• 19.07.2004

    Der österreichische Präsident Heinz Fischer will - im Unterschied zu einem Teil der österreichischen Regierung - keine weiteren Forderungen an Tschechien bezüglich der Atomenergie und der Geschichte stellen. Gerade diese Themen haben in den vergangenen Jahren die bilateralen Beziehungen der beiden Länder belastet. Mit einem offenen Dialog mit den tschechischen Politikern wolle er zu einer Verstärkung der Kontakte zwischen den Ländern beitragen, sagte Heinz Fischer bei seiner ersten Pressekonferenz als österreichischer Bundespräsident am Montag in Wien.

  • 19.07.2004

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag den Termin der Wahlen zum Senat und in die Landkreisvertretungen auf 5. und 6. November festgesetzt. In den Wahlbezirken, wo die Senatoren in der ersten Wahlrunde nicht gewählt werden, wird die zweite Runde eine Woche später stattfinden. Anfang Oktober werden auch in den Wahlbezirken Znojmo/Znaim und Prag 4 zusätzliche Wahlen in den Senat stattfinden, da die Senatoren dieser Bezirke im Juni zu Europaabgeordneten gewählt wurden.

  • 19.07.2004

    Die neue Konzeption des Gesundheitswesens, die der vor kurzem gewählte und nach dem Rücktritt der Regierung wieder sich verabschiedende Gesundheitsminister Jozef Kubinyi vorgestellt hat, entspricht nicht den Vorstellungen der Sozialdemokraten. Dies sagte der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokraten, Arbeitsminister Zdenek Skromach, am Montag der Nachrichtenagentur CTK. Die neue Konzeption sieht die Senkung der Versicherungsbeiträge und einen höheren Selbstbehalt der Patienten vor. Kybinyi hätte die Konzeption mit niemandem konsultiert, so Skromach. Er halte solche Vorschläge jetzt, wo die Regierung am Abtreten ist, für sehr unglücklich.

  • 19.07.2004

    Im Mai sind die Einnahmen der tschechischen Unternehmen gesunken. Die Menschen haben weniger eingekauft, weil zum einen die Preise gestiegen sind und zum anderen Unsicherheit im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik herrschte. Die Tschechen haben vor allem große Investitionen wie etwa den Kauf eines Autos auf später verschoben. Dies teilten Wirtschaftsexperten am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit. Die Skepsis der Tschechen würde weiterhin steigen, da die Gehälter in Tschechien voraussichtlich künftig langsamer wachsen werden.

  • 18.07.2004

    Der mit der Regierungsbildung beauftragte designierte Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, hat am Sonntag vom CSSD-Exekutivausschuss das Mandat zu konkreten Verhandlungen mit den Christdemokraten (KDU-CSL) und den Liberalen (US-DEU) erhalten. Von den anwesenden 140 Mitgliedern des insgesamt 200-köpfigen Gremiums haben sich nur fünf der Stimme enthalten, niemand stimmte dagegen. Ein Teil der Konferenzteilnehmer kritisierte jedoch die vorgesehene Beteiligung der bisherigen Koalitionspartner an der neuen Regierung. Nach Meinung des Chefs des außenpolitischen Ausschusses im Abgeordnetenhaus, Vladimir Lastuvka, wäre es für die Sozialdemokraten günstiger, eine Minderheitsregierung zu stellen. Die bisherigen Aktivitäten von Stanislav Gross hatte am Samstagabend auch das Präsidium der Sozialdemokratischen Partei befürwortet.

  • 18.07.2004

    Erstmals in der Geschichte des Prager Nationaltheaters wird auf Tschechiens führender Bühne offiziell ein deutschsprachiges Theaterstück aufgeführt. Dies teilten am Sonntag die Organisatoren des Prager Theaterfestivals Deutscher Sprache mit, das ab 23. Oktober bereits zum neunten Mal in der tschechischen Hauptstadt stattfinden wird. Nach Informationen der Festivalleiterin Jitka Jilkova wird am 31. Oktober das Wiener Burgtheater mit "Das Werk" von Elfriede Jelinek in Prag gastieren. Die Autorin - so Jilkova - werde an der Aufführung teilnehmen und am nächsten Tag vom Prager Oberbürgermeister Pavel Bem mit dem Franz-Kafka-Literaturpreis ausgezeichnet.

  • 17.07.2004

    Der designierte Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, berichtete am Samstag vor der Parteiführung über seine Verhandlungen zur Regierungsbildung. Wie sich die Mehrheit der Mitglieder des CSSD-Präsidiums unmittelbar vor ihrem Treffen, das am späten Samstagnachmittag in der Prager Parteizentrale begonnen hatte, äußerte, erwartete man von Gross vor allem ausführliche Informationen über den bisherigen Verlauf der Regierungsbildung. Der Präsidiumssitzung wird am Sonntagmorgen eine Konferenz des 200-köpfigen zentralen Exekutivkomitees der CSSD folgen. Viele Vertreter der Partei signalisierten schon im Vorfeld ihre Zufriedenheit und Unterstützung für Stanislav Gross, der von Staatspräsident Vaclav Klaus mit der Regierungsbildung beauftragt wurde. Dieser Tage schickte Gross einen Brief an die Vorsitzenden aller CSSD-Basisorganisationen, in dem er sich für das Weiterbestehen der bisherigen Koalition aus Sozialdemokraten, Christdemokraten (KDU-CSL) und Liberalen (US-DEU) einsetzte.

  • 17.07.2004

    Dreißig Zollbeamte und fünf Inspekteure der Tschechischen Handelsinspektion (COI) haben am Samstagvormittag eine Durchsuchung der größten Markthalle in Potucky nahe der westböhmischen Stadt Cheb/Eger gestartet. Bis zum Abend beschlagnahmten sie dort mehr als 160000 Stück Zigaretten, 120 Liter Spirituosen sowie gefälschte Markentextilien im Wert von ca. 1,2 Mio Kronen (rund 40000 Euro). In den kommenden Tagen wollen sie auf dem Marktgelände mit seinen etwa 2000 überwiegend vietnamesischen Händlern die Warenlieferungen kontrollieren, um den Nachschub an illegalen Waren zu verhindern.

  • 17.07.2004

    Am Freitagabend ist der ehemalige Premier und CSSD-Vorsitzende Milos Zeman in seinem Landhaus auf der Böhmisch-Mährischen Höhe mit dem Chef der Kommunistischen Partei (KSCM,) Miroslav Grebenicek, und dem Vorsitzenden der KSCM-Fraktion, Pavel Kovacik, zusammengekommen. Die Sprecherin der Kommunisten, Monika Horeni, bezeichnete als Hauptgegenstand der Gespräche die eingehende Analyse der aktuellen politischen Lage in Tschechien. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur CTK verwies Zeman darauf, dass es sich um einen Privatbesuch gehandelt habe, und über Privatbesuche wolle er prinzipiell nicht berichten.

  • 17.07.2004

    Nach Meinung einiger Politologen, die von der CTK angesprochen wurden, dürfte Milos Zeman zum Konsultanten für den von einem Teil der Sozialdemokraten angestrebten Pakt zwischen der CSSD und den Kommunisten werden. Die letzteren haben der CSSD wiederholt ihre Unterstützung für eine sozialdemokratische Minderheitsregierung angeboten, falls diese, wie es hieß, zu einem links orientierten Programm zurückkehre. Die offiziellen Verhandlungspartner der Sozialdemokraten, die KDU-CSL und die Freiheitsunion, treten gegen jegliche Zusammenarbeit mit den Kommunisten ein.

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