• 17.02.2005

    Nach dem Absprung von Armin Müller-Stahl und Rolf Schübel soll nun der in Prag geborene Filmemacher Ivan Fila ("Lea") die Regie bei "Der letzte Zug" übernehmen, dem geplanten Kriegsdrama der deutschen Produzenten-Legende Artur Brauner. "Die Dreharbeiten sollen im Mai beginnen, finden möglicherweise in Tschechien statt und sind auf zwei Monate angelegt", bestätigte Fila am Donnerstag der Deutschen Presseagentur (dpa) in Prag. "Der letzte Zug" beschreibt den letzten Transport von Berliner Juden in die Vernichtungslager im Osten. Eine der Hauptrollen spielt Sibel Kekilli ("Gegen die Wand").

    Autor: Lothar Martin
  • 17.02.2005

    Aufgrund der heftigen Schneefälle stieg am Mittwoch in Tschechien die Zahl der Verkehrsunfälle dramatisch an. Die Behörden registrierten 1046 Unfälle, das sind laut Auskunft der Verkehrsinformationszentrale etwa ein Drittel mehr als an einem normalen verkehrsreichen Tag. 70 Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Zwei Menschen kamen am Mittwoch auf den tschechischen Straßen ums Leben. Die Wetterlage hatte auch den Betrieb des internationalen Flughafens Prag-Ruzyne erschwert. Die Start- und Landebahnen blieben von fünf Uhr morgens bis etwa 15:30 Uhr geschlossen.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.02.2005

    Die Krise in der sozialliberalen Dreiparteienkoalition Tschechiens spitzt sich zu. Am Mittwochnachmittag sagte Miroslav Kalousek, der Vorsitzende der mitregierenden Christdemokraten, seine Partei sei offen für eine Änderung an der Regierungsspitze. Beobachter interpretieren dies als indirekte Rücktrittsaufforderung an den sozialdemokratischen Premierminister Stanislav Gross. Die Kritik an Gross steht im Zusammenhang mit den Vorwürfen rund um die undurchsichtige Finanzierung seiner Wohnung und die bisherige unternehmerische Tätigkeit seiner Frau. Das für Donnerstag geplante Treffen der Koalitionsspitzen hat Gross am Mittwoch abgesagt. Der Premierminister werde nach der Rückkehr von seinem Besuch in Frankreich die Vorsitzenden der anderen Koalitionsparteien, also der Christdemokraten und der Liberalen, einzeln zu Verhandlungen einladen, sagte die Sprecherin der Sozialdemokraten. An die Adresse der Christdemokraten meinte Gross indes, er "nötige" niemanden, in der Koalition zu bleiben, der das nicht will. Die Ehefrau des Premierministers hat mittlerweile angekündigt, ihre unternehmerische Tätigkeit, die ebenfalls ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, einzustellen.

  • 16.02.2005

    Der tschechische Präsident Václav Klaus ist am Mittwoch zu einem Besuch in Jordanien eingetroffen. Nach einem Treffen mit König Abdallah II. sagte Klaus, beide Staaten hätten Interesse an einer Intensivierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Das tschechische Staatsoberhaupt traf auch mit dem jordanischen Regierungschef Faizal Al-Fayez zusammen. Am Donnerstag steht in Amman unter anderem ein Treffen mit den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern auf dem Programm. Für den Samstag ist die Weiterreise nach Saudi-Arabien geplant.

  • 16.02.2005

    In Tschechien wird es vorerst kein Gesetz geben, das das Rauchen an öffentlich zugänglichen Plätzen oder den Tabakverkauf deutlich beschränken würde. Das Abgeordnetenhaus in Prag hat am Mittwoch den entsprechenden Entwurf eines so genannten Anti-Raucher-Gesetzes in die zweite Lesung zurückverwiesen. Innerhalb von zwei Monaten soll nun der Vorsitzende des Legislativrats der Regierung, Jaroslav Bures, dem Gesundheitsausschuss eine reformierte Fassung des Entwurfs vorlegen. Gegner des Gesetzes sind unter anderem der Ansicht, Unternehmer im Gastronomiebereich könnten geschädigt werden, wenn es verpflichtende baulich abgetrennte Raucherbereiche geben sollte. Die Befürworter des Entwurfs sehen in der Einschränkung des Rauchens einen weltweiten Trend und hinter der aktuellen Entscheidung den Einfluss von "Lobbyisten".

  • 16.02.2005

    Mario Monti, der Vorsitzende des European Citizen Action Service (ECAS), das sich für die Stärkung der Bürgergesellschaft in der EU einsetzt, hat mit scharfen Worten die Gegner der Europäischen Verfassung kritisiert. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur CTK sagte der ehemalige Wettbewerbskommissar, diese sollten den Verfassungsvertrag erst einmal "ordentlich lesen". Gerade Vertretern von kleineren Staaten müsste der Text eigentlich gefallen, so Monti in Anspielung auf die Verfassungskritiker aus Tschechien, die im Europäischen Parlament besonders zahlreich vertreten sind. Staaten, die die gemeinsame Verfassung ablehnen, sollten sich überlegen, ob sie überhaupt EU-Mitglied bleiben wollen, sagte Monti weiter. Der Vizepräsident des Europaparlaments, Miroslav Ouzky von der tschechischen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), wies Montis Aussagen entschieden zurück. Die ODS behauptet seit längerem, dass die Verfassung für kleinere Länder Nachteile bringen würde. Der entsprechende Vertrag muss von allen EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden.

  • 16.02.2005

    Tschechische Internetserver können einen neuen Besucherrekord verbuchen. Insgesamt 5,15 Millionen Menschen haben im Monat Januar tschechische Webseiten besucht. Damit wurde im hiesigen Netz erstmals in der Geschichte die Grenze von fünf Millionen Besuchern überschritten, mehr als 1,8 Millionen davon kommen aus dem Ausland.

  • 15.02.2005

    Der Tschechischen Republik droht, dass sie die Ratifizierung des EU-Verfassungsvertrags zum gegebenen Termin nicht schafft, sollte das Verfassungsgericht nicht eine ernsthafte Debatte über dieses Dokument starten. Präsident Václav Klaus führte dies in Reaktion auf einen Brief an, in dem ihm der Vorsitzende des Verfassungsgerichts Pavel Rychetský auf seine Anfrage bezüglich der EU-Verfassung antwortet. Das Staatsoberhaupt hatte das Gericht erst kürzlich um eine Stellungnahme zur Vereinbarkeit des EU-Verfassungsvertrags mit dem tschechischen Grundgesetz ersucht. "Der Vorsitzende des Verfassungsgerichtes stellte bloß fest, dass in dieser Sache kein Verfahren eröffnet wurde, was der Präsident natürlich weiß. Er hat sich jedoch zum Kern der Sache nicht geäußert", sagte am Dienstag der Präsidentensprecher. Klaus fühle sich durch die Antwort enttäuscht, fügte er hinzu.

  • 15.02.2005

    Der stellvertretende Innenminister Jirí Vacek von der Christdemokratischen Partei hat sich entschieden, von seinem Posten zurückzutreten. Er gab dies am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt. Als Grund für die Entscheidung führte er eine Medienkampagne an, die seiner Meinung nach im Zusammenhang mit seiner Ausbildung geführt wird. Medien hatten kürzlich veröffentlicht, dass Vacek trotz seiner Behauptungen keinen Hochschulabschluss habe. Der Vizeinnenminister konnte daraufhin kein Hochschuldiplom vorlegen, um den Verdacht zu entkräften.

  • 15.02.2005

    Die Allgemeine Versicherungsanstalt (VZP) hat im Register der Versicherten in den vergangenen Jahren an die 5000 so genannte "tote Seelen" entdeckt. Es wurden Leute in Evidenz geführt, die nicht mehr am Leben sind. Bei 2000 Fällen handelte es sich um Personen, für die der Staat Versicherungsgebühren trägt. "Obwohl einem diese Zahl hoch erscheinen kann, muss man zur Kenntnis nehmen, dass es sich um kein ganzes Promille der Gesamtzahl der Versicherten handelt", sagte dazu der Sprecher der Krankenkasse, Jirí Suttner. Er verwies darauf, dass Neugeborene und verstorbene Personen von den Standesämtern gemeldet werden, wobei die Krankenkasse jedoch über begrenzte Kontrollmöglichkeiten verfüge.

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