• 20.04.2004

    Diskriminierten Angehörigen der deutschen Minderheit in Tschechien will der stellvertretende Ministerpräsident Petr Mares eine "humanitäre Geste" von rund 1,6 Millionen Euro zukommen lassen. Mares gehe von etwa 1800 Betroffenen aus, berichtete die Tageszeitung Mlada fronta Dnes am Montag. Empfänger sollen Deutsche sein, die in der Nachkriegszeit durch Umsiedlung oder Arbeitsdienst Gesundheitsschäden erlitten hätten. Mares, der Vorsitzender der Freiheitsunion ist, rechne mit maximal 1560 Euro pro Person, hieß es. Über Einzelheiten der "Geste" gebe es aber noch Streit in der Regierungskoalition, zu der neben der Freiheitsunion auch Sozial- und Christdemokraten gehören

    Autor: Daniel Satra
  • 20.04.2004

    Ein 15-minütiges Feuerwerk soll am 1. Mai dem EU-Beitritt Tschechiens Glanz verleihen. Nachdem Prager Behörden die Feuerwerks-Show zum Schutz der Vögel, die gegenwärtig im Letna-Park oberhalb der Prager Innenstadt brüten, ausgesprochen hatte, ist nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK jetzt eine Erlaubnis von der Stadt erteilt worden. Die Feuerwerker haben nach Angaben eines Stadtsprechers jedoch die Auflage erhalten alle technischen Mittel auszunutzen, um die Lautstärke des Lichter-Spektakels so gering wie möglich zu halten.

    Autor: Daniel Satra
  • 19.04.2004

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus forderte am Montag im Rahmen seiner elftägigen Chinareise Unternehmen in Shanghai auf, mit tschechischen Firmen Geschäftskontakte aufzunehmen. "Wir sind gekommen, um den Raum für tschechisch-chinesische Geschäftsbeziehungen zu eröffnen", sagte Klaus den Teilnehmern der Konferenz "Shanghai-tschechisches Wirtschaftsforum". Es handelt sich um den ersten Besuch eines tschechischen Präsidenten in China. Klaus' Vorgänger Vaclav Havel hatte es stets abgelehnt, in das kommunistische Land, in dem Menschenrechtsverletzungen auf der Tagesordnung stehen, zu reisen.

  • 19.04.2004

    In Terezin/Theresienstadt wurden am Montag im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des Shoa-Gedenktages die Namen von jüdischen Opfern des ehemaligen Ghettos vorgelesen. Zwischen 1941 und 1945 wurden an die 150 000 Juden aus ganz Europa von den Nazis nach Terezin verschleppt, 35 000 starben dort, die meisten anderen dann in den Vernichtungslagern.

  • 19.04.2004

    Die Kosten, die bei der Überführung der im Irak entführten tschechischen Journalisten zurück nach Prag entstanden sind, will das Verteidigungsministerium zahlen. Man denke gar nicht daran, dass für die Rettung die Journalisten oder ihre Medien aufkommen sollten, so das Verteidigungsministerium. Dies hatte für die zu Ostern entführten und am vergangenen Freitag freigelassenen Journalisten ein Militärflugzeug in den Irak geschickt.

  • 19.04.2004

    Ein qualitativ neues Niveau der bilateralen Beziehungen zwischen der Tschechischen und der Slowakischen Republik ist nach dem EU-Beitritt beider Länder zu erwarten. Dies sagte am Montagmorgen der Vorsitzende des Slowakischen Nationalrates Pavol Hrusovsky in einem Interview für die tschechische Redaktion der BBC. Der Chef des slowakischen Parlaments äußerte diesbezüglich die Meinung, dass beide Länder bei der Durchsetzung ihrer nationalen Interessen im Bereich der Außen- und der Sicherheitspolitik in der EU mitwirken sollten. Auf das Resultat der slowakischen Präsidentschaftswahl eingehend erklärte Hrusovsky, dieses bedeute die endgültige Niederlage des ehemaligen Premierministers Vladimir Meciar. Dieser hatte am Sonntag in einer Stichwahl gegen seinen Kontrahenten Ivan Gasparovic deutlich verloren.

  • 19.04.2004

    Angestellte der Arbeitsämter, Bibliotheken, Schulen, Krankenhäuser und weiterer staatlicher Institutionen planen für den kommenden Mittwoch einen Streik. Mit dem einstündigen Streik wollen diese gegen die Entscheidung der Regierung demonstrieren, laut der statt der Hälfte des 13. Gehalts nur ein Zehntel ausgezahlt werden soll. Ziel des Streiks sei es nicht, die Entscheidung der Regierung zu ändern, sondern die Unzufriedenheit damit zu äußern.

  • 19.04.2004

    Am Mittwoch dieser Woche wird das tschechische Kabinett im westböhmischen Karlsbad zu einer Sitzung zusammenkommen. Traditionell tagt die Koalitionsregierung Vladimir Spidla etwa einmal pro Quartal in einer der Regionen des Landes. Auf der Tagesordnung der bevorstehenden Sitzung steht die kontroverse Frage der verpflichtenden Offenlegung von Vermögen. Der erst in dieser Woche neu ernannte Gesundheitsminister Jozef Kubinyi (CSSD) soll der Regierung einen Gesetzesentwurf vorlegen, mit dem die staatlich garantierte Gesundheitsversicherung geregelt wird.

  • 18.04.2004

    Die nach rund sechstägiger Geiselhaft am Freitag im Irak freigelassenen tschechischen Journalisten sind nach Prag zurückgekehrt. Am frühen Sonntagmorgen landeten die Reporter Vit Pohanka vom Tschechischen Rundfunk und Michal Kubal vom Tschechischen Fernsehen sowie dessen Kameramann Petr Klima an Bord einer Sondermilitärmaschine auf dem Prager Flugplatz Ruzyne. Dort wurden sie von ihren Angehörigen wie auch von Journalisten erwartet. Alle drei Rückkehrer, die vor einer Woche von unbekannten bewaffneten Männern auf dem Weg von Bagdad nach Amman entführt worden waren, bedankten sich auf einer kurzen Pressekonferenz bei der Regierung und weiteren tschechischen Behörden für deren Hilfeleistung. Er sei sehr froh, so Kubal, ein Bürger dieses Landes zu sein, dessen Regierung sich für ihre Leute einzusetzen weiß. Auf Fragen der anwesenden Journalisten eingehend, waren sich Pohanka, Kubal und Klima darin einig, dass sie künftig noch besser als bisher das Risiko ihrer Arbeit in Krisengebieten einschätzen werden. Gleichzeitig räumten sie ein, dass die Berichterstattung vor Ort wichtig sei und einen wesentlichen Bestandteil der journalistischen Arbeit darstelle. Es komme jedoch darauf an, so Michal Kubal, welches Maß an Risiko noch akzeptabel sei. Vom Flughafen wurden alle drei in ein Krankenhaus gebracht, wo sie sich verschiedenen Tests unterziehen.

  • 18.04.2004

    Die Slowakei hat einen neuen Präsidenten. Der zu einem Besuch in China weilende Präsident Vaclav Klaus beglückwünschte den Wahlsieger Ivan Gasparovic und gab gleichzeitig seiner Hoffnung Ausdruck, das Gasparovic´s Tätigkeit im neuen Amt auch für die bilateralen Beziehungen von Vorteil sein werde. In Bezug auf die Wahlniederlage des Präsidentschaftskandidaten Vladimir Meciar konstatierte Klaus lakonisch, es habe der Bürger entschieden und das sei gut so. Den Wahlsieg von Gasparovic über seinen langjährigen Weggefährten und späteren Rivalen Meciar bezeichnete der Vorsitzende des tschechischen Senats Petr Pithart als ein klares Signal, welches die Slowaken sich selbst und der Welt gesendet haben. Auch der zu einem Besuch in den USA weilende Pithart beglückwünschte Ivan Gasparovic zu seiner Wahl zum Präsidenten. Nach Meinung des tschechischen Abgeordnetenchefs Lubomir Zaoralek hätten sich die Slowaken mit Gasparovic´s Wahl für ein besseres außenpolitisches Bild ihres Landes entschieden. Das Resultat der slowakischen Präsidentenwahl kommentierte auch der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel. Er habe immer an das demokratische Potential des slowakischen Volkes geglaubt und glaube auch jetzt, dass dieses sich mit der neu entstandenen Situation werde auseinander setzen können.

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