• 20.08.2004

    Die Masaryk-Universität in Brno/Brünn hat einen neuen Rektor. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Freitag auf der Prager Burg Professor Petr Fiala in diese Funktion ernannt. Der 40-jährige Fiala wird sein neues Amt am 1. September antreten. Ein Universitätsrektor kann sein Amt in Tschechien für drei Jahre ausführen und danach nur noch einmal wieder gewählt werden. Bei der Ernennung von fünf Rektoren im Februar dieses Jahres hatte Klaus diese aufgefordert, an ihren Hochschulen mit einer - wie es wörtlich hieß - "unbarmherzigen Hand" zu regieren.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.08.2004

    Tschechien ist nach Spanien und China mittlerweile der drittgrößte Auslandsstandort der deutschen Automobilindustrie. Deutsche Marken erreichen in den großen mittel- und osteuropäischen Ländern im Schnitt einen Marktanteil von 45 Prozent. Die deutschen Hersteller und Zulieferer haben in den neuen EU-Beitrittsländern rund zehn Milliarden Euro investiert und beschäftigen dort 160.000 Mitarbeiter. Volkswagen ist mit 9400 Beschäftigten in der Hauptstadt Bratislava der größte Arbeitgeber der Slowakei.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.08.2004

    Bei den Olympischen Sommerspielen in Athen hat die Tschechische Republik am Freitagvormittag ihre dritte Medaille gewonnen. Nach Abschluss der Wildwasserkanu-Konkurrenz Canadier-Zweier der Männer konnten sich Jaroslav Volf und Ondrej Stepánek über Bronze freuen. Der Olympiasieg ging an die slowakischen Zwillingsbrüder Hochschorner, die Silbermedaille wurde von der deutschen Besatzung Marcus Becker/Stefan Henze erkämpft.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.08.2004

    Mit einer Schweigeminute und dem Abspielen der Nationalhymne gedachten die tschechischen Eishockeynationalspieler am Freitag zum Auftakt des Vorbereitungstrainings auf den bevorstehenden Weltcup ihres am Montag tragisch verunglückten und an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorbenen Cheftrainers Ivan Hlinka. Vor rund 300 Zuschauern, die dem Gedenkakt in der Karlsbader Eishalle beiwohnten, waren die Cracks um die NHL-Stars Jaromír Jágr, Robert Reichel und Patrik Eliás zuvor mit schwarzen Stutzen und einer in Herzhöhe golden eingewebten Nummer 21 auf den Trikots eingelaufen. Den Dress mit der Nummer 21 hat Hlinka stets in seinen erfolgreichen Jahren als Nationalspieler übergestreift, und "als Erinnerung an Ivan werden wir diese Trikots bei jedem Training und jedem Spiel im Rahmen des Weltcups tragen", erklärte der Generalmanager der Nationalmannschaft Zbynek Kusy. Für die Zeit des Weltcups hat Hlinkas einstiger "Schüler" und Mitspieler Vladimír Ruzicka die Funktion des Chefcoaches übernommen.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.08.2004

    Bei den diesjährigen Internationalen Musikfestspielen im südmährischen Jaromerice nad Rokytnou, die traditionsgemäß den Namen des slowakischen Opernsängers Peter Dvorsky tragen, steht an diesem Samstag ein Galakonzert der tschechischen Operndiva Eva Urbanová auf dem Programm. Während ihres Auftritts werden Arien vor allem aus Werken tschechischer Komponisten erklingen. Als Höhepunkt der Darbietung ist die bekannte Arie "Prophezeiung der Libussa" aus der gleichnamigen Oper von Bedrich Smetana vorgemerkt. Die Wirkung von Gesang und Musik soll dabei durch multimediale auf die Frontseite des dortigen Schlosses und in den anliegenden Garten projizierte Lichteffekte gesteigert werden, mit denen sich die tschechische Firma Flash Barrandov und ihr deutsches Pendant Casa magica aus Tübingen präsentieren werden.

    Autor: Lothar Martin
  • 19.08.2004

    Nach fünfstündigen Verhandlungen, die bereits heute Vormittag begonnen hatten, konnten sich die Chefs der Dreiparteienkoalition auf die Endfassung der Programmerklärung der neuen Regierung einigen. Den Vorsitzenden der Sozialdemokraten (CSSD), der Christdemokraten (KDU-CSL) und der liberalen Freiheitsunion (US - DEU) ist es gelungen, die letzten Streitpunkte auszuräumen. Zu diesen gehörten einige außenpolitische Fragen, darunter vor allem der von der vorherigen sozialdemokratischen Minderheitsregierung unter Milos Zeman ausgehandelte Entwurf eines Vertrages mit dem Vatikan, mit dem die neue CSSD-Führung nicht zufrieden war. Das Programmdokument, welches das Kabinett gleich am selben Tag gebilligt hat, umfasst 37 Seiten.

  • 19.08.2004

    Am kommenden Dienstag will die Regierung dem Parlament die Vertrauensfrage stellen. Durch die unerwartete Erkrankung und Hospitalisierung der sozialdemokratischen Abgeordneten Hana Orgonikova besteht aber die Gefahr, dass die Dreiparteienkoalition nicht die vorgesehene Stimmenmehrheit erreichen wird. Gleichzeitig gibt es jedoch Signale, dass der schon seit Längerem krankgeschriebene Sozialdemokrat Jaroslav Vlcek an der Abstimmung teilnehmen könnte. Auch die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) gaben zu verstehen, dass sie der Regierung eventuell durch die Absenz eigener Abgerodneter entgegenkommen könnten.

  • 19.08.2004

    Noch bevor die Programmerklärung der neuen Regierung in ihrer endgültigen Fassung vorlag, hat der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), Miroslav Grebenicek, diese bereits abgelehnt. Schon jetzt sei klar, dass sie keine bedeutenden Schritte zu der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung beinhalte, so Grebenicek. Er wies darauf hin, dass aus dem Regierungsprogramm beispielsweise das Versprechen gestrichen wurde, innerhalb zweier Jahre 100 000 neue Arbeitsplätze zu schaffen und jährlich 50 000 Wohnungen zu errichten. Grebenicek deutete an, dass die kommunistischen Abgeordneten der Regierung in der Abstimmung am kommenden Dienstag nicht das Vertrauen aussprechen werden.

  • 19.08.2004

    Im Zusammenhang mit der geplanten Kundgebung von Neonazis, die am Samstag zum Gedenken an den 17.Todestag des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß im bayrischen Wunsiedel stattfinden soll, hat die Jüdische Gemeinde Prag vor den zunehmenden Aktivitäten der deutschen Neonazis gewarnt. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Jelinek gab seiner Reue über den jüngsten Gerichtsentscheid Ausdruck, mit dem das vorherige Verbot der Kundgebung in Wunsiedel aufgehoben wurde. Es bestätigten sich die Befürchtungen, dass die europäische Zukunft viele Gelegenheiten bieten würde, die Geschichte des 2.Weltkrieges und des Holocaust neu zu schreiben, hieß es in der Erklärung der Jüdischen Gemeinde Prag.

  • 19.08.2004

    Durch einen Garten voller Phantasie und Musik sollen die Besucher des tschechischen Pavillons auf der Weltausstellung Expo 2005 in Japan wandeln. Das Konzept der tschechischen Präsentation haben heute dessen Autoren in Prag veröffentlicht. Nach ihren Vorstellungen soll der tschechische Pavillon den Besuchern Beruhigung und Entspannung bringen. Die Firma Dekor, die im Wettbewerb um den Auftrag am besten abgeschnitten hat, will mit renommierten tschechischen Künstlern aus der Filmbranche und der bildenden Kunst zusammenarbeiten.

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