• 11.02.2003

    Die tschechische Regierung wird sich auf ihrer heutigen Sitzung unter anderem mit der aktuellen Situation in der Irak-Frage und mit den möglichen Folgen für die Tschechische Republik befassen. Das erklärte der stellvertretende Außenminister Rudolf Jindrák am Dienstag in Prag vor Journalisten im Anschluss an die Verhandlungen des nationalen Sicherheitsrates. Wie Jindrák ergänzte, haben die Vertreter des Außen- und des Verteidigungsministeriums die Anwesenden über die gegenwärtigen Entwicklungen informiert und das Kabinett werde heute in der Debatte fortfahren. Danach werde Premier Vladimír Spidla die aus dieser Debatte gezogenen Schlüsse bekannt geben, sagte Jindrák.

    Autor: Lothar Martin
  • 11.02.2003

    Der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík hat am Dienstag auf dem Militärstützpunkt Camp Doha in Kuwait dem ersten Anti-ABC-Waffen-Bataillon der Tschechischen Armee einen Besuch abgestattet und den Soldaten dieser Einheit dabei die Kampfstandarte des Bataillons überreicht. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom sind zur Zeit 394 tschechische Soldaten in Kuwait stationiert, die ab dem 1. März durch 60 Soldaten der Slowakischen Armee verstärkt und danach eine gemeinsame tschechisch-slowakische Einheit bilden werden. Im Falle eines UN-Mandats, das einen Militärschlag gegen das Regime des irakischen Diktators Saddam Hussein legitimiert, werden die tschechischen Soldaten aller Voraussicht nach in die militärischen Handlungen einbezogen.

    Autor: Lothar Martin
  • 11.02.2003

    Die Gewerkschaftsorganisation des südmährischen Atomkraftwerks Dukovany will heute Mittag um 12 Uhr die Streikbereitschaft ausrufen. Die Protestaktion richtet sich gegen den fortschreitenden Abbau von Arbeitsplätzen. Den im Vorjahr entlassenen nahezu 100 Arbeitnehmern sollen bis zum Jahr 2004 weitere 300 folgen. Die Gewerkschafter des Atomkraftwerks Temelín haben ihren Kollegen in Dukovany Unterstützung zugesagt und wollen sich heute der Streikbereitschaft anschließen.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.02.2003

    Die Verteidigungsminister der Visegrad-Länder - der Slowakei, Ungarns, Polens und Tschechiens - haben sich gestern in der Slowakei auf eine friedliche Lösung der Irak-Krise geeinigt. Vor Journalisten teilten sie mit, die Krise müsse auf diplomatischem Wege gelöst werden. Die Entsendung von Militäreinheiten werde als Druckmittel gegen Saddam Hussein verstanden, den Forderungen der internationalen Gemeinschaft zur Entwaffnung nachzukommen.

  • 10.02.2003

    Die Parteichefs der Regierungskoalition haben am späten Montag Abend erneut über ein gemeinsames Vorgehen vor der dritten Präsidentschaftswahlrunde verhandelt. Die Christdemokraten und die Freiheitsunion wollen jetzt bis nächste Woche die Stellungnahme der Sozialdemokraten abwarten, die hinsichtlich der Unterstützung des gemeinsamen Kandidaten der Koalition nicht einig sind. Der tschechische Premier Vaclav Spidla hat Ende vergangene Woche dem ehemaligen Schulminister Jan Sokol die Kandidatur unterbreitet. Sollte Sokol, der Signatar der Charta 77 ist, dieses Angebot zur Präsidentschaftskandidatur annehmen, dann wäre er unter Umständen der einzige echte Gegenkandidat zum ehemaligen ODS-Vorsitzenden Václav Klaus. Ex-Premier Klaus ist von den Senatoren der Konservativen bereits am Freitag für die am 28. Februar stattfindende dritte Wahlrunde nominiert worden.

  • 10.02.2003

    Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright hat gestern im Rahmen einer Paneldiskussion über Vaclav Havel an der tschechischen Botschaft in Washington ihr Bedauern darüber geäußert, dass es dem tschechischen Parlament nicht gelinge, einen Nachfolger für Vaclav Havel zu wählen. Dies passiere jedoch manchmal, sagte Albright. An der Paneldiskussion nahm auch der ehemalige Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinki teil, der einen Irak-Angriff der USA ohne UN-Resolution als Aggression und als gefährlich für die euroatlantischen Beziehungen bezeichnete.

  • 10.02.2003

    In Prag hat am Montag eine viertägige Konferenz über den Wissenschaftler und Philosophen Emanuel Radl begonnen. Die Konferenz findet anlässlich des 130. Geburtstags von Emanuel Radl statt. Radl gehört zu den Kritikern des europäischen Nationalismus, den er am Beispiel der deutsch-tschechischen Beziehungen analysiert hatte. Seine Werke haben die philosophische Auseinandersetzung in Tschechien im ganzen 20. Jahrhundert beeinflusst, vor allem in den 70er und 80er Jahren.

  • 10.02.2003

    Die Arbeitslosenquote in Tschechien liegt erstmals seit der politischen Wende von 1989 im zweistelligen Bereich. Der Wert sei im Januar gegenüber Dezember 2002 um vier Prozentpunkte auf 10,2 Prozent gestiegen, teilte am Montag das Arbeitsministerium in Prag mit. Ende Januar seien rund 539.000 Menschen als arbeitslos registriert gewesen. Dies seien rund 25.000 Menschen mehr als Ende Dezember 2002, hieß es. Damals hatte die Quote bei 9,8 Prozent gelegen. Den niedrigsten Wert verzeichnete Prag mit 3,8 Prozent, dagegen lag die Quote in Nordböhmen bei 17 Prozent. Experten machten vor allem saisonbedingte Aspekte für die Steigerung verantwortlich.

  • 10.02.2003

    Die Preise für Waren und Dienstleistungen in Tschechien waren im Januar zum ersten Male in der Geschichte der selbständigen Republik niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die jährliche Inflationsrate lag damit im Januar 2003 erstmals seit Beginn der Transformation im negativen Bereich von minus vier Prozent, was bedeutet, dass die Inflation hierzulande innerhalb des letzten Jahres in eine Deflation übergegangen ist. Dies wurde am Montag durch das Tschechische Statistische Amt bekannt gegeben.

  • 09.02.2003

    Der tschechische Vizepremier Pavel Rychetský ist der Meinung, dass der von Regierungschef Vladimír Spidla als Präsidentschaftskandidat vorgeschlagene ehemalige Schulminister Jan Sokol durchaus Chancen habe, in das Amt des Staatsoberhauptes gewählt zu werden. In einer Fernsehsendung des privaten TV-Kanals Prima hob Rychetský am Sonntag hervor, dass der 66-jährige Dekan der Fakultät für humanistische Studien der Prager Karlsuniversität in jener Zeit, als er noch dem föderalen Parlament der damaligen Tschechoslowakei angehörte, seine Verhandlungsfähigkeiten mehrfach bewiesen habe. Sollte Sokol, der Signatar der Charta 77 ist, das von Premier Spidla unterbreitete Angebot zur Präsidentschaftskandidatur annehmen, dann wäre er unter Umständen der einzige echte Gegenkandidat zum ehemaligen ODS-Vorsitzenden Václav Klaus. Ex-Premier Klaus ist von den Senatoren der Konservativen bereits am Freitag für die am 28. Februar stattfindende dritte Wahlrunde nominiert worden.

    Autor: Lothar Martin

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