• 13.07.2002

    Im westböhmischen Kurort Karlovy Vary/Karlsbad geht am Samstag abend das 37.Internationale Filmfestival zu Ende. Mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ist der britische Schauspieler Sean Connery geehrt worden. Der Preis wurde dem 71-Jährigen bereits am Samstag Vormittag im Prager Hotel Four Seasons überreicht, weil Connery wegen einer Viruserkrankung nicht nach Karlsbad reisen kann. Diese hatte er sich bei den derzeit in Prag laufenden Dreharbeiten zum Film "The League of Extraordinary Gentlemen" zugezogen.

  • 13.07.2002

    Weniger erfolgreich als bei der jüngsten Regierungsbildung war am Samstag der designierte Ministerpräsident Vladimir Spidla im Sportbereich. Bei einem 5-Kilometer-Lauf mit einem Höhenunterschied von 250 Meter, der unter Teilnahme von über 100 Sportlern im ostböhmischen Police nad Metuji stattfand, erreichte Spidla das Ziel als vorletzter Läufer. Er habe nicht trainieren können und auch der mit dem politischen Amt verbundene Stress hindere einen in bester Form zu sein, sagte der neue Ministerpräsident, der nach eigenen Worten insgesamt etwa 60 Kilometer pro Woche beim Lauftraining zurücklegt.

  • 12.07.2002

    Der Sozialdemokrat Vladimír Spidla ist neuer tschechischer Ministerpräsident. Der 51-Jährige wurde am Freitag in Prag von Staatsoberhaupt Vaclav Havel ernannt. Vorher wurde der Präsident auf der Prager Burg vom bisherigen Premier Milos Zeman über den Rücktritt seines Kabinetts informiert. Präsident Havel traf auch mit Spitzenfunktionären der Parteien zusammen, die im künftigen Koalitionskabinett vertreten sein werden. Sie informierten Vaclav Havel über die Zusammensetzung der neuen Regierung. Diese soll wie allgemein erwartet am Montag im Einklang mit der Verfassung vom Staatspräsidenten offiziell ernannt werden. Der designierte Premier Vladimir Spidla würdigte beim Treffen mit Vaclav Havel die Leistungen der alten Regierung, in der er das Amt des Vizepremiers und Arbeitsministers bekleidet hatte.

  • 11.07.2002

    Im zweiten geheimen Wahlgang wurde am Donnerstag der Kandidat der Sozialdemokraten Lubomír Zaorálek zum Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses gewählt. Dies wurde offiziell vom Vorsitzenden der Wahlkommission, Pavel Hojda, bekannt gegeben. Zaorálek erhielt 101 Abgeordnetenstimmen, also die Minimalzahl, die er für seine Wahl brauchte. An der Wahl nahmen alle 200 Abgeordnete teil. Der einzige Gegenkandidat, der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS) Václav Klaus, der den Posten des Abgeordnetenchefs in der vergangenen Legislaturperiode bekleidete, erhielt 74 Stimmen. Zaorálek dankte nach der Wahl dem Unterhaus, Klaus gratulierte ihm zu seiner Wahl und übergab ihm die Leitung der Abgeordnetensitzung. Die Stimmenzahl, mit der Lubomír Zaorálek zum Vorsitzenden des Unterhauses gewählt wurde, entspricht der Zahl der Abgeordneten der künftigen Regierungskoalition.

  • 11.07.2002

    Zu den Vizevorsitzenden des Abgeordnetenhauses sind von den sechs Kandidaten für diese Posten nur die Sozialdemokratin Jitka Kupcova und der Christdemokrat Jan Kasal gewählt worden. Die anderen Kandidaten waren im ersten Wahlgang nicht erfolgreich. Das Abgeordnetenhaus wird sechs Vizevorsitzende haben. Darüber entschieden die Abgeordneten am Donnerstagnachmittag. Die Entscheidung darüber, wer diese Posten bekleiden wird, rief den ersten Streit im neu gewählten Unterhaus hervor. Der Abgeordnete Svatopluk Karásek, der für das Bündnis "Koalice" gewählt wurde, stellte den demokratischen Charakter der Kommunistischen Partei und die Kandidatur deren Fraktionsvorsitzenden Vojtech Filip für den Vizevorsitzenden des Unterhauses in Frage.

  • 10.07.2002

    Entgegen bisherigen Erwartungen will der ODS-Vorsitzende Vaclav Klaus erneut für den Posten des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses kandidieren. Die ODS wolle mit diesem Vorschlag u.a. ausprobieren, ob die neue Regierungsmehrheit von den Sozialdemokraten und dem liberalen Bündnis "Koalition" im Abgeordnetenhaus funktioniere, sagte Klaus am Mittwoch vor Journalisten. Er fügte hinzu, dass er selber ursprünglich nicht habe kandidieren wollen, seine Fraktion ihn aber davon überzeugt habe.

    Um den Posten des Abgeordnetenhaus-Chefs wird Klaus, der dieses Amt in der vergangenen Legislaturperiode bekleidete, mit dem von den Sozialdemokraten nominierten Lubos Zaoralek in einer geheimen Abstimmung konkurrieren. Die Sozialdemokraten sowie die "Koalition" haben bereits angekündigt, dass sie für Zaoralek stimmen werden. Obwohl diese Parteien über eine knappe Stimmenmehrheit im Parlament verfügen, bezeichnete es Zaoralek am Mittwoch gegenüber dem Rundfunksender BBC nicht als sicher, dass er gewählt würde.

  • 10.07.2002

    Die relativ erfolgreiche Regierung der Sozialdemokraten und das nicht überzeugende Verhalten der Demokratischen Bürgerpartei ODS waren nach Meinung des ODS-Vorsitzenden Vaclav Klaus die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der Bürgerdemokraten bei den Abgeordnetenhaus-Wahlen im Juni.

    Während einer Debatte über die aktuelle Situation der ODS nach den Wahlen und die Ursachen ihrer Wahlschlappe kritisierte Klaus am Mittwoch vor Vertretern der Regional- und Gebietsorganisationen der ODS die Vizevorsitzenden seiner Partei sowie deren Schattenkabinett. In die Reihe derjenigen, die den Misserfolg verschuldet hätten, schloss Klaus auch sich selber ein.

    Der Leiter der ODS-Wahlkampagne, Miroslav Benes, machte hingegen für die Wahlschlappe der Bürgerdemokraten hauptsächlich die apolitische Haltung der tschechischen Bürger verantwortlich.

  • 10.07.2002

    Wegen des Skandals um belastete Lebensmittel wird Tschechien auf unbestimmte Zeit kein Hühnerfleisch mehr aus der EU einführen. Die Beschränkung trete an diesem Donnerstag in Kraft, teilte der Veterinärverband (SVS) in Prag am Mittwoch mit. Grund sei der Fund von Rinder- und Schweineproteinen in Hühnerfleisch aus den Niederlanden in Großbritannien und Irland zu Wochenbeginn. In Tschechien sei eine solche Verwendung von Proteinen verboten, sagte der Sprecher der Veterinärbehörde Josef Duben.

  • 10.07.2002

    Im zweiten Block des grenznahen Atomkraftwerks Temelin in Südböhmen ist nur sechs Wochen nach der Inbetriebnahme das erste ernste, technische Problem aufgetreten. Nach einem Kurzschluss in einem Generator müsse der Reaktor für sechs Wochen abgeschaltet werden, sagte Reaktorsprecher Milan Nebesar in der Mittwochsausgabe der Tageszeitung "Pravo". Temelin-Gegner bezeichneten die Panne als "erneuten Beweis für die Unsicherheit des Atomkraftwerks".

    Nach Ansicht der Atomsicherheitsbehörde in Prag hat das technische Problem keine Wirkung auf den nuklearen Teil der Anlage.

  • 09.07.2002

    Kuwait schätzt die Qualität der dort stationierten tschechischen Chemieschutzeinheit sehr hoch und ist an einer Verfestigung der tschechisch- kuwaitischen Zusammenarbeit in einigen Militärbereichen interessiert. Der Generalstabschef der tschechischen Armee Jiri Sedivy erklärte dies telephonisch gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Er schloss am Dienstag seinen dreitägigen Besuch dieses Nahostlandes ab.

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