• 28.07.2002

    Außenminister Cyril Svoboda wird die 100 Mio. Kronen wahrscheinlich bekommen, die er vom Staatshaushalt für das nächste Jahr für die Propagierung des EU-Beitritts der Tschechischen Republik fordert. Dies erklärte Finanzminister Bohuslav Sobotka am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Sobotka bemerkte, der EU-Beitritt sei eine der Haushaltsprioritäten dieses Kabinetts für das nächste Jahr, sodass Svobodas Vorschlag Chance an Erfolg habe.

  • 28.07.2002

    Nach der bevorstehenden zweitägigen Runde der Beitrittsgespräche, die die Beitrittskandidaten mit der EU am 29. und 30. Juli führen, wird Tschechien die wenigsten Kapitel von allen Beitrittskandidaten Mittel- und Osteuropas abgeschlossen haben, mit denen die EU beabsichtigt, die Beitrittsgespräche bis zum Ende dieses Jahres abzuschließen. Tschechien wird mit 25 abgeschlossenen Kapiteln an der Verhandlungsrunde nicht teilnehmen. Der tschechische Chefunterhändler und Staatssekretär für EU-Angelegenheiten, Pavel Telicka, wird heute in Brüssel jedoch erneut die Fragen der Landwirtschaft konsultieren.

  • 28.07.2002

    Viele der Roma aus Ostrava, die am vergangenen Freitag erfolglos versuchten, nach Großbritannien abzureisen, haben nie Rassismus und Diskriminierung erlebt. Dies betonte der Vorsitzende der Regionalvereinigung "Dzeno" Mikulas Horvath am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Unter den Roma sei - so Horvath - auch eine Frau gewesen, die mit ihrer Familie bald in das sogenannte "Dorf der Koexistenz" umziehen wird und für die die Vereinigung eine Wohnung gefunden hatte. Sie könne sich - so Horváth - gar nicht beschweren.

  • 27.07.2002

    Premier Vladimir Spidla ist überzeugt davon, dass keinerlei Verbindung zwischen Ex-Außenminister Jan Kavan und dem Mordkomplott an der Prager Journalistin Sabine Slonkova besteht. Dies sagte Spidla am Samstag vor Journalisten. Dennoch will sich der Regierungschef am Sonntag mit Kavan treffen, um über den Fall Slonkova zu sprechen. Von Kavan möchte er dessen Meinung zu der gesamten Affäre hören, da die Informationen in den Medien hierzu seiner Meinung nach widersprüchlich und wenig verlässlich seien. Des versuchten Mordes an der Journalistin werden vier Leute beschuldigt, darunter ein ehemals enger Mitarbeiter Kavans im Außenministerium. Am Freitag hatte das Gericht in Ceské Budejovice/Budweis die Untersuchungshaft für die vier Verdächtigen verlängert und damit einen Antrag der Verteidiger auf Freilassung zurückgewiesen. Ex-Außenminister Kavan war durch die Affäre unter Druck geraten und u.a. von Präsident Vaclav Havel "zum Nachdenken" darüber aufgefordert worden, ob er sein Amt als Vorsitzender der UNO-Vollversammlung im September wirklich antreten sollte. Kavan sagte am Samstag der Internetzeitschrift Flashnews, er habe vorher von seinem Kanzleichef Srba nichts Beunruhigendes gewusst.

  • 27.07.2002

    Präsident Vaclav Havel ist am Samstagmittag nach Portugal in den Urlaub geflogen. Einen Genesungsaufenthalt am Meer hatten ihm die Ärzte empfohlen, nachdem Havel kürzlich an Bronchitis erkrankt war. Den Urlaub verbringt der Präsident in seiner Villa gemeinsam mit seiner Frau und in ärztlicher Begleitung. Ursprünglich hatte Havel schon früher nach Portugal fahren sollen, wegen seines verschlechterten Gesundheitszustandes musste er seine Pläne jedoch ändern. In Portugal wird Havel voraussichtlich einige Wochen bleiben und spätestens am 22. August zurückkehren. An diesem Tag findet in Tschechien ein Treffen der Präsidenten der vier Visegradstaaten Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei statt.

  • 27.07.2002

    Den 34 Roma-Angehörigen, die am Freitag aus dem mährischen Ostrava/Ostrau mit dem Bus in Richtung Großbritannien abgereist waren, um dort um Asyl zu bitten, ist am Freitagabend an der tschechisch-deutschen Grenze von der deutschen Grenzpolizei die Einreise nach Deutschland verwehrt worden. Grund dafür war in den meisten Fällen, dass die Roma nicht genügend Geld bei sich hatten und keine Versicherung vorweisen konnten, erklärte ein Polizeisprecher. Die deutsche Grenzpolizei betrachtet den Vorfall nicht als außergewöhnlich und zeigte sich von dem übermäßigen Interesse der Journalisten überrascht. Einer Roma-Familie hingegen ist einem Roma-Sozialarbeiter aus Ostrava zufolge die Einreise nach Deutschland gestattet worden Als Grund für ihre Abreise in Richtung Großbritannien hatten die Roma Arbeitslosigkeit, Diskriminierung und mangelnde Sicherheit in der Tschechischen Republik angeführt.

  • 27.07.2002

    Den ersten tschechisch-deutschen Verband der Kunsthistoriker haben am Freitag im westböhmischen Cheb/Eger im Rahmen des Festivals Mitte Europa Kunsthistoriker aus Tschechischen und Deutschland gegründet. Er trägt bislang den Arbeitstitel "Gesellschaft für deutsche und tschechische Kunst und Kunstgeschichte". Seine erste Aufgabe wird es sein, die deutsche Kunst in Böhmen und Mähren in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zu erforschen. Dieses Thema sei aus ideologischen Gründen jahrelang vernachlässigt worden, sagte am Samstag die Direktorin der Graphik-Sammlungen der Prager Nationalgalerie der Nachrichtenagentur CTK. Weiter plant der neue Verein eine Werkschau in Deutschland lebender tschechischer Künstler.

  • 27.07.2002

    Das Interesse junger Tschechen an einem Studium in Deutschland wächst beständig. Innerhalb der letzten drei Jahre habe sich die Zahl der tschechischen Studenten, die eine zeitlang an deutschen Universitäten studieren, fast verdoppelt, sagte die Pressereferentin der Deutschen Botschaft in Prag, Petra Dachtler. Während 1999 noch 757 Tschechen ein Studentenvisum erhalten hatten, waren es zwei Jahre später bereits knapp 1342, so Dachtler gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

  • 26.07.2002

    Aus dem mährischen Ostrava /Mährisch Ostrau/ sind am Freitag 30 Angehörige der Roma-Minderheit nach London abgereist. Eine Reihe von ihnen will dort um Asyl bitten. Als Grund führten sie Arbeitslosigkeit, Diskriminierung und mangelnde Sicherheit in der Tschechischen Republik an. Ihre Abreise hatten die Roma bis zum letzten Moment verheimlicht. Die Ausreise tschechischer Roma nach Großbritannien ist derzeit auch Gegenstand eines Rechtsstreites. In London wird seit Anfang der Woche über die Klage sechs tschechischer Roma verhandelt, die von den britischen Immigrationsbehörden vergangenen Sommer auf dem Prager Flughafen daran gehindert worden waren, nach Großbritannien zu fliegen.

  • 26.07.2002

    Das Regime an der Grenze der EU-Kandidatenländer muss verschärft werden, und zwar im Interesse eines besseren Schutzes der Europäischen Union vor Verbrechen und illegaler Migration. Darauf einigten sich am Freitag in Salzburg die Innenminister Österreichs, Tschechiens, Polens, Sloweniens, Ungarns und der Slowakei. Die Politiker unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der ein regelmäßiger Datenaustausch über Asyl und Migration sowie organisiertes Vorgehen beim Grenzschutz und ein Informationsaustausch zwischen einzelnen Sicherheitsorganen und deren gemeinsame Schulungen verlangt werden.

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