• 24.08.2003

    Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright (66) will am 16. September in den USA ihre Memoiren veröffentlichen. Mit dem Buch wolle sie unter anderem zeigen, dass auch sie Probleme und Zweifel gehabt habe und unsicher gewesen sei, sagte die gebürtige Tschechin der Zeitung "Mlada fronta Dnes" (Wochenendausgabe).

    Als "schlimmsten Moment" ihrer Amtszeit unter Präsident Bill Clinton nannte Albright die Anschläge auf US-Botschaften in Nairobi und Daressalam. Ansonsten sei es "die schönste Beschäftigung der Welt" gewesen, sagte sie.

    Madeleine Albright war 1937 als Tochter eines Diplomaten in Prag geboren worden. Die Familie wohnte zunächst in Großbritannien und zog 1948 in die USA. Albright wurde 1982 Professorin für internationale Beziehungen an der Georgetown University. Von 1993 bis 1997 war sie UN-Botschafterin, bevor sie als erste Frau in den USA bis 2001 das Außenressort leitete.

  • 24.08.2003

    Beim zweiten Jahrgang des Festivals "Fort Film" im nordböhmischen Terezin/ Theresienstadt ist am Samstag in der Kategorie langer Spielfilme der Film "Nuda v Brne" (Langeweile in Brno) des Regisseurs Vladimir Moravek mit der Theresienstädter Glasziegel ausgezeichnet worden. Das Filmfest, das von der "Mitteleuropäischen Kolonie für zeitgenössische Kunst" (M.E.C.C.A.) in Theresienstadt organisiert wird, stand in diesem Jahr unter dem Motto: Mit Verstand gegen Fanatismus. Auf dem Programm standen von Dienstag bis Samstag an die 120 Filme junger Regisseure. Die Zahl der Zuschauer sei allerdings gering gewesen und habe lediglich bei 300 gelegen, bedauerte Festivalsprecher Tomás Kope?ný. Dennoch werde es in jedem Fall einen dritten Jahrgang des Festivals geben.

  • 21.08.2003

    An mehreren Orten der Tschechischen Republik ist am Donnerstag der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei am 21. August 1968 gedacht worden. Vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks fand am Vormittag ein Pietätakt unter Teilnahme von Premier Vladimir Spidla und weiteren Politikern statt. Vladimir Spidla bezeichnete den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten als "Beginn einer langen und brutalen Dunkelheit" in der Tschechoslowakei. Es sei noch schmerzhaft, wie viele Tschechen damals mit den Besatzern um der eigenen Karriere Willen kooperiert hätten, sagte der Premier und fügte hinzu, der 21. August 1968 sei ein Beweis, wie leicht man Freiheit verlieren könne und wie schwer es sei, sie wieder zu erlangen.

  • 21.08.2003

    Ein unbekannter Täter hat in der Nacht auf Donnerstag das Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Prag beschädigt. Die Plastiken von Olbram Zoubek, die die politischen Gefangenen der fünfziger Jahre symbolisieren, wurden von dem Täter beschmiert. Die Vizevorsitzende der Konföderation politischer Gefangener, Nadezda Kavalirova, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, die Konföderation sehe darin einen Racheakt seitens der Bolschewiken. Von einem politischen Hintergrund der Tat zeuge - so Kavalirova - eindeutig die Tatsache, dass es zu der Beschädigung gerade am 21. August gekommen sei.

  • 21.08.2003

    Nach 35 Jahren konnte die tschechische Öffentlichkeit am Donnerstagabend voraussichtlich zum ersten Mal Aufnahmen von der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates über die Invasion in die Tschechoslowakei im August 1968 sehen können. Im Archiv der UNO wurde eine ca. drei Stunden lange Aufzeichnung der Sitzung aufbewahrt, die vom 21. bis zum 24. August 1968 stattfand.

  • 21.08.2003

    Der japanische Premier Junichiro Koizumi, der seit Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch in Tschechien weilt, hat seinen tschechischen Amtskollegen Vladimir Spidla um diplomatische Unterstützung bei der Lösung des Nordkorea-Problems ersucht. Beide Premierminister einigten sich darauf, dass die Lage auf der Koreanischen Halbinsel auf einem friedlichen und diplomatischen Weg gelöst werden und Nordkorea auf Kernwaffen verzichten müsse. Dies wurde u.a. in einer gemeinsamen Erklärung über die strategische Partnerschaft zwischen Tschechien und Japan festgestellt, die beide Premierminister am Donnerstag in Prag unterzeichneten.

    Junichiro Koizumi hat am Donnerstagvormittag auf dem Prager Wenzelsplatz Kränze am Denkmal des hl. Wenzel sowie der Studenten Jan Palach und Jan Zajic niedergelegt, die sich 1969 aus Protest gegen die Besatzung der Tschechoslowakei durch die Warschauer-Pakt-Truppen am eigenen Leib verbrannt hatten. Der japanische Premier wurde vom tschechischen Vizeaußenminister Jan Kohout begleitet. Kohout zufolge interessierte sich Koizumi für Einzelheiten über den Verlauf der Invasion vom August 1968. Anschließend besichtigte Koizumi die Karlsbrücke und sprach auch mit japanischen Touristen.

  • 21.08.2003

    Polizisten der schnellen Eingreiftruppe werden offensichtlich ab September tschechische Diplomaten und Beamte in Bagdad beschützen. Diese Aufgabe wird die Polizei von der Armee übernehmen. Über diese Möglichkeit diskutierten am Donnerstag Vertreter des Prager Außen-, Verteidigungs- und Innenministeriums.

  • 21.08.2003

    Am ersten Tag des neuen Schuljahrs, dem 1. September, wird offensichtlich nicht unterrichtet, da die Lehrer höchstwahrscheinlich streiken werden. Der Chef des Gewerkschaftsverbandes der Beschäftigten im Schulwesen, Frantisek Dobsík, erklärte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass ungefähr die Hälfte der Schulen den Lehrerstreik unterstütze. Die Gewerkschafter rechnen damit, dass die Zahl der streikenden Schulen noch ansteigen wird. Die Führung des Gewerkschaftsverbandes hat vor, auf der Beratung der Schulgewerkschaften am Freitag einen eintägigen Warnstreik vorzuschlagen. Dobsík zufolge warte eine Reihe von Schulen mit ihrer Entscheidung über den Streik eben auf das Resultat der für Freitag einberufenen Beratung.

  • 21.08.2003

    Drei Beamte des neu errichteten albanischen Umweltministeriums sind diese Woche nach Tschechien gekommen, um sich mit der Struktur und Arbeit des tschechischen Umweltressorts bekannt zu machen. Sie sammeln z. B. Informationen über die Legislative und die Kontrolle der Einhaltung von Umweltgesetzen. Der einwöchige Forschungsaufenthalt albanischer Experten in Tschechien wurde vom britischen Ministerium für internationale Entwicklung vermittelt und finanziert.

  • 20.08.2003

    Der tschechische Premier Vladimir Spidla hat am Mittwoch den Terroranschlag auf den UNO-Sitz in Bagdad scharf verurteilt. Die in Bagdad arbeitenden tschechischen Diplomaten und Experten werden in sicherere Zonen umziehen und ihre Bewegung im Irak wird sich nach strengeren Regeln richten. Dies gab Spidla nach einem Treffen mit Außenminister Cyril Svoboda und Verteidigungsminister Miroslav Kostelka bekannt, auf dem über die Sicherheitsmaßnahmen beraten wurde. Über eine eventuelle Verstärkung des Polizeischutzes soll am Donnerstag entschieden werden.

    Die Tschechische Republik hat im Irak 79 Militärpolizisten im Einsatz, die vorwiegend den Schutz des 7. Feldlazaretts in Basra gewährleisten und die gemeinsam mit den Briten in der dortigen internationalen Division stationiert sind. Die tschechischen Diplomaten in Bagdad werden von etwa 15 Polizisten bewacht.

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