• 06.09.2002

    In Südböhmen wurden bisher fünf Fälle der Erkrankung Leptospirose bestätigt. Die betroffenen Personen werden nun im Krankenhaus behandelt. Bei einer vergleichbaren Zahl von Menschen besteht der Verdacht, dass sie an dieser Krankheit leiden. Zur Infizierung kam es beim Umgang mit dem kontaminierten Wasser während der Überflutungen und bei den nachfolgenden Aufräumarbeiten.

  • 06.09.2002

    Die vom Prager Magistrat errichtete Untersuchungskommission, die sich mit der Überschwemmung der U-Bahn in der Metropole beschäftigt, wird sich sowohl mit dem eigentlichen Bau, als auch mit der Organisation des Schutzes der Metro befassen. Die Kommissionsmitglieder einigten sich darauf während ihrer ersten Sitzung am Donnerstag. Die Schäden an der U-Bahn belaufen sich nach den ersten Schätzungen auf 2 Milliarden Kronen.

  • 06.09.2002

    Der Prager Zoo öffnet am Samstag wieder seine Tore für die Besucher. Es werden nicht nur der obere Teil des Zoo-Geländes, sondern auch ein Rundgang im unteren, vom Hochwasser heimgesuchten Teil des Gartens zugänglich gemacht.

  • 05.09.2002

    Zu einem sachlichen Dialog über die strittigen Fragen in den tschechisch- österreichischen Beziehungen " die sogenannten Benes-Dekrete und die Zukunft des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín " haben am Donnerstag in Znojmo/Znaim die Präsidenten beider Länder, Václav Havel und Thomas Klestil, aufgerufen. Während ihres Treffens in der südmährischen Grenzstadt wurde von ihnen eine Erklärung ausgearbeitet, die dazu beitragen soll, dass alle problematischen Fragen bis zum Beitritt der Tschechischen Republik in die Europäische Union einer Lösung zugeführt werden. In der Erklärung beider Präsidenten wird angeführt, dass sich Österreich mit Nachdruck für die Aufnahme der Tschechischen Republik in die EU einsetze. Es sei jedoch auch erforderlich, die dunklen Seiten der gemeinsamen Geschichte beider Länder zu benennen und sich kritisch mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, hieß es. In der Absichtserklärung werden im Detail keine konkreten Schritte beschrieben, wie die strittigen Fragen zu lösen seien. Darüber hinaus habe er " so Thomas Klestil " Václav Havel zu dem im kommenden Jahr stattfindenden Treffen der Spitzenpolitiker aus Mitteleuropa nach Salzburg eingeladen. Havel, der dann bereits nicht mehr die Funktion des tschechischen Präsidenten inne haben wird, werde dem Treffen als Ehrenpräsident beiwohnen, sagte Klestil. Vor Beginn der Gespräche beider Staatsoberhäupter im Znaimer Rathaus hatten Umweltaktivisten der ökologischen Vereinigung "Südböhmische Mütter" Havel einen offenen Brief überreicht, in dem er und Klestil aufgefordert werden, über die Zukunft des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín zu verhandeln. Bei ihrer Ankunft am Znaimer Rathaus hatten die Ökologen beide Staatsmänner mit Transparenten empfangen, auf denen die zu Temelín verfassten tschechisch- österreichischen Vereinbarungen von Melk angezweifelt wurden.

    Autor: Lothar Martin
  • 05.09.2002

    Zum Abschluss seines zweitägigen Aufenthaltes in Warschau ist der tschechische Premier Vladimir Spidla am Donnerstag mit dem polnischen Präsidenten Alexander Kwasniewski zusammen getroffen. Während ihrer halbstündigen Unterredung haben beide Politiker sowohl über die Zukunft der sogenannten Wisegrader Gruppe als auch über den zu erwartenden Beitritt der Tschechischen Republik, Polens, Ungarns und der Slowakei in die Europäische Union verhandelt. Gegenstand ihrer Gespräche war außerdem der UNO-Gipfel über nachhaltige Entwicklung im südafrikanischen Johannesburg, von dem Kwasniewski gerade zurückgekehrt war. Wie Spidla nach dem Treffen mitteilte, stimme er mit Kwasniewski darin überein, dass sich die Zusammenarbeit in der Wisegrader Gruppe bewährt habe. Der Vier-Staaten-Gruppe gehören neben Tschechien und Polen auch Ungarn und die Slowakei an. Sein abschließender Weg in Polen führte Spidla anschließend auch über Krakow/Krakau nach Krynica, wo er am Ministerpräsidententreffen der vier Wisegrad-Länder teilnehmen wird.

    Bei den von Spidla am Donnerstag mit seinem polnischen Amtskollegen Leszek Miller geführten Gesprächen stellten beide Ministerpräsidenten übereinstimmend fest, dass die tschechisch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen ein gutes Niveau erreicht haben. Wie Miller anschließend auf einer gemeinsamen Pressekonferenz äußerte, sollten beide Länder nach neuen Wegen zur Nutzung der immer noch bestehenden Reserven suchen. Die Tschechische Republik ist der siebtgrößte Handelspartner Polens.

    Autor: Lothar Martin
  • 05.09.2002

    Vom tschechischen Verteidigungsministerium in Prag wurde am Donnerstag bekannt gegeben, dass man die Absicht habe, einen wesentlichen Teil des in Afghanistan stationierten tschechischen Feldlazaretts zum Jahresende abzuziehen. Im Rahmen der in Afghanistan agierenden Internationalen Schutztruppe sollen danach lediglich 20 Ärzte und weiteres Personal aus Tschechien zurückbleiben und im internationalen Krankenhaus eingesetzt werden. Dies teilte der Oberbefehlshaber des Generalstabs der Tschechischen Armee, Jiri Sedivý am Donnerstag vor Journalisten mit.

    Autor: Lothar Martin
  • 05.09.2002

    Die Leitung der tschechischen Chemiefabrik Spolana in Neratovice hat eingeräumt, dass das jüngste Hochwasser auch toxische und Krebs erregende Schadstoffe in die Richtung Sachsen fließende Elbe gespült hat. Auf einer zuvor veröffentlichten Liste mit ausgeströmten Chemikalien hatten diese Stoffe gefehlt, bestätigte Unternehmenssprecher Jan Martinek am Donnerstag. Die bei Wasserproben festgestellte Konzentration bewege sich jedoch "knapp oberhalb der messbaren Grenze", sagte Martinek. Umweltschützer warfen "Spolana" vor, erneut Probleme zu verharmlosen. Das Werk, das vom Hochwasser im August überschwemmt worden war, gilt als eine der problematischsten Altlasten der kommunistischen Tschechoslowakei.

    Autor: Lothar Martin
  • 05.09.2002

    Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser in Südböhmen an der Leptospirose erkrankt sind, ist gering. Es handele sich lediglich um Einzelpersonen, sagte Iva Sipova, Leiterin der epidemiologischen Abteilung der Landkreisbehörde für Hygiene in Ceske Budejovice/Budweis gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Nach ihren Informationen werde die aktuelle Situation von Hygienikern jeden Tag kontrolliert. Bisher seien drei Fälle der Leptospirose in Südböhmen nachgewiesen worden, sagte Sipova.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.09.2002

    Präsident Vaclav Havel hat am Donnerstag Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik auf der Prager Burg empfangen. Beide Politiker sprachen über die Hilfeleistung der Tschechischen Armee bei der Beseitigung der Hochwasserschäden wie auch über die geplante Reform der Armee und verschiedene Personalfragen im Ressort Verteidigung. Nach dem Treffen äußerte sich Tvrdik vor Journalisten u.a. auch zu der Frage eines möglichen Angriffs der USA auf den Irak. Seine Einstellung sei hierzu militanter als die von Premier Vladimir Spidla und Außenminister Cyril Svoboda, sagte diesbezüglich der tschechische Verteidigungsminister. Seiner Meinung nach sollte die Tschechische Republik darauf bestehen, dass der Irak die Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates ohne jegliche Vorbedingungen erfülle.

  • 04.09.2002

    Die tschechisch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen haben ein gutes Niveau erreicht. Darauf einigten sich am Donnerstag die Ministerpräsidenten beider Länder, Vladimir Spidla und Leszek Miller, bei einem Gespräch in Warschau. Wie der polnische Premier anschließend auf einer gemeinsamen Pressekonferenz äußerte, sollten beide Länder nach neuen Wegen zur Nutzung der immer noch bestehenden Reserven suchen. Die Tschechische Republik ist der siebtgrößte Handelspartner Polens. Beide Spitzenpolitiker stimmten u.a. auch darin überein, dass der im Herbst vorgesehene NATO-Gipfel in Prag mit einer Erweiterung der Allianz verbunden sein sollte. In diesem Zusammenhang sprach Leszek Miller von einer Öffnung der NATO für die Slowakei und die baltischen Länder. Vladimir Spidla bedankte sich bei der polnischen Regierung ebenso wie bei Nichtregierungsorganisationen und Bürgern des Nachbarlandes für ihre schnelle Hilfe, die sie im August bei der Hochwasserkatastrophe in Tschechien geleistet haben. Die zweitägige Visite des tschechischen Regierungschefs in Polen ist zugleich der erste Auslandsbesuch von Vladimír Spidla nach seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten.

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