• 24.08.2004

    Die Tschechische Philharmonie, das bekannteste Orchester des Landes, ist in der letzten Woche des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit drei unterschiedlichen Programmen zu hören. Den Auftakt bildete am Montag ein Konzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle, das die fast 2 000 Besucher begeistert aufnahmen. Die Tournee ist dem 100. Todestag des Komponisten Anton Dvorak (1841-1904) gewidmet. Die Tschechische Philharmonie ist am heutigen Dienstag im Kieler Schloss und am Mittwoch in der Hamburger Musikhalle zu hören.

  • 23.08.2004

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag ein Veto gegen die Einführung des Europäischen Haftbefehls eingelegt. Die entsprechende Gesetzesvorlage sieht vor, dass ein Bürger der Tschechischen Republik an jeden EU-Mitgliedsstaat ausgeliefert werden kann, falls gegen ihn der Europäische Haftbefehl erlassen wird. Sein Vorgehen gegen das Ausführungsgesetz begründete der Präsident auf seiner Internetseite mit dem Hinweis, es würde den Verzicht auf die Souveränität der Tschechischen Republik bedeuten, und damit auch den Verzicht auf ihre selbständige Handlungsfähigkeit. Der Gesetzentwurf wird anschließend zur erneuten Behandlung ins Abgeordnetenhaus zurückgeschickt. Um das Veto des Präsidenten zu überstimmen, sind mindestens 101 von den gesamten 200 Abgeordnetenstimmen erforderlich.

  • 23.08.2004

    Das tschechische Schulministerium hat am Montag ein neues Rahmenbildungsprogramm für die Grundschulen vorgestellt. Auf seiner Grundlage werden die jeweiligen Schulen über die Kompetenzen verfügen eigene Lehrpläne auszuarbeiten. Die bisher gültigen einheitlichen Lehrpläne waren für alle Grundschultypen verbindlich, indem sie u.a. auch die Zahl der Unterrichtsstunden festlegten, die den behandelten Themen in den einzelnen Fächern gewidmet werden sollen.

  • 23.08.2004

    Nur drei Tage nach dem Rücktritt von Pavel Pribyl hat am Montag der Direktor der Sicherheitsabteilung des tschechischen Innenministeriums, Ales Sulc, das Angebot des Ministerpräsidenten Stanislav Gross angenommen, seine Karriere als neuer Chef der Regierungskanzlei fortzusetzen. Die Sicherheitsabteilung leitete Sulc seit 1997. Er war auch Signatar der Charta 77, in der das damalige kommunistische Regime zur Einhaltung der Menschenrechte im Einklang mit der Schlussakte von Helsinki aufgefordert wurde. Pavel Pribyl war am Freitag wegen seiner Rolle bei der politischen Wende von 1989 von dieser Funktion zurückgetreten. Pribyl hatte als damals 25-Jähriger eine Polizeigruppe geführt, die im Januar 1989 während der so genannten Palach-Woche gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen war. In der vergangenen Woche hatten mehrere hundert Menschen vor dem Amtssitz des Regierungschefs gegen Pribyl demonstriert.

  • 23.08.2004

    Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Sozialdemokrat Lubomír Zaorálek, hat für Dienstagmittag eine außerordentliche Sitzung der Vorsitzenden der Parlamentsparteien einberufen. Der Grund für dieses Treffen, das rund zwei Stunden vor der im Abgeordnetenhaus geplanten Abstimmung zur Vertrauensfrage gegenüber der Regierung stattfindet, ist die Bestechungsaffäre um den liberalen Abgeordneten Zdenek Koristka (US-DEU). Dieser behauptet, zwei im Auftrag der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) handelnde Personen hätten ihm zehn Millionen Kronen dafür geboten, die Regierung bei der Abstimmung nicht zu unterstützen. Den vermeintlichen Bestechungsversuch hat Koristka am Sonntag öffentlich gemacht.

  • 23.08.2004

    Vertreter des Industrie- und Verkehrsverbandes wollen künftig mit den tschechischen Abgeordneten des Europaparlaments zusammenarbeiten. Sie boten bei einem Treffen in Prag an, Informationen über die aktuelle Entwicklung der tschechischen Wirtschaft zu vermitteln. Zur Sprache kamen auch Themen, die von vielen tschechischen Unternehmern als brennende Probleme wahrgenommen werden.

  • 23.08.2004

    Die Elektrizitätsgesellschaft CEZ will nach wie vor im Rahmen ihres ambitionierten Programms ins Ausland expandieren und sich als eines der größten Branchenunternehmen in Mittel- und Osteuropa etablieren. Jetzt sei die richtige Zeit für Wachstum, sagte am Montag der CEZ-Generaldirektor Martin Roman gegenüber der britischen Zeitung Financial Times. Ihm zufolge werde es in den kommenden zwei Jahren mehr Gelegenheiten für den Ankauf von Aktivitäten geben als in den zurückliegenden zehn Jahren insgesamt. "Wir haben eine tolle Position um erfolgreich zu sein", so Martin im Interview. Die Gelegenheit nicht zu ergreifen, wäre seiner Meinung nach eine Sünde gegenüber den CEZ-Aktionären. Das Unternehmen, dessen Majoritätsanteil in staatlichen Händen liegt, hat diesem Jahr ein Aktienpaket von drei bulgarischen Elektrizitätsdistributoren erworben und bewirbt sich derzeit um Ankäufe in der Slowakei und Rumänien.

  • 23.08.2004

    Der Preis für das in Tschechien meistverkaufte Benzin Natural 95 ist in der letzten Woche um vier Heller auf durchschnittlich 27,15 Kronen, ca. 90 Cent gesunken. Der Ölpreis sank um drei Heller auf 24,93 Kronen. Dies geht aus den jüngsten Angaben der Gesellschaft PR-Auto hervor. Die weltweit angestiegenen Ölpreise, die ständig neue Rekordhöhen erreichen, haben sich bisher noch nicht auf die Preise an den tschechischen Tankstellen ausgewirkt.

  • 23.08.2004

    Entgegen den ursprünglichen Plänen will die tschechische Fluggesellschaft CSA noch in diesem Jahr zwei neue Flugzeuge kaufen, das eine für ca. 160 Passagiere und das andere für kürzere Strecken mit der Fassungskapazität von bis zu 46 Personen. Mit den neuen Maschinen, die ab November eingesetzt werden sollen, wird die Flotte der größten tschechischen Fluggesellschaft über 45 Passagiermaschinen verfügen, insgesamt zehn davon in diesem Jahr neu gekauft. Die CSA will das wachsende Interesse an ihren Dienstleistungen nutzen, sagte CSA-Direktor Jaroslav Tvrdik gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

  • 22.08.2004

    Der liberale Abgeordnete des tschechischen Parlaments Zdenek Koristka (US-DEU) hat die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) aufgefordert, zu veröffentlichen, an welche Abgeordneten der Regierungskoalition sie mit dem Angebot auf eine gesicherte politische Zukunft herangetreten sei. Koristka, dem ein ODS-Abgeordneter angeblich zehn Millionen Kronen dafür geboten haben soll, die Regierung bei der Abstimmung zur Vertrauensfrage am kommenden Dienstag nicht zu unterstützen, machte seine Forderung am Sonntag in einer Sendung des Tschechischen Fernsehens (Ceská televize) öffentlich. Wie die tschechische Sonntagszeitung "Nedelní svet" in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlichte, habe der ehemalige Manager der Demokratischen Bürgerallianz (ODA) in Nordmähren und jetzige Lobbyist Jan Vecerek offensichtlich einer solchen "Verhandlung" beigewohnt. Vecerek würde sowohl Koristka als auch dem Parteivorsitzenden der ODS, Mirek Topolánek, nahe stehen, hieß es. Vecerek hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass unter seiner Anwesenheit dem Abgeordneten Zdenek Koristka von Jemandem Bestechungsgelder angeboten worden seien.

    Autor: Lothar Martin

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