• 30.12.2004

    Ab Januar 2005 werden die Tschechen höhere Selbstbehalte für ausgewählte Medikamente zahlen müssen. Dies sagte am Donnerstag der Präsident der Tschechischen Apothekerkammer, Lubomir Chudoba. Konkrete Beispiele wollte er nicht nennen. Es liege an den Politikern, eine erträgliche Grenze für die finanzielle Beteiligung der Patienten festzulegen und dabei die sozial schwachen Personen zu berücksichtigen. Von den insgesamt 180 Milliarden Kronen, ca. 6 Milliarden Euro, die das tschechische Gesundheitswesen pro Jahr in Anspruch nimmt, bezahlen die Patienten in Cash rund acht Prozent. Auf dieselbe Prozentrate belaufen sich die Ausgaben der Menschen, die ihre Medikamente rezeptfrei in der Apotheke kaufen.

  • 30.12.2004

    Nach einem Sprung aus einem Fenster im vierten Stock des Verteidigungsministeriums in Prag-Dejvice ist am Mittwochnachmittag eine 52jährige Frau ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich zweifelsfrei um Selbstmord. Die Frau hatte als Zivilangestellte des Ministeriums in der Personalabteilung gearbeitet.

  • 29.12.2004

    Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien kann zu rund 200 tschechischen Bürgern, die sich in dem Katastrophengebiet aufhalten, immer noch kein Kontakt hergestellt werden. Nach Angaben des Krisenstabes im Außenministerium dürften aber die meisten von ihnen wohlauf sein und sich nur wegen des zusammengebrochenen Telefonnetzes noch nicht bei den Angehörigen gemeldet haben. Über tschechische Opfer der Katastrophe, die nach neuesten Angaben 80-100 000 Menschenleben gefordert haben könnte, gibt es immer noch keine gesicherten Informationen. Zur Zeit der Katastrophe haben sich rund 1000 Tschechen in den betroffenen Gebieten aufgehalten.

    Ein Sonderflugzeug der tschechischen Luftwaffe wird am Donnerstag Hilfsgüter voraussichtlich nach Indonesien bringen und verletzte tschechische Touristen nach Hause holen. Bereits seit Dienstag transportieren auch die Linienflüge der tschechischen Fluggesellschaft CSA Hilfsgüter nach Sri Lanka. Tschechische Hilfsorganisationen haben inzwischen zu Spenden aufgerufen, auf ihren Konten gingen bereits hunderttausende Kronen ein.

  • 29.12.2004

    Ein Rettungsteam aus der nordböhmischen Stadt Liberec (Reichenberg), das in diesem Jahr bereits nach dem Erdbeben im iranischen Bam geholfen hatte, bereitet sich auf die Reise nach Südostasien vor. Die Gruppe aus Liberec will in einem der Länder am Golf von Bengalen ein Kinderfeldlazarett errichten. Die Freiwilligen können um den 10. Januar in Orte fliegen, in denen der Bedarf an Hilfe am dringendsten ist, sagte am Mittwoch ihr Leiter Jaromír Dolanský.

  • 29.12.2004

    Wer Silvester im Riesengebirge feiern möchte, findet dort in Hotels und Pensionen immer noch freie Zimmer. Dies meldete am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK. Sprecher der Hotelbetriebe gaben aber an, dass ein großes Interesse an Last-Minute-Buchungen bestehe. Andere Tourismusregionen in Tschechien hatten schon vor einiger Zeit gemeldet, dass zum Jahreswechsel alles ausgebucht sei. Nach Schätzungen werden etwa 400 000 Tschechen Silvester nicht zu Hause verbringen. Daneben werden mehr als 200 000 ausländischeTouristen erwartet, rund ein Drittel davon aus Deutschland.

  • 28.12.2004

    Von etwa 220 tschechischen Bürgern, die sich zur Zeit des verheerenden Erbebens in Südostasien aufgehalten haben, fehlte bis Dienstagabend jede Nachricht. Diese Zahl verringert sich jedoch stündlich, heißt es im Prager Außenministerium. Außerdem sei anzunehmen, dass etliche Personen, deren Angehörige sich inzwischen aus dem Katastrophengebiet gemeldet haben, diese Information nicht an die Behörden weiterleiten. In Thailand liegen sechs schwer verletzte Tschechen im Krankenhaus, viele leicht Verletzte konnten ambulant behandelt werden. Am Dienstagnachmittag ist ein Flugzeug der tschechischen Fluggesellschaft CSA aus Sri Lanka mit etwa 220 Tschechen an Bord auf dem Prager Flughafen gelandet. Bis Freitag soll Sri Lanka nun jeden Tag angeflogen werden. Auf dem Hinflug von Prag in das Krisengebiet werden Hilfsgüter transportiert, in erster Linie Trinkwasser und Arzneimittel. Die Tschechische Republik stellt zehn Millionen Kronen, das sind etwas mehr als 300.000 Euro, für die Opfer der Erdbebenkatastrophe zur Verfügung.

  • 28.12.2004

    Der tschechische EU-Kommissar Vladimír Spidla, der für den Bereich Arbeit, Soziales und Chancengleichheit zuständig ist, betrachtet die Überalterung der Gesellschaft als einen der wichtigsten Problembereiche seines Ressorts. Dementsprechend will er im Jahr 2005 seine Tätigkeit in erster Linie auf diese demographische Entwicklung konzentrieren. Den Mitgliedsstaaten und der europäischen Öffentlichkeit will Spidla ein so genanntes "Grünes Buch" vorstellen, das die Probleme und mögliche Lösungsansätze in jenem Bereich zusammenfasst. Die Überalterung der europäischen Gesellschaft werde in den nächsten Jahrzehnten nicht nur zum sozialen, sondern auch zum ökonomischen und letztlich zum politischen Problem werden, sagte Spidla.

  • 28.12.2004

    Ein Sonderflugzeug der tschechischen Armee hat am Dienstag 54 tschechische Soldaten nach Bosnien und Herzegowina befördert. Sie werden sich dort an Operationen der internationalen Friedenskräfte EUFOR beteiligen. Tschechische Profisoldaten werden unter anderem in der österreichisch-tschechischen Einheit mit insgesamt 150 Mitgliedern im Einsatz sein. Deren Aufgabe ist es, die Militärbasis Eagle Base in Tuzla zu bewachen. Außerdem werden einige Tschechen in Leitungsfunktionen im Hauptkommando der EUFOR-Kräfte in Sarajewo wirken.

  • 28.12.2004

    Präsident Václav Klaus und Premier Stanislav Gross haben sich am Dienstag zu einem informellen Gespräch in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) getroffen. Bei dieser Gelegenheit hat das Staatsoberhaupt einige Gesetze unterzeichnet. Beide Politiker verbringen in dem Bergzentrum im Riesengebirge ihren Winterurlaub. Ein offizielles Treffen ist für nächsten Montag geplant.

  • 28.12.2004

    Die stellvertretenden Vorsitzenden der sozialdemokratischen Abgeordnetenfraktion wollen ihre Funktionen mittlerweile nicht aufgeben. Die Fraktionsleitung kam am Dienstag zusammen, um über den angedrohten Rücktritt ihres Vorsitzenden Petr Ibl zu beraten. Ibl hatte bereits vor Weihnachten sowohl den Arbeitsstil innerhalb der Fraktion als auch die sozialdemokratisch dominierte Regierung kritisiert, der bereits seit Längerem mangelnde Kommunikation mit den eigenen Parlamentsabgeordneten vorgeworfen wird. Er selbst wird im Januar seine Funktion niederlegen.

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