• 21.01.2002

    Das Bedienungspersonal des ersten Blocks im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin hat einige im Sekundärkreislauf der Anlage geplante Tests wegen Problemen mit den Armaturen deutscher Produktion verschoben. Wie der Direktor des AKWs Frantisek Hesoucký am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK erklärte, werde die Reparatur der Armaturen vermutlich eine gewisse Verlängerung der gegenwärtigen Etappe der Inbetriebnahme der Anlage zur Folge haben. "Für uns bedeutet das jedoch keinen finanziellen Verlust, denn wir speisen bereits Energie ins Netz," bemerkte Hesoucký. Das Kraftwerk konzentriere sich laut Hesoucký nunmehr auf die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des zweiten Reaktorblocks, während der erste mit 100-prozentiger Leistung arbeite und 1000 Megawatt Elektroenergie erzeuge.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.01.2002

    In die politische Fehde zwischen der Tschechische Republik und der Republik Österreich hat sich am Sonntag der österreichische Präsident Thomas Klestil eingeschaltet. In einem Telefonat mit seinem tschechischen Amtskollegen Václav Havel brachte er seine Entrüstung zu den Äußerungen zum Ausdruck, die der tschechische Premier Milos Zeman gegenüber der Wiener Presse abgegeben habe. Dies teilte Havels Sprecher Ladislav Spacek der Nachrichtenagentur CTK mit. Milos Zeman hat in einem Interview für die Zeitschrift "Profil", das am Montag veröffentlicht wird, u.a. den ehemaligen Vorsitzenden der Freiheitlichen Österreichischen Partei (FPÖ), Jörg Haider, und das von dessen Partei initiierte Volksbegehren gegen das Atomkraftwerk Temelin scharf kritisiert. Havel ist laut Spacek der Meinung, dass sich der Dialog zwischen Österreich und Tschechien auf beiden Seiten der Wut und der Emotionen entledigen und wieder zur sachlichen Seite des Problems zurückkehren müsse. "Die sachliche Seite hat bereits von Melk bis Brüssel ihre Entwicklung genommen," zitierte Spacek die Worte des tschechischen Präsidenten.

    Autor: Lothar Martin
  • 20.01.2002

    Das Bedienungspersonal des ersten Blocks im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin hat einige im Sekundärkreislauf der Anlage geplante Tests wegen Problemen mit den Armaturen deutscher Produktion verschoben. Wie der Direktor des AKWs Frantisek Hesoucký am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK erklärte, werde die Reparatur der Armaturen vermutlich eine gewisse Verlängerung der gegenwärtigen Etappe der Inbetriebnahme der Anlage zur Folge haben. "Für uns bedeutet das jedoch keinen finanziellen Verlust, denn wir speisen bereits Energie ins Netz," bemerkte Hesoucký. Das Kraftwerk konzentriere sich laut Hesoucký nunmehr auf die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des zweiten Reaktorblocks, während der erste mit 100-prozentiger Leistung arbeite und 1000 Megawatt Elektroenergie erzeuge.

    Autor: Lothar Martin
  • 19.01.2002

    Der Konflikt zwischen der Tschechischen Republik und der Republik Österreich wegen der von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) initiierten, gegen das südböhmische Atomkraftwerk Temelín gerichteten Petitions-Kampagne eskaliert weiter. Zu diesem Urteil gelangte am Samstag die Presseagentur APA, die als Beleg für ihre Auffassung aus dem Interview zitierte, das der tschechische Vizepremier Vladimír Spidla der österreichischen Wochenzeitung "Format" gewährte und welches diese am Montag veröffentlichen wird. "Jörg Haider ist in der Tat ein gefährlicher Politiker in der europäischen Politik. Das zeigen auch seine verschiedenen Äußerungen, die er machte und die ich nicht akzeptieren kann " zum Beispiel (seine Äußerungen) über Adolf Hitler und über die Einheiten der Waffen-SS," sagte Spidla der Wochenzeitschrift.

    Auch der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman gießt " laut der Presseagentur APA " mit seinen im Gespräch für die Wiener Zeitschrift "Profil" gemachten Aussagen, die ebenfalls am Montag veröffentlicht werden, noch einmal Öl ins Feuer der offenen Auseinandersetzung. In diesem Interview bezeichne Zeman den ehemaligen Vorsitzenden der nationalistischen FPÖ Jörg Haider als einen "populistischen, nationalistischen Politiker, der nichts versteht, aber über alles spricht," hieß es.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.01.2002

    Die führenden Repräsentanten der Freien Partei Österreichs haben am Donnerstag ihre Kritik am tschechischen Premier Milos Zeman fortgesetzt, und zwar wegen Zemans Äußerungen an die Adresse der FPÖ und deren Ex-Parteichef Haider. Zeman habe sich durch sein Handeln selbst aus Europa disqualifiziert, betonte die Vizebundeskanzlerin und FPÖ-Vorsitzende Susanne Riess-Passer auf einer Pressekonferenz in Wien. Chef der Abgeordnetenfraktion der FPÖ Peter Westenthaler bezeichnete Zemans Worte als eine "unglaubliche Provozierung".

  • 17.01.2002

    Der 1. Reaktorblock des umstrittenen südböhmischen Kernkraftwerks Temelin ist in der Nacht auf Donnerstag auf eine Leistung von 90% stabilisiert worden. Nach einigen regulären Tests soll er auf 100% hochgefahren werden. Seit Dienstagmorgen speist das Kraftwerk erneut Elektrizität in das Netz, arbeitet aber bislang nicht auf voller Leistung. Die Testetappe, während der der Reaktor bei 100%-iger Leistung geprüft werden soll, begann vor einer Woche und umfasst mehr als 300 Tests. In dieser Zeit wurde der Reaktor bereits zweimal abgeschaltet.

  • 17.01.2002

    Zum Kandidaten der Demokratischen Bürgerpartei ODS für den Konvent, der über das Funktionieren der EU nach deren Osterweiterung beraten soll, wurde der Parteivizevorsitzende und Schattenminister für auswärtige Angelegenheiten, Jan Zahradil, bestimmt. Über seine Nominierung entschoss am Donnerstag das Parteigremium der ODS.

  • 16.01.2002

    Der österreichische Botschafter in Prag, Klas Daublebsky, hat am Mittwoch bei Vizepremier und Außenminister Jan Kavan Einspruch gegen die Äußerungen von Premier Milos Zeman über die ´Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) erhoben. Zeman hatte am Montag in einem Rundfunkinterview die FPÖ in Zusammenhang mit dem von ihr initiierten Volksbegehren gegen das Kernkraftwerk Temelin als postfaschistisch bezeichnet. Die österreichische Außenministerin Ferrero-Waldner wies diese Äußerung als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Österreichs zurück. Der Presseattachee der österreichischen Botschaft in Prag sagte der Nachrichtenagentur CTK nach dem Gespräch zwischen Kavan und Daublebsky, beide Seiten wollten sich um eine Entspannung der Situation bemühen und die gutnachbarschaftlichen Beziehungen fortsetzen. Von konkreten Schritten sei jedoch nicht die Rede gewesen. Daublebsky wollte sich eigentlich mit Zeman persönlich treffen, dieser erklärte sich zu einem Treffen jedoch erst nach seiner Rückkehr aus Jugoslawien in der kommenden Woche bereit.

  • 16.01.2002

    Die Opposition hat von der Regierung die Offenlegung eines im vergangenen Jahr mit Russland geschlossenen Entschuldungsabkommens gefordert. Das Kabinett in Prag müsse umgehend Vorwürfe klären, wonach der saudische Terrorist Osama bin Laden in das Geschäft mit der Firma Falkon Capital verwickelt sei, sagten mehrere Parteivorsitzende am Dienstag der Prager Nachrichtenagentur CTK. Innenminister Stanislav Gross sagte eine sofortige Prüfung zu. Die von einem russischen Magazin geäußerte Behauptung, dass Falkon Capital Beziehungen zu Bin Laden unterhält, wurde sowohl von den Regierungen in Moskau und Prag als auch von einem Sprecher der beschuldigten Firma zurückgewiesen.

  • 15.01.2002

    Seit Dienstagvormittag liefert das südböhmische AKW Temelin wieder Strom ins tschechische Versorgungsnetz. Damit wurde der Generator des ersten Reaktorblocks nach einer sechzehnstündigen Unterbrechung wieder an das Netz angeschlossen, erklärte Temelinsprecher Milan Nebesar. Die Leistung des Reaktors betrage derzeit 50% und werde bis Mittwoch schrittweise auf 100% erhöht, um dann mit den Tests bei Maximalleistung fortzufahren, berichtete Nebesar am Dienstag Nachmittag.

    Der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman kritisierte die von den Freiheitlichen (FPÖ) initiierte Aktion als "Betrug, der gegen Tschechiens EU-Beitritt gerichtet ist". "Je eher Österreich Herrn Haider und seine postfaschistische Partei los wird, desto besser", wurde Zeman am Dienstag von der Prager Tageszeitung "Pravo" zitiert.

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