründlich zu studieren. Parwanow, der am Sonntag nach Prag gekommen ist, diskutierte am Montag noch mit Ministerpräsident Jiri Paroubek über wirtschaftliche Zusammenarbeit, Investitionsförderung sowie über den Beitritt Bulgariens in die Europäische Union. Am Dienstag wird der bulgarische Präsident zu Besuch in der südmährischen Metropole Brno/Brünn erwartet.
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26.09.2005
Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek reagierte zurückhaltend auf den Ausgang der Parlamentswahlen in Polen. Paroubek gehe davon aus, dass der Wahlsieg der konservativen Parteien nichts an den hervorragenden bilateralen Beziehungen verändern werde. Der stellvertretende Vorsitzende der tschechischen Bürgerdemokraten, Petr Necas, sagte, er habe den Erfolg der Konservativen in Polen erwartet und wünsche ihnen viel Erfolg bei der Regierungsbildung. Die tschechischen Bürgerdemokraten pflegen nach den Worten von Necas langjährige Kontakte mit den polnischen Konservativen. Polen gehört zu engen Partnern der Tschechischen Republik, beide Staaten arbeiten in der Europäischen Union, in der NATO sowie in der Visegrader Staaten-Gruppe zusammen.
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26.09.2005
Tschechische Bürger werden künftig in der Schweiz arbeiten können. Mit einer deutlichen Mehrheit von 56 Prozent haben sich die Schweizer am Sonntag für eine weitere Öffnung ihres Arbeitsmarktes für EU-Bürger ausgesprochen. Die Zustimmung war weit größer als erwartet. Die erweiterte Freizügigkeit gilt für Menschen aus den zehn Ländern, die der Europäischen Union im Mai vergangenen Jahres beigetreten sind.
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