• 12.06.2002

    Mit der Eröffnung der Wahllokale in Amerika beginnen am Donnerstag die tschechischen Parlamentswahlen. Die Möglichkeit die Parlamentszusammensetzung zu beeinflussen, haben heuer zum ersten mal auch die im Ausland lebende Tschechen. Aus ca. 70 000 Bürgern wird diese Möglichkeit allerdings nur ein kleiner Prozentteil nutzen. Zu den Wahlen an den 108 Botschaften haben sich nur knappe 3000 tschechische Bürger registriert. In Tschechien wird dann am Freitag und Samstag gewählt.

  • 12.06.2002

    Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Mittwoch auf der Prager Burg den Chef der Militärakademie "NATO Defense College" Jean Paul Raffen empfangen. Dem Präsidentensprecher zufolge betrachtet Raffen den NATO- Gipfel im November in Prag für entscheidend, weil die Allianz sich heute von reinen Verteidigungsaspekten auf Sicherheitsaspekte der internationalen Situation umorientiert. Die Allianz müsse flexibel sein und neue Gefahren wahrnehmen, sagte Raffen in einem Gespräch mit Havel.

  • 12.06.2002

    Wegen eines Fehlers innerhalb der Anlage musste am Dienstagabend der Turbogenerator des ersten Reaktorblocks im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín abgeschaltet werden. Der Fehler trat während des Probelaufs auf, der seit Montag Vormittag im ersten Block vollzogen wird. Das Bedienungspersonal hat daraufhin am Mittwoch Morgen die Reaktorleistung auf drei Prozent heruntergefahren, um die undichte Stelle innerhalb der Anlage beheben zu können, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesár gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

  • 12.06.2002

    An die 4500 Menschen haben das Filmfestival der tschechischen Filme in Großbritannien besucht. Renata Clarkova vom Tschechischen Zentrum in London teilte am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK mit, dass das Filmfestival gut sowohl beim Publikum als auch bei den Medien und Organisatoren angekommen ist. In elf britischen Städten waren 24 tschechische Filme zu sehen, darunter auch der oscargekrönte Kolja von Regisseur Jan Sverak.

  • 11.06.2002

    Die Europäische Union und die Kandidatenländer der Union haben am Montag und Dienstag in Luxemburg die EU-Beitrittsgespräche der zurückliegenden sechs Monate analysiert. Es wurde konstatiert, dass man den Großteil der Arbeit bei den technischen Kapiteln bereits bewältigt habe, dass aber auch die letzte Phase der Beitrittsgespräche alles andere als einfach werde. Zumal es um die finanziellen Bedingungen der Erweiterung gehe. In diesem Zusammenhang hat der tschechische Außenminister Jan Kavan am Dienstag in Luxemburg davon gesprochen, dass der Prozess der EU-Erweiterung in eine Krise schlittern könnte, falls sich die EU- Mitgliedsstaaten nicht bis zum Oktober darüber einigen könnten, in welcher Form und welcher Höhe sie den Kandidatenländern die für deren Landwirtschaften notwendigen Subventionen anbieten werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sei es jedoch nicht notwendig, die bisherige Uneinigkeit der 15 Mitgliedsstaaten auf diesem Sektor unnötig zu dramatisieren, sagte Kavan. Gleichzeitig gab er in Luxemburg zu verstehen, dass die auf den EU-Beitritt ausgerichtete Politik der Tschechischen Republik nicht vom Ergebnis der bevorstehenden Abgeordnetenhauswahlen im Lande abhängen werde. Die Agentur Reuters interpretierte diese Aussage so, dass selbst ein Wahlsieg von ODS- und Oppositionsführer Václav Klaus Tschechien nicht von seinem Weg in die Europäische Union abbringen könne.

    Autor: Lothar Martin
  • 11.06.2002

    Die tschechischen Landwirte haben am Dienstag in Strassburg zum ersten Male an einer Demonstration für die Einhaltung der gemeinsamen EU- Landwirtschaftspolitik teilgenommen. "Die Europäische Union muss ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die Eingliederung der neuen Länder in die starke gemeinsame Landwirtschaftspolitik zu ermöglichen", führte der Ausschuss der Landwirtschaftsorganisationen der EU-Länder (COPA) in seiner Erklärung an. Die tschechischen Landwirte waren mit zwei Bussen in der elsässisch-lothringischen Metropole angereist.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.06.2002

    Der erste Block des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks Temelin hat am Montag nach 19-monatigem Testlauf den Probebetrieb aufgenommen. Die staatliche Atomsicherheitsbehörde hatte der Leitung der Anlage zuvor in Anwesenheit von Regierungschef Milos Zeman die Erlaubnis dazu erteilt. Temelin-Gegner kritisierten die Erlaubnis vier Tage vor den Parlamentswahlen als "theatralischen Stimmenfang". Die Chefin der Atomsicherheitsbehörde Dana Drabova sprach dagegen von einem "Meilenstein" für Tschechien. Auch Zeman sagte, von nun an sei das Land in der Energieerzeugung ein Stück eigenständiger. Im Probebetrieb soll der erste Block zunächst 18 Monate lang mit Maximalleistung laufen und dabei 1000 Megawatt Energie ins Stromnetz speisen.

  • 10.06.2002

    In der Tschechischen Republik wird nach Meinung des Guverneurs der Tschechischen Nationalbank, Zdenek Tuma, spätestens im Jahr 2010 der Euro als offizielle Währung gelten. Dies sagte Tuma am Montag auf einer Konferenz zum EU-Beitritt in Wien und konkretisierte, dass die Beitritts-Kandidaten den Euro frühestens im Jahr 2006 und spätestens im Jahr 2010 als offizielle Währung einführen würden.

  • 09.06.2002

    Der Opfer des ersten Judentransports aus Kolin, der am 13. Juni 1942 von den deutschen Nationalsozialisten als Vergeltung für das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich organisiert wurde, haben heute die Teilnehmer einer Gedenkstunde vor der Synagoge in dieser mittelböhmischen Stadt gedacht. Mit drei Transporten aus Kolin wurden bis März 1944 insgesamt 2254 Juden in das KZ in Terezin / Teresienstadt und von dort zum Großteil nach Auschwitz verschleppt. Nur etwa 130 von ihnen haben überlebt.

  • 09.06.2002

    Über 2000 Menschen sind am Sonntag in der Gemeinde Lidice bei Kladno zusammengekommen, um der Opfer des vor 60 Jahren von den Nazis verübten Massakers zu gedenken. Am 10. Juni 1942 wurde Lidice von den deutschen Nationalsozialisten dem Boden gleichgemacht. Die Männer wurden erschossen, die Frauen in das KZ Ravensbrück verschleppt und rund 100 Kinder zur Germanisierung deutschen Familien zur Verfügung gestellt. . An der Gedenkstunde, veranstaltet von der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), nahm u.a. auch die PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer teil. Auf einer Pressekonferenz verurteilte sie jegliche Bemühungen um die Eröffnung der Frage der sog. Benes-Dekrete.

Pages