• 15.01.2002

    Der tschechische Außenminister Jan Kavan soll die tschechische Regierung in dem europäischen Konvent, der sich mit der Zukunft der Europäischen Union befassen wird, vertreten. Darüber hat am Dienstag das Regierungspräsidium entschieden. Der Beschluss soll am Mittwoch noch vom Kabinett bestätigt werden, sagte Außenminister Kavan am Dienstag vor Journalisten. Die Tschechische Republik wird im Konvent von drei Politikern vertreten.

  • 14.01.2002

    Laut der russischen Zeitschrift "Novaja Gazeta" gehört die tschechische Firma "Falkon Capital" zum Firmengeflecht des weltweit gesuchten Terroristenführers Osama bin Laden. So heißt es in einem Artikel von Oleg Lurje, in der am Montag erschienenen Gazette. Lurje beruft sich auf Informationen, die amerikanische Geheimdienste über bin Ladens Firmenimperium zusammengetragen hätten. Falkon hatte der tschechischen Regierung im vergangenen Jahr die russischen Schulden für umgerechnet 580 Millionen US-Dollar abgekauft. Lurje verwies darauf, dass die tschechische Regierung trotz zahlreicher Warnungen an dem Geschäft mit Falkon festgehalten hatte. Der tschechische Innenminister Stanislav Gross hat am Montag den tschechischen Geheimdienst beauftragt, den Fall näher zu untersuchen.

    Autor: Olaf Barth
  • 13.01.2002

    Das ab Montag in Österreich stattfindende Volksbegehren gegen das südböhmische Kernkraftwerk Temelin werde laut Außenminister Jan Kavan keinen Einfluss auf die Haltung der Tschechischen Republik in dieser Frage haben. Ein negativer Ausgang könne aber andererseits zu einer Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen zwischen Prag und Wien führen, warnte Kavan in einem Interview, für die Montagsausgabe der österreichischen Zeitschrift "Profil".

    Der erste Reaktorblock des AKW Temelin war am Samstagnachmittag erneut auf 100% hochgefahren worden. Die bereits am Freitag begonnen Tests bei Maximalleistung wurden fortgesetzt.

  • 13.01.2002

    Der tschechische Landwirtschaftsminister Jan Fencl hat die EU-Landwirtschaftsnormen als richtungsweisend bei der Erweiterung der Union bezeichnet. Sie sollten aber nicht definitiv sein. Jene Kandidatenländer, in denen strengere Normen gelten, sollten dazu ermuntert werden, diese beizubehalten, meinte Fencl am Samstag am Rande der internationalen Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin. Der EU-Kommissar für Verbraucherschutz, David Byrne, entgegnete darauf, dass die strengeren Normen in einigen Kandidatenländern auf keinen Fall zu einer Handelsbeschränkung oder gar zu Protektionismus führen dürften. Außerdem erwähnte Byrne in Berlin die Möglichkeit, Lebensmittelproduzenten aus den Kandidatenländern, die die hygienischen Vorschriften der Union nicht erfüllen können, mit Übergangsfristen zu belegen.

  • 12.01.2002

    Der erste Reaktorblock des südböhmischen AKW Temelin ist am Samstagnachmittag erneut auf 100% hochgefahren worden. Bei dieser Leistung speise er rund 1000 Megawatt Strom in das Versorgungsnetz des Landes ein, erklärte der Direktor des AKW Frantisek Hezoucky. Das Personal wird nun mit den bereits am Freitag begonnen Tests bei Maximalleistung fortfahren. Am Freitagvormittag war das AKW erstmals seit seiner Inbetriebnahme mit maximaler Leistung gelaufen. Kurz nach dem Hochfahren des ersten Blocks von 90 auf 100 Prozent hatte sich der Reaktor aber wegen eines Fehlers im Stromkreislauf automatisch abgeschaltet.

  • 11.01.2002

    Die staatliche Atomsicherheitsbehörde hat am Donnerstagabend dem Atomkraftkraftwerk Temelin die Erlaubnis erteilt, die Leistung des Reaktors auf 100 Prozent zu erhöhen. Damit geht das Atomkraftwerk in eine weitere Etappe der energetischen Inbetriebnahme über. Der Nachrichtenagentur CTK teilte dies die Chefin der Behörde, Dana Drabova, mit. Die Atomsicherheitsbehörde bestätigte damit zugleich, dass die Prüfung des ersten Reaktorblocks während der Zeit, in der dieser auf 90 Prozent Leistung eingestellt war, erfolgreich abgeschlossen wurden.

  • 11.01.2002

    Die Tschechische Republik soll ihre Vertreter im europäischen Konvent bis Mitte Februar in Brüssel bekannt geben. Es wird erwartet, dass zwei von ihnen aus dem Parlament und einer aus der Regierung sein werden. Sie sollen dann, zusammen mit ihren drei weiteren Vertretern, die drei wichtigsten politischen Parteien in Tschechien - die Sozialdemokraten, die Bürgerdemokraten und die Viererkoalition - repräsentieren. Spätestens bis Mitte Februar wird die EU die Namen der tschechischen Repräsentanten wissen wollen, sagte am Donnerstag nach der Tagung des Integrationsausschusses des Senats der tschechische Außenminister, Jan Kavan.

  • 11.01.2002

    Die Europäische Kommission gibt den tschechischen Unterhändlern keine Chance, bei dem Abschluss des EU-Beitrittskapitels Verkehr bessere Bedingungen zu erzielen als diejenigen, die die EU Prag vorlegt. Gleichzeitig hat die Europäische Kommission Verständnis für die Argumente Tschechiens und erkennt das Recht der tschechischen Unterhändler an, die Bedingungen so lange abzulehnen, wie sie es für nötig halten. Der Generaldirektor der Europäischen Kommission für Erweiterung, Eneko Landaburu, sagte, dass das EU-Kapitel Verkehr Bestandteil der politischen Verhandlungen sei, bei denen nicht immer nur klare Argumente gelten würden, sondern auch politische Umstände wie Ängste und Stimmungen mitspielten.

  • 10.01.2002

    Im Rahmen der internationalen Bekämpfung des Terrorismus sollten tschechische Soldaten Anfang März in Kuwait stationiert werden. Nach Informationen von Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik würde das tschechische Kontingent etwa 350 Soldaten zählen. Dem zufolge werde die Führung der Einheit Mitte Januar eine Erkundungsreise in die Region unternehmen, der sich im Februar weitere 20 Soldaten anschließen werden. Die Pläne für die Entsendung der Soldaten sind bereits fertig, bestätigte Generalstabschef Jiri Sedivy am Mittwoch vor Journalisten. Nach Mitteilung der Presseabteilung im tschechischen Verteidigungsministerium wird das ursprünglich geplante Feldlazarett vorläufig nicht nach Kuwait entsandt.

  • 09.01.2002

    Wegen Verzögerungen beim Betreiben des umstrittenen südböhmischen Kernkraftwerks Temelin hat der tschechische Industrie- und Handelsminister Miroslav Gregr am Dienstag seinen Rücktritt angeboten. Regierungschef Milos Zeman habe die Demission jedoch nicht angenommen und gesagt, der Sozialdemokrat habe sich viele Verdienste um den Reaktor erworben, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Gregr, der als einer der stärksten Befürworter der Anlage gilt, hatte seinen Rücktritt für den Fall angekündigt, dass die Brennstäbe des zweiten Blocks nicht wie geplant im Jahr 2001 installiert werden. Dies kann wegen technischer Probleme aber erst in diesem Jahr geschehen. Mitglieder der Opposition und von Umweltschutzgruppen nannten das Rücktrittsangebot am Dienstag "politisches Theater".

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