• 04.09.2002

    Tschechien und die Slowakei wollen in der abschließenden Phase der Beitrittsverhandlungen beider Länder zur EU bei den Gesprächen über die Kapitel Landwirtschaft und Haushaltspolitik zusammenarbeiten. Sie wollen ebenfalls in Fragen der sogenannten Benes-Dekrete gemeinsam vorgehen. Darauf einigten sich am Donnerstag der tschechische und der slowakische Außenminister, Cyril Svoboda und Eduard Kukan, bei ihren Verhandlungen in Bratislava. Während seiner eintägigen Visite in der Slowakei war Svoboda zunächst mit dem stellvertretenden Parlamentsvorsitzenden Pavol Hrusovsky zusammen getroffen. Bei ihren Gesprächen unterstrich er in Bezug auf den von der Slowakei angestrebten NATO-Beitritt die Notwendigkeit der schnellstmöglichen Regierungsbildung unmittelbar nach den im Nachbarland bevorstehenden Wahlen. Der tschechische Vize-Premier und Außenminister kam ebenfalls mit Staatspräsident Rudolf Schuster und Premier Mikulas Dzurinda zusammen.

  • 04.09.2002

    Als bedeutendstes Resultat der bei der Gipfelkonferenz zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg geführten Verhandlungen hat der tschechische Umweltminister Libor Ambrozek die Vereinbarung über die Fischfangbegrenzung sowie die Übereinkunft der Teilnehmer in Fragen der medizinischen Hygiene bezeichnet. Auf Beschluss der Konferenzteilnehmer soll bis zum Jahr 2015 die Anzahl der Personen um die Hälfte erhöht werden, die einen Zugang zu sanitären Einrichtungen haben sollen. In einem Gespräch mir der Nachrichtenagentur CTK bewertete Ambrozek die Tatsache positiv, dass ebenfalls eine Reduzierung der negativen Auswirkungen von Chemikalien auf die Menschen und die Umwelt bis zum Jahr 2020 beschlossen wurde.

  • 04.09.2002

    Vertreter der Chemiefabrik Spolana Neratovice haben am Donnerstag eingeräumt, dass toxische und krebserregende Schadstoffe bei dem Hochwasser aus verseuchten Fabrikobjekten aus dem Fabrikareal hinausgespült worden seien. Die bei entnommenen Wasserproben festgestellte Messwerte seien jedoch Minimal, sagte der Spolana-Sprecher Jan Martinek. Er reagierte somit auf die Mitteilung des Greenpeace-Sprechers Vaclav Vasku gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dem zufolge die Tschechische Umweltinspektion außer dem bekannt gewordenen Entweichen von Chlor in die Luft und in das umliegende Gewässer auch andere Giftstoffe gemessen habe, über die Spolana nicht Auskunft erteilt habe.

  • 04.09.2002

    Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser in Südböhmen an der Leptospirose erkrankt sind, sei gering, es handele sich lediglich um Einzelpersonen. Dies sagte Iva Sipova, Leiterin der epidemiologischen Abteilung der Landkreisbehörde für Hygiene in Ceske Budejovice/Budweis. Nach ihren Informationen werde die Situation auf diesem Gebiet von Hygienikern jeden Tag kontrolliert. Bisher seien drei Fälle der Leptospirose in Südböhmen nachgewisen worden, sagte Sipova.

  • 03.09.2002

    Mehr als 266 Millionen Kronen wurden bisher auf den größten Hochwasserhilfskonten in Tschechien gesammelt. Die höchste Summe, 132 Millionen Kronen, befindet sich auf dem Konto der Gesellschaft "Mensch in Not". Auf das Regierungshochwasserkonto wurden 77 Millionen überwiesen und die katholische Karitas bekam 30 Millionen Kronen. Die Polizei untersucht derzeit ein verdächtiges Konto, dass zur Hilfe für Hochwasseropfer errichtet wurde. Es handelt sich dabei jedoch um ein privates Konto eines Kunden der Komercni banka.

  • 03.09.2002

    Nach der Jahrhundertflut in Mitteleuropa will die EU-Kommission möglichst rasch die rechtlichen Grundlagen für den Ende August vereinbarten EU- Katastrophenfonds schaffen. Der EU-Kommissar Michel Barnier sagte dies am Dienstag vor dem Europaparlament in Strassburg. In diesem Jahr sollen 500 Millionen Euro in den Fonds fließen, im kommenden Jahr soll er auf bis zu eine Milliarde Euro aufgestockt werden. Der Nachrichtenagentur CTK zufolge könne Tschechien etwa ein Zehntel dieser Hilfssumme erhalten.

  • 02.09.2002

    Die Zahl der Hochwasseropfer hat sich in Tschechien auf 17 erhöht. In Südböhmen ist am Montag ein 47-jährige Mann beim Abpumpen von Hochwasser ohnmächtig geworden und ertrunken, meldete die Nachrichtenagentur CTK.

  • 02.09.2002

    Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Montag einige vom Hochwasser betroffene Gemeinden besuhht. Zuerst war er in der historischen Stadt Svihov/Schwihau bei Klatovy im Landkreis Plzen zu Gast. Er interessierte sich für den Umfang der Hochwasserschäden in dieser Ortschaft, die wahrscheinlich die vom Hochwasser am schwersten beschädigte Stadt im Pilsner Landkreis ist. Der Präsident reiste dann weiter in die Gemeinden Metly und Predmir bei Strakonice in Südböhmen. In Metly hat das Hochwasser ungefähr die Hälfte des Dorfes dem Boden gleichgemacht hat. Präsident Havel brachte mit seiner Gattin Dagmar in die betroffenen Gemeinden Reinigungsmittel, Gummihandschuhe und weiteres Material. Ähnliches Material hat das Präsidentenpaar auch nach Svihov und nach Stechovice unweit von Prag mitgebracht. Präsidentensprecher Ladislav Spacek zufolge stellt dieses Material ein persönliches Geschenk des Staatspräsidenten dar. Vaclav Havel stellte fest, seine Kanzlei kann den betroffenen Bewohnern vor allem mit psychischer Unterstützung helfen. Seiner Meinung nach verfügt die Kanzlei über verhältnismäßig beschränkte materielle Möglichkeiten. Er selbst engagiere sich konkret in der Stiftung "Vision 97", die von ihm und seiner Frau Dagmar errichtet wurde. Vaclav Havel sprach sich des weiteren mit Bewunderung über die durch die Katastrophe hervorgerufene Solidaritätswelle aus.

  • 02.09.2002

    Schulministerin Petra Buzková hat am Montag in Tschechien das neue Schuljahr feierlich eröffnet. Ursprünglich sollten rund eine Million 500 Tausend Schüler und Studenten nach den Sommerferien wieder in die Schule zurückkehren. Ungefähr 99.000 davon sind Erstklässler. Nicht in allen Schulen allerdings konnte am Montag mit dem Unterricht begonnen werden. In vielen Gemeinden und Städten, die vom Hochwasser betroffen wurden, wird der Unterricht erst Mitte September oder Anfang Oktober beginnen. Einigen Schulen ist es gelungen, den Unterricht an einem anderen Ort in Form von Landwochen zu starten. In der tschechischen Hauptstadt werden dadurch einigen von den 15.000 Schülern, deren Schulen überflutet wurden, die Ferien um einige Wochen verlängert. Nach den Worten der Schulministerin stellte das Ministerium den vom Hochwasser betroffenen Schuleinrichtungen ca. 100 Mio. Kronen zur Verfügung. Diese finanziellen Mittel sind vor allem für die Ausstattung der Schulklassen und die Lehrmittel bestimmt, sagte die Ministerin. Sie machte vor Journalisten darauf aufmerksam, dass eine bestimmte Zahl der Lehrer gezwungen sein wird, ihre Arbeitstellen zu verlassen, da die Zahl der Schüler ständig sinkt.

  • 02.09.2002

    Papst Johannes Paul II. hat Tschechien über den Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz Jan Graubner eine Spende in Höhe von 30.000 Euro als Spende für die von der Hochwasserkatastrophe heimgesuchten Regionen zukommen lassen. Die Summe ist für die Arbeit der Tschechischen Katholischen Caritas in den betroffenen Gebieten bestimmt.

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