• 26.08.2004

    Die tschechische Landwirtschaft habe sich gut auf den EU-Beitritt vorbereitet und sehe einer erfolgreichen Jahresbilanz entgegen. Dies sagte am Donnerstag Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas anlässlich der Eröffnung der traditionellen Ausstellung Zeme zivitelka/ Die Erde als Ernäherin. Auf dieser internationalen Veranstaltung, die bereits zum 31.Mal im südböhmischen Ceske Budejovice/Budweis stattfindet, stellen sich auf einer Fläche von 25 000 Quadratmetern insgesamt 497 Firmen aus 19 Ländern vor. Zu Beginn der Ausstellung, die bis zum 1.September zugleich auch als ein großes Erntefest abgehalten wird, stellte der Landwirtschaftsminister ein erfolgreiches Ergebnis der diesjährigen Ernte in Aussicht, die um ein ganzes Drittel höher als im Vorjahr sein sollte.

  • 26.08.2004

    Am Donnerstag, wie allgemein erwartet, hat die Tschechische Nationalbank (CNB) die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Somit wird der REPO Hauptsatz ab Freitag auf 2,50 Prozent ansteigen. Als Hauptgründe für die Entscheidung der Zentralbank nannte die Analytikerin der Raiffeisenbank Helena Horska das hektische Wachstum der Industrieproduktion sowie der Exporte und die erneute Bereitschaft der Haushalte Geld auszugeben. Auf einer Pressekonferenz in Prag schloss der CNB-Gouverneur Zdenek Tuma nicht aus, dass die Zentralbank bei anhaltendem Trend weiterhin die Leitzinsen erhöhen müsste. Ob dies noch in diesem Jahr in Frage käme, wollte Tuma nicht sagen.

  • 26.08.2004

    Die Freizügigkeit tschechischer Bürger auf dem österreichischen Arbeitsmarkt war das Hauptthema der Unterredung, die der tschechische Premier Stanislav Gross und der österreichische Präsident Heinz Fischer am Mittwoch in Prag führten. Gross forderte Österreich auf, nach einer zweijährigen Übergangsfrist die Öffnung seines Arbeitsmarktes zu erwägen. Österreich hatte sich ähnlich wie die meisten alten EU-Staaten entschieden, seinen Arbeitsmarkt vor einem Zustrom der Arbeitkräfte aus den neuen EU-Staaten zu schützen.

  • 26.08.2004

    Die japanische Gesellschaft Kyocera Corp. will ihre bisherige Produktion in Tschechien um eine Herstellung von Sonnenkollektoren erweitern. Diese soll spätestens Anfang kommenden Jahres in einer Montagehalle im nordböhmischen Kadan aufgenommen werden. Wie die Firmenleitung angekündigt hat, soll der neue Betrieb, in dem bis zu 150 Arbeitsstellen entstehen werden, europaweit als Produktionsbasis der Kyocera-Corp. in diesem Fachbereich dienen.

  • 26.08.2004

    Die Gesetze, die im Zusammenhang mit Jugendstraftaten entstehen sind gut, die Behörden arbeiten bei deren Anwendung jedoch wenig zusammen. Dies folgt aus einem Bericht, den das Kabinett am Mittwoch billigte. Innenminister Frantisek Bublan führte auf einer Pressekonferenz an, die Kriminalität der Jugendlichen sei im Jahr 2002 auf das Niveau von 1991 gesunken und habe dann weiter kontinuierlich abgenommen.

  • 26.08.2004

    In der vergangenen Nacht musste die Leistung eines Reaktors im nicht atomaren Teil des Atomkraftwerkes Temelin gesenkt werden. Wegen einer Störung wurde auch der Generator des ersten AKW-Bloch vom Netz genommen. Als Ursache nannte der Sprecher des Atommeilers, Milan Nebesar, eine undichte Stelle im Kühlungswerk des Generators. Wegen desselben Mangels mussten die Techniker des AKWs den ersten Block bereits vor zwei Wochen abschalten. Nebesar zufolge dürfte die derzeit laufende Reparatur etwa 24 Stunden dauern.

  • 26.08.2004

    Im südmährischen Brno/Brünn hat am Donenrstag das 15.Internationale Folklorefestival begonnen. Bis Sonntag werden daran rund 30 Ensembles aus Tschechien, Bulgarien, Indien, Kolumbien, Lettland und der Slowakei teilnehmen. Das Festival ist Bestandteil der traditionellen Brünner Volksfeste, die bereits im Juni begonnen hatten. Ab30.August werden sie mit dem Internationalen Festival von Straßentheatergruppen fortgesetzt.

  • 25.08.2004

    Nur teilweise Übereinstimmung in Bezug auf die sog. Benes-Dekrete herrscht zwischen dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus und seinem österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer. Die beiden Präsidenten waren sich allerdings am Mittwoch in Prag darin einig, dass die Vergangenheit die Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich nicht belasten dürfe. In der Diskussion über die Nachkriegsvertreibungen aus der Tschechoslowakei haben sie ihre unterschiedlichen Auffassungen betont. Fischer nannte die Zeit der Vertreibung "eine Periode, in der kollektiv entschieden und auch Unrecht gesetzt wurde". Dazu sagte Klaus, Tschechien wisse, "dass manch Unschönes passiert" sei.

    Im Streit um das grenznahe südböhmische Kernkraftwerk Temelin sagte Klaus, der Atomreaktor "funktioniere gut". Kontroverse Fragen sollten im Rahmen eines bereits geschlossenen bilateralen Abkommens gelöst werden, betonte er. Fischer betonte, die Österreicher hätten Interesse an "größtmöglicher Sicherheit". Grundsätzlich könne aber jedes Land seine Energiepolitik selbst bestimmen.

    Die Politiker unterstrichen, dass die Problematik der Benes-Dekrete und die Frage des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin nicht das Hauptthema ihres Gesprächs waren. Sie diskutierten des Weiteren über die europäische Politik. Der österreichische Präsident Heinz Fischer weilte am Mittwoch zum ersten Mal seit seiner Wahl zu einem eintägigen Arbeitsbesuch in Tschechien.

  • 25.08.2004

    In der Nacht auf Mittwoch hat das tschechische Abgeordnetenhaus der neuen Regierung von Premier Stanislav Gross das Vertrauen ausgesprochen. Für die Koalition stimmten alle 101 Abgeordneten der Koalitionsparteien, also der Sozialdemokraten (CSSD), der Christdemokraten (KDU-CSL) und der liberalen Freiheitsunion (US-DEU). Dagegen stimmten die Abgeordneten der Opposition, also die Bürgerdemokraten und die Kommunisten. Die altneue Regierung, die aus denselben Parteien besteht, hat auch dieselbe knappe Mehrheit im Abgeordnetenhaus wie die vorhergehende Regierung Spidla. Mit der Vertrauensfrage wurde die zweimonatige Regierungskrise beendet, die mit dem Rücktritt des Kabinetts von Ex-Premier Vladimir Spidla eingeleitet wurde.

  • 25.08.2004

    Der ehemalige Dissident und Signatar der Charta 77, Ales Sulc, hat die Funktion des Chefs des Regierungsamtes übernommen. Seine Ernennung wurde am Mittwoch von der Regierung gebilligt. Der ehemalige Direktor der Sicherheitsabteilung des tschechischen Innenministeriums löste damit in dieser Funktion Pavel Pribyl ab. Pribyl war am Freitag wegen seiner Rolle bei der politischen Wende von 1989 von seinem Posten zurückgetreten. Er hatte damals eine Polizeigruppe geführt, die gegen Demonstranten vorgegangen war. In der vergangenen Woche hatten mehrere hundert Menschen vor dem Amtssitz des Regierungschefs gegen Pribyl demonstriert.

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