• 28.12.2004

    Eine in Spanien zerschlagene islamistische Terrorzelle hat angeblich Anschläge mit radioaktivem Material geplant. Ein mutmaßliches Mitglied sagte nach Presseberichten vom Dienstag vor einem spanischen Ermittlungsrichter aus, er hätte mit einem Tschechen Verhandlungen über den Erwerb einer Substanz zur Herstellung "schmutziger Bomben" geführt. Dabei habe es sich um so genanntes rotes Quecksilber gehandelt. Zwei der vier verhafteten mutmaßlichen Terroristen räumten ein, Handelskontakte mit der Tschechischen Republik gepflegt zu haben. Sie lehnen es jedoch ab, zu einer Terrorgruppe zu gehören bzw. Attentate geplant zu haben.

  • 27.12.2004

    Die Tschechische Republik stellt zehn Millionen Kronen, das sind etwas mehr als 300.000 Euro, für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Südostasien zur Verfügung. Das sagte am Montag ein hoher Regierungsbeamter im Anschluss an eine Sitzung von Vertretern mehrerer Ministerien. Fünf Millionen Kronen hat das Außenamt sofort bewilligt, die andere Hälfte soll Anfang Januar per Regierungsbeschluss freigemacht werden. Vor allem Trinkwasser wird vorerst in die am meisten betroffenen Gebiete gebracht. Außerdem werden Konsularbeamte tschechischen Staatsangehörigen vor Ort Hilfe leisten. Im Bedarfsfall könnten tschechische Touristen auch mit Sondermaschinen der Armee in die Heimat gebracht werden, der Staat organisiert für sie ärztliche und psychologische Hilfe. Hinweise auf tschechische Todesopfer gibt es keine, bis jetzt haben sich aber mehrere Personen noch nicht bei ihren Angehörigen gemeldet.

  • 27.12.2004

    Die Wirtschaftsleistung der Tschechischen Republik nähert sich langsam dem EU-Schnitt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl beträgt sie bereits knapp 73 Prozent des Pro-Kopf-Wertes in der Europäischen Union. Diese Zahl gibt das Tschechische Statistikamt auf seinen Internetseiten bekannt. Experten weisen allerdings darauf hin, dass vor allem die Erweiterung der Europäischen Union im Mai dieses Jahres für diese Entwicklung verantwortlich ist. Durch den Beitritt von ärmeren Staaten sei das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt in der EU gesunken, der Vergleichswert ist also insgesamt niedriger als zuvor. Die tschechische Hauptstadt Prag kommt pro Kopf sogar auf 164 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Union. Damit stellt Prag mit Abstand die reichste Region in allen zehn neuen Mitgliedstaaten und eine der reichsten in der gesamten EU dar.

  • 27.12.2004

    Die sozialdemokratische Abgeordnetenfraktion muss sich nach einem neuen Vorsitzenden umsehen. Der bisherige Fraktionschef Petr Ibl, der bereits vor Weihnachten seinen Rücktritt angekündigt hatte, will nicht mehr für diese Funktion kandidieren. Ibl kritisierte sowohl den Arbeitsstil innerhalb der Fraktion als auch die sozialdemokratisch dominierte Regierung, der bereits seit Längerem mangelnde Kommunikation mit den eigenen Parlamentsabgeordneten vorgeworfen wird. Nachdem die Sozialdemokratie im abgelaufenen Jahr bei allen Wahlen eine Niederlage erlitten hat, ist die Stimmung in der Partei angespannt, gerade im Abgeordnetenklub ist immer wieder von Flügelkämpfen die Rede. Unter anderem geht es dabei darum, ob man eine Minderheitsregierung mit eventueller Duldung der Kommunisten anstreben soll oder nicht. Derzeit regiert in Tschechien ein sozialliberales Dreiparteienkabinett, das sich im Abgeordnetenhaus nur auf eine Mehrheit von 101:99 Stimmen stützen kann.

  • 27.12.2004

    Von den knapp 7300 in Tschechien lebenden Ukrainern, die offiziell als wahlberechtigt registriert sind, haben am Sonntag etwa 2000 an der Wiederholung der zweiten Runde der ukrainischen Präsidentschaftswahl teilgenommen. Als Wahllokale fungierten die Konsulate in der Hauptstadt Prag sowie in der mährischen Metropole Brno (Brünn). In beiden Städten erhielt der oppositionelle und letztlich siegreiche Kandidat Viktor Juschtschenko den Großteil der Stimmen. Laut Angaben des Tschechischen Statistikamtes leben knapp 20.000 Ukrainer in Tschechien. Inoffizielle Quellen sprechen jedoch von bis zu 200.000, die meisten davon würden sich demnach illegal in Tschechien aufhalten.

  • 27.12.2004

    Die meisten Hotels in den touristisch attraktivsten Regionen Tschechiens sind für die Silvesternacht bereits ausgebucht. Insgesamt werden in Tschechien etwa 220.000 ausländische Gäste erwartet, etwa ein Drittel davon aus Deutschland. Die Hauptstadt Prag rechnet mit ungefähr 100.000 Ausländern, die hier Silvester feiern wollen. Auch in etlichen Bergregionen und in den meisten Kurstädten sind die Hoteliers mit der Buchungslage zufrieden. Am ehesten sollten Touristen noch im westlichen Böhmerwald oder in den mährischen Beskiden eine Unterkunft finden.

  • 27.12.2004

    Auch in Tschechien wird Benzin billiger. Dieser Trend, der hierzulande bereits seit etwa zwei Monaten anhält, hat sich in der vergangenen Woche neuerlich bestätigt. Der Preis für einen Liter Bleifreibenzin "Natural 95" fiel um weitere 30 Heller, das ist etwa ein Cent, auf durchschnittlich 25,18 Kronen, umgerechnet zirka 82 Cent. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Am billigsten tanken die Autofahrer derzeit in der Hauptstadt Prag sowie in Nordmähren.

  • 23.12.2004

    Der Prager Kardinal Miroslav Vlk hat am Donnerstag in der St.Veits-Kathedrale auf der Prager Burg aus den Händen eines jungen Pfadfinders das Licht aus Betlehem entgegengenommen. Er glaube, dass die Menschen gemeinsam mit der Flamme, die am Geburtsort Jesu entzündet wurde, auch Nächstenliebe und offene Herzen mit nach Hause und in die Beziehungen zu ihren Mitmenschen tragen werden, sagte der Kardinal. Die Tradition des Lichtes aus Betlehem geht auf eine Initiative des Österreichischen Fernsehens aus dem Jahr 1986 zurück. Das von einem Kind kurz vor Weihnachten in der Geburtskirche in Betlehem entzündete Licht wandert über Österreich in mittlerweile weltweit 25 Länder. In Prag nutzten bereits zahlreiche Menschen die Gelegenheit, eine mitgebrachte Kerze am Licht aus Betlehem anzuzünden.

  • 23.12.2004

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Donnerstag ein Gesetz unterzeichnet, das den Handel mit Emissionsrechten für Treibhausgase regelt. Der Umfang der Emissionsberechtigungen für Tschechien wurde von der Europäischen Kommission allerdings noch nicht festgelegt, da die tschechischen Zahlen verspätet in Brüssel eingereicht wurden. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen können die tschechischen Unternehmen damit nicht zum Jahresbeginn am europäischen Emissionshandel teilnehmen. Die Berechtigungen sollen jedoch spätestens bis zum Frühjahr ausgegeben werden. Auch in Polen, Italien und Griechenland wird der Emissionshandel erst später starten.

  • 23.12.2004

    Inspektoren der Europäischen Union werden im Januar erneut tschechische Lebensmittelbetriebe überprüfen. Im Mittelpunkt der Kontrollen soll diesmal vor allem der Tierschutz auf Schlachthöfen stehen, teilte am Donnerstag ein Sprecher der Staatlichen Veterinärverwaltung mit. Bei der letzten Inspektion im vergangenen Oktober hatte waren bei einem der sechs überprüften Betriebe Unzulänglichkeiten festgestellt worden; insgesamt seien die Produktionsbedingungen aber positiv bewertet worden, so die tschechische Veterinärverwaltung. Bei gravierenden Verstößen gegen die EU-Vorschriften droht eine Sperrung des europäischen Marktes für die betroffenen Produkte.

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