• 25.08.2004

    Expremier Vladimir Spidla hat im Laufe der zwei Jahre, in denen er an der Spitze der Regierung stand, fast zwei Drittel seiner Anhänger unter tschechischen Bürgern verloren. Dies folgt aus Untersuchungen der Meinungsforschungsagentur STEM. Während im September 2002 77 % Bürger Spidla positiv bewertet haben, sank seine Popularität im Juli dieses Jahres auf nur 27 %.

  • 25.08.2004

    Der Lobbying unter Gesetzgebern soll durch ein Gesetz und nicht nur einen ethischen Kodex geregelt werden, meint der Chef der Oberen Parlamentskammer Petr Pihtart. Er sagte dies im Zusammenhang mit dem Vorhaben des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek, einen ethischen Kodex zu schaffen, der Richtlinien für den Umgang der Parlamentarier mit Unternehmern bestimmen würde. Die Idee entstand in Reaktion auf die Affäre um Zdenek Koristka statt, der behauptet, dass die oppositionellen Bürgerdemokraten versucht hatten, ihn zu bestechen.

  • 25.08.2004

    Immer weniger Kinder setzen sich in den letzten Jahren in Tschechien auf die Schulbanken. Das gilt auch für das bevorstehende Schuljahr, das in einer Woche, am 1. September beginnt. "In diesem Jahr werden 90.200 neue Schüler eingeschult und in die ersten Klassen der Grundschulen aufgenommen. Dies ist die kleinste Anzahl seit 1995", erklärte am Mittwoch Vladimir Hulik vom Institut für Informationen im Bildungswesen.

  • 25.08.2004

    Sportsoldat Roman Sebrle hat seinen langen Marsch auf den olympischen Zehnkampf-Thron erfolgreich beendet und sich in Athen zum "König der Athleten" gekrönt und damit die erste Goldmedaille für Tschechien gewonnen. Im zweiten Anlauf nach Sydney 2000, wo er Zweiter war, behauptete sich der 29 Jahre alte Tscheche am Dienstagabend bei den Olympischen Spielen in Athen mit der Weltjahresbestleistung von 8893 Punkten.

  • 25.08.2004

    Das tschechische Basketball-Frauenteam wurde bei den Olympischen Spielen in Athen im Viertelfinale von Russinnen besiegt. Das für Tschechien misslungene Spiel endete mit 70:49 für Repräsentantinnen Russlands, die am Freitag gegen favorisierte US-Girls um den Einzug ins Finale kämpfen werden.

  • 24.08.2004

    Am Dienstagnachmittag ist das tschechische Abgeordnetenhaus zusammengekommen, um über die von Premier Stanislav Gross gestellte Vertrauensfrage gegenüber seiner Regierung zu verhandeln. Da vorerst eine mehrstündige Debatte des Parlaments zu erwarten ist, gilt als ungewiss, ob die Abgeordneten schon heute oder erst am Mittwoch über das Vertrauen für das neue Kabinett abstimmen werden. Die Koalition der Sozialdemokraten (CSSD), der Christdemokraten (KDU-CSL) und der liberalen Freiheitsunion (US-DEU) verfügt nur über die knappe Mehrheit von 101 der insgesamt 200 Abgeordnetenstimmen. Die zwei Abgeordneten der Sozialdemokraten Jaroslav Vlcek und Hana Orgonikova, die langfristig krankgeschrieben sind, sind trotz Krankheit ins Abgeordnetenhaus am Nachmittag gekommen.

  • 24.08.2004

    Der Chef des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek hat sich am Dienstag mit den Vorsitzenden der Parlamentsparteien darauf geeinigt, dass es notwendig ist, einen ethischen Kodex für Abgeordnete zu schaffen. Dieser sollte Richtlinien für das Verhalten der Abgeordneten bestimmen. Dieser Kodex, den der Abgeordnetenhausvorsitzende auszuarbeiten hat, soll zur Stärkung der Glaubwürdigkeit der politischen Institutionen beitragen. Abgeordnete und Senatoren sollten dann diesem Kodex freiwillig zustimmen. Das Treffen fand in Reaktion auf die Affäre um Zdenek Koristka statt, der behauptet, dass die oppositionellen Bürgerdemokraten versucht hatten, ihn zu bestechen.

  • 24.08.2004

    Die Bürgerdemokraten werden den Abgeordneten der Freiheitsunion Zdenek Koristka wegen Verleumdung anklagen. In einem zivilrechtlichen Gerichtsverfahren wollen sie ihn für seine Aussage zur Verantwortung ziehen, dass ihm die Demokratische Bürgerpartei eine Bestechung angeboten haben soll. Dies beschloss die Fraktion der Partei auf ihrer Sitzung am Dienstag. Die Partei verlangt eine öffentliche Entschuldigung und eine Summe in Höhe von 10 Millionen Kronen, so der stellvertretende Vorsitzende der Partei Jan Zahradil. Sollten die Partei diese Summe nach dem Verfahren bekommen, wolle man sie spenden, so Zahradil.

  • 24.08.2004

    Der staatliche tschechische Energie-Konzern CEZ, der unter anderem das Atomkraftwerk Temelin in Südböhmen betreibt, wird vermutlich nicht vor 2006 teilprivatisiert. Das sozialliberale Kabinett, dessen Amtszeit regulär im Jahr 2006 abläuft, werde über den zunächst geplanten Verkauf von 16 Prozent des Konzerns wohl nicht mehr entscheiden, verlautete am Dienstag in Prag aus Regierungskreisen. Experten glauben, dass das Finanzministerium für diesen Anteil mindestens 516 Millionen Euro kassieren kann. Finanzminister Bohuslav Sobotka, der sich für eine baldige Teilprivatisierung ausspricht, will mit dem Erlös eine Rentenreform finanzieren.

  • 24.08.2004

    Der langjährige tschechische Ministerpräsident Milos Zeman (59) hat sich am Dienstag in Zeitungsinseraten öffentlich für die Beleidigung eines Grafikers entschuldigen müssen. Der Sozialdemokrat hatte den Künstler Jiri Novotny 1998 mehrfach als "Schmarotzer" beschimpft, da dieser rund 25 000 Euro für die Gestaltung eines Partei-Logos in Rechnung stellte. Novotny hatte Zeman wegen übler Nachrede verklagt. Als Regierungschef (1998-2002) war Zeman mehrfach auch international wegen eines rüden Umgangstons kritisiert worden. In Deutschland sorgte 2002 seine Aussage für Empörung, Sudetendeutsche seien "Hitlers Fünfte Kolonne" gewesen.

Pages