• 04.07.2004

    Im Ringen um eine neue Regierung in Tschechien will der Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, auch mit der früheren kommunistischen Staatspartei KSCM verhandeln. Die bisherigen Koalitionspartner der Sozialdemokraten, die Christdemokraten (KDU-CSL) und die Liberalen (US-DEU), schlossen hingegen am Sonntag jede Zusammenarbeit mit der als reformunwillig kritisierten KSCM aus. Gross sagte am Sonntag, er habe bereits mit dem KSCM-Vorsitzenden Miroslav Grebenicek telefoniert und werde sich am Donnerstag mit ihm treffen. Mit dem Vorsitzenden der zweiten oppositionellen Partei der Demokratischen Bürgerpartei, Mirek Topolanek, wird er am Mittwoch zusammenkommen. Die Leader der weiteren zwei Koalitionsparteien erwarten die wichtigsten Verhandlungen erst nach dem Treffen mit der Opposition. Gross war am Freitag nach dem Rücktritt des bisherigen Ministerpräsidenten Vladimir Spidla von Präsident Vaclav Klaus mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Die tschechische Verfassung nennt keine Frist zur Vereidigung eines neuen Kabinetts.

  • 04.07.2004

    Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hält das umstrittene tschechische Kernkraftwerk Temelin für das sicherste in Europa. In einem Interview des österreichischen Nachrichtenmagazins Profil (Montagsausgabe) meinte der Politiker, "Dank des Dialogs mit Österreich ist Temelin heute das sicherste Atomkraftwerk Europas". In Temelin haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Störfälle ereignet. Umweltgruppen fordern deshalb seine dauerhafte Abschaltung. Nach Angaben Svobodas ist ein weiterer Ausbau des Atomkraftwerks allerdings bloß "eine langfristige Vision". Prag könne sich einen "Ausbau aus Budgetgründen gar nicht leisten", so Svoboda. Österreichische Experten hatten kürzlich die Ansicht vertreten, dass Temelin nicht weniger sicher sei, als andere Atomkraftwerke. Es werde lediglich schärfer als alle anderen von Umweltschützern auf der ganzen Welt überwacht.

  • 04.07.2004

    Im südmährischen Velehrad haben am Sonntag die landesgrößten Feierlichkeiten anlässlich des Feiertages der Heiligen Kyrill und Methodius begonnen. Am Nachmittag haben sich dort zahlreiche Stiftungen und Bürgervereinigungen präsentiert, es kamen mehrere Tausend Menschen zusammen. Am Abend fand dann das traditionelle Konzert der Menschen des guten Willens statt. An der Veranstaltung nehmen auch mehrere tschechische Politiker teil, unter ihnen der zurückgetretene Premier Vladimir Spidla.

  • 04.07.2004

    Mit einer Versammlung beim Franz-Kafka-Denkmal in der Prager Altstadt wurde am Samstag das Kafka-Borges-Festival beendet. Gleichzeitig wurde damit an den 121. Geburtstag Franz Kafkas erinnert. Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges war die Person, die den Prager Schriftsteller Kafka in die spanischsprachige Welt eingeführt hat. Die bestehenden Brücken zwischen Prag und Buenos Aires sollen ganz Mitteleuropa und Lateinamerika verbinden, sagte bei der Versammlung der argentinische Botschafter in Prag Juan Eduardo Fleming.

  • 03.07.2004

    Der Vorsitzende der Sozialdemokraten CSSD Stanislav Gross will über die Unterstützung der künftigen Regierung mit allen parlamentarischen Parteien, also auch mit den Kommunisten, verhandeln. Dies sagte Gross am Samstag nach der Tagung des Präsidiums der Sozialdemokraten. Er wolle den Vorsitzenden der Kommunisten Miroslav Grebenicek diesbezüglich ansprechen. Gross würde am liebsten nach wie vor eine Regierung mit den bisherigen Koalitionsparteien bilden wollen, die oppositionellen Bürgerdemokraten sind allerdings dagegen. CSSD - Vorsitzende Gross traf dann anschließend mit den Vorsitzenden der beiden Koalitionsparteien Kalousek und Nemec zusammen. Beide Parteien wollen ebenfalls keine Unterstützung seitens der Kommunisten. Gross wurde nach Rücktritt des Kabinetts von Vladimir Spidla von Präsident Klaus am Freitag mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Präsident Klaus ließ verlauten, dass er einer durch Kommunisten unterstützten Regierung allerdings nicht zustimmen würde.

  • 03.07.2004

    Einer Blitzumfrage der Meinungsforschungsagentur STEM zufolge würden fast 60 Prozent der Tschechen einer Beamtenregierung zustimmen. An die 55 Prozent sieht die Lösung in vorgezogenen Neuwahlen. Drei Fünftel aller Befragten wünschen kein Fortsetzen der bisherigen Koalitionsregierung der Sozialdemokraten, Christdemokraten und Freiheitsunion. Ein entschiedenes Nein galt einer Minderheitsregierung mit Unterstützung der Kommunisten, da sind fast 70 Prozent der Tschechen dagegen.

  • 03.07.2004

    Mit einer dreistündigen Verspätung sind am Freitag in der Nacht die tschechischen Fußballer am Prager Flughafen Ruzyne gelandet. Ihre Bronzemedaille konnten sie den wartenden Fans, die sie mit den Worten: "Für uns seid ihr Meister" begrüßten, noch nicht zeigen, da sie diese erst später erhalten. Der Trainer Karel Brückner stelle schon sein Team für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006 zusammen, wo die tschechischen Fußballer noch besser abschneiden wollen. Milan Baros wird allen Erwartungen nach am Montag zum besten Spieler des Tourniers erklärt. Vier weitere Spieler haben von Luis Figo eine Einladung nach Portugal bekommen, um in zwei Wochen in der Auswahl der besten Spieler der Welt gegen Portugal zu spielen.

  • 03.07.2004

    In der nordwestböhmischen Stadt Karlovy Vary/Karlsbad begann am Freitag das 39. internationale Filmfestival. Das Festival wird 9 Tage dauern und 230 Filme anbieten. An der feierlichen Eröffnungszeremonie wurden die ersten Preise erteilt, den Kristallglobus haben Harvey Keitel und Miroslav Ondricek für ihren Beitrag zur Weltkinematografie bekommen.Unter den Festivalgästen sind auch der Ex-Präsident Vaclav Havel und seine Frau.

  • 03.07.2004

    Im Korruptionsskandal der ersten tschechischen Fußball-Liga hat der Ligaausschuss in Prag am Freitag sechs Schiedsrichter und drei Funktionäre mit Wettbewerbssperren und Geldbußen bestraft. Wegen Beeinflussung von Unparteiischen in fünf Fällen wurde der Tabellen-Fünfte der abgelaufenen Saison, Stare Mesto, mit umgerechnet 16 000 Euro Geldbuße und zwölf Punkten Abzug für die nächste Saison belegt. Gegen alle Beteiligten ermittelt zusätzlich die tschechische Polizei wegen Wettbetrugs.

  • 02.07.2004

    Nach dem Rücktritt der sozialliberalen Koalition in Tschechien ist der amtierende Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten und Innenminister Stanislav Gross am Freitagnachmittag von Präsident Vaclav Klaus beauftragt worden, offizielle Gespräche über die Bildung einer neuen Regierung aufzunehmen. Der Sozialdemokrat habe als Vorsitzender der stärksten Parlamentspartei ein Vorrecht darauf, sagte Klaus. Gross kündigte baldige Gespräche mit Vertretern anderer Parteien an. Präsident Klaus erklärte am Freitagvormittag während seines Treffens mit der Führung des Abgeordnetenhauses, die neue Regierung solle eine Veränderung darstellen, das Austauschen einiger Kabinettsmitglieder sei ihm nicht genug. Auch ein Beamtenkabinett will er nicht, sagte Klaus.

    Der Vorsitzende der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) Mirek Topolanek hat am Freitag erklärt, dass das Kabinett, das Stanislav Gross zu bilden versuchen wird, von den Bürgerdemokraten nicht unterstützt wird.

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