• 18.11.2003

    Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda versicherte am Dienstag seiner österreichischen Amtskollegin Benita Ferrero-Waldner, Tschechien plane keinen weiteren Ausbau des Atomkraftwerks Temelin. Österreich reagierte mit einem Protest mittels seines Botschafters in Prag auf Informationen über die Erwägungen des tschechischen Industrie- und Handelsministeriums, das Atomkraftwerk Temelin in Südböhmen durch den Bau von weiteren Blöcken zu erweitern.

  • 18.11.2003

    Am Mittwoch beginnt eine militärische Übung von Krisensituationen, an der Armeen der EU- und der NATO-Mitgliedsstaaten zum ersten Mal gemeinsam teilnehmen. Man wird dabei am Beispiel einer fiktiven Insel im Atlantik üben, wie eine Krisenlage im Zusammenhang mit einer unmittelbaren Kriegsdrohung zu lösen ist. Von tschechischer Seite werden sich der Zentrale Krisenstab, die Krisenorgane des Außen-, des Verteidigungs- und des Innenministeriums sowie die weiterer Behörden daran beteiligen, informierte ein Sprecher des Prager Verteidigungsministeriums.

  • 18.11.2003

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Dienstagnachmittag zu einem Arbeitsbesuch in die Vereinigten Staaten gereist. In Washington nimmt er u.a. an einer Konferenz über die Zukunft der einheitlichen europäischen Währung teil. Im Weißen Haus soll er von US-Vizepräsident Richard Cheney empfangen werden.

  • 18.11.2003

    Auf etwa 50 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 1,6 Millionen Euro) werden die Entschädigungskosten für die Landwirte im Zusammenhang mit den beiden letzten BSE-Fällen in Tschechien geschätzt. Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas gab dies am Dienstag vor Journalisten bekannt. Der Staat ist laut Gesetz verpflichtet, jene Landwirte zu entschädigen, in deren Zucht die Krankheit auftritt, besonders im Falle einer vorbeugenden Notschlachtung von weiteren Tieren.

  • 18.11.2003

    Ein Expertenteam der Staatlichen Atomsicherheitsbehörde erforscht seit Dienstag Morgen das radioaktive Material, das am letzten Freitag in Brno/Brünn beschlagnahmt wurde. Zwei Slowaken sind dort bei dem Versuch verhaftet worden, drei Kilogramm radioaktives Material für 600 000 Euro zu verkaufen. Nach Aussage eines Sprechers des Amtes werden die Ergebnisse der Analyse frühestens Ende der Woche zur Verfügung stehen. Das leicht uranhaltige Material sei nach ersten Untersuchungen "für Terroristen wertlos", wurde die Leiterin der tschechischen Atomsicherheitsbehörde, Dana Drabova, in der tschechischen Presse am Dienstag zitiert.

  • 18.11.2003

    Die Ergebnisse der tschechischen Forschung und Entwicklung haben in den letzten vier Jahren fast stagniert. Dies geht aus einer Analyse hervor, die der für Wissenschaft zuständige Vizepremier Petr Mares am Mittwoch der Regierung vorlegen wird. Außer der niedrigen finanziellen Unterstützung trage das unzureichende Bewertungssystem der Wissenschaftler Schuld daran. Es gelinge nicht, ein Prinzip der Geldverteilung anhand der Qualität und der erreichten Erfolge durchzusetzen, steht in dem Dokument. Der Rat für Forschung und Entwicklung unter der Leitung von Mares bereitet einen Plan der Nationalen Politik der Forschung und Entwicklung für die Jahre 2004 - 2008 vor, der entsprechende Verbesserungsvorschläge beinhalten soll.

  • 18.11.2003

    Elf Prozent der erwachsenen Tschechen, d.h. etwa 950.000 Menschen, haben im vergangenen Jahr zumindest eine der unerlaubten Drogen probiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist deren Zahl um 3 % gestiegen. Dies geht aus dem Jahresbericht des Überwachungszentrum für Drogen und Drogensucht hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Bericht befasst sich nicht mit der Drogensituation bei den Jugendlichen.

  • 18.11.2003

    "Mit Kommunisten spricht man nicht". Unter diesem Motto hat am Dienstag in Prag ein Konzert mehrerer tschechischer Sänger und Bands stattgefunden. Die auftretenden Künstler wollen mit dieser Veranstaltung vor dem wachsenden Einfluss der Kommunisten hierzulande warnen sowie dagegen protestieren, dass die Kommunistische Partei als eine normale politische Partei behandelt wird.

  • 18.11.2003

    Mit der Aufführung des Stückes "Nora" von Ibsen in einer Darbietung der Berliner Schaubühne hat am Dienstagabend in Prag der 8. Jahrgang des Theaterfestivals in deutscher Sprache begonnen. Bis zum 29. November werden in der tschechischen Hauptstadt führende Ensembles aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auftreten. Das Festival findet unter der Schirmherrschaft der Präsidenten der beteiligten Länder statt.

  • 17.11.2003

    Tschechische Bürger und Politiker gedachten am 17. November, der in Tschechien Staatsfeiertag ist, der Studentenproteste gegen die nationalsozialistische Okkupation der Tschechoslowakei vor 64 Jahren und der Studentendemonstrationen, die vor 14 Jahren zum Sturz des kommunistischen Regimes führten. Premierminister Vladimir Spidla erinnerte vor der Gedenktafel des 1939 ermordeten Studentenführers Jan Opletal an die wichtigen Impulse, die damals von den Studenten ausgingen. Expräsident Vaclav Havel betonte, dass mit dem Gedenken an den 17. November auch die Erinnerung an den unbezwingbaren Willen zur Freiheit verbunden sei. Der Vorsitzende des Verbandes der Freiheitskämpfer, Jiri Zapletal, beklagte die von einigen Politikern unternommenen Versuche, die Geschichte zu verfälschen und bat im Namen der Zeitzeugen Hilfe bei der Verbesserung des Geschichtsunterrichts in Tschechien an. Tschechische Hochschüler verabschiedeten auf einer feierlichen Versammlung eine Deklaration, in der sie sich zu dem Vermächtnis ihrer Vorgänger von 1939 und 1989 bekannten und an das zehnjährige Bestehen der Studentenkammer erinnerten. Im mährischen Brno/Brünn gedachten an die 50 Menschen der Schließung der Hochschulen durch die Nationalsozialisten und der anschließenden Deportation von 173 Studenten in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Aufgrund der Ereignisse vor 64 Jahren wst der 17. November im Jahr 1941 zum internationalen Tag der Studenten erklärt worden.

    An der Gedenktafel in der Prager Nationalstraße, wo vor 14 Jahren die gewaltsame Niederschlagung einer Studentendemonstration den Sturz des kommunistischen Regimes einleitete, wurden traditionsgemäß Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Der tschechische Präsident Václav Klaus kommentierte bei diesem Anlass die steigende Popularität der kommunistischen Partei in Tschechien. Anfang der 90er Jahre hätte er nie gedacht, dass die Kommunisten jemals wieder auf solchen Zuspruch in der Bevölkerung stoßen könnten, wie es die jüngsten Meinungsumfragen signalisieren. Den Grund dafür sieht Klaus in dem Versagen der Sozialdemokratie, die ihre Wähler zunehmend an die Kommunisten verliert. Aus Protest gegen die wachsende Beliebtheit der Kommunisten demonstrierten am Montagnachmittag einige Dutzend junge Menschen vor der Parteizentrale der kommunistischen Partei.

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