• 15.09.2001

    Außenminister Jan Kavan, Repräsentanten der Gesellschaft Jan Masaryks und weitere Gäste haben am Freitag im Cernin-Palais des 115. Geburtstags des ehemaligen tschechoslowakischen Außenministers Jan Masaryk gedacht. Sie legten Blumen an der Gedenktafel nieder, die sich im zweiten Hof des Palastes befindet, in dem das tschechische Außenministerium sitzt.

  • 15.09.2001

    Das AKW Temelin plant eine Wiederaufnahme der nuklearen Kettenreaktion. Die Techniker begannen mit Vorbereitungen des ersten Reaktorblocks für die Phase, bei der die Kettenreaktion wieder gestartet wird. Dazu soll es höchstwahrscheinlich am Wochenende kommen, schätzt der AKW-Sprecher Milan Nebesar. Diesem ersten Schritt soll die Leistungserhöhung des Reaktors auf 55 Prozent folgen, bei der die dynamischen Proben der Kerneinrichtung fortgesetzt werden.

  • 14.09.2001

    Dem für Freitag, den 14.9., von den Ländern der Europäischen Union ausgerufenen weltweiten Trauertag zum Andenken an die Opfer der terroristischen Anschläge in den USA hat sich auch die Tschechische Republik angeschlossen. Auf den Gebäuden sämtlicher Ämter sind die Flaggen auf Halbmast gezogen. Um 12 Uhr mittags werden zum Andenken an die Toten überall im Lande drei Schweigeminuten eingelegt. Die tschechische Regierung hat allen Bürgern und Rechtspersonen empfohlen, die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen abzuwägen, um den würdigen Verlauf des Trauertages nicht zu beeinträchtigen.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die Tschechische Republik ist darauf vorbereitet, den Vereinigten Staaten von Amerika in der aktuellen Situation zu helfen einschließlich militärisch und damit ihre Verpflichtungen zu erfüllen, die sich ihr aus der Mitgliedschaft in der NATO ergeben. Die tschechische Regierung ist gemeinsam mit den anderen Verfassungsvertretern des Landes darauf eingestellt, die Aufgaben, die sich im Einklang mit dem NATO-Beschluss auf der Basis von Artikel 5 des Washingtoner Vertrages ergeben, zu erfüllen. Dies erklärte der tschechische Vizepremier und operative Leiter des Sicherheitsrates der Tschechischen Republik, Vladimír Spidla, unmittelbar nach einer Sondersitzung des Kabinetts und weiterer Spitzenvertreter der tschechischen Politik am Donnerstag in Prag. Die Tschechische Republik nimmt und wird die Bündnistreue innerhalb der NATO ernst nehmen, und zwar mit allen Folgen, hatte Senatschef Petr Pithart zuvor in einer Ansprache vor amerikanischen Studenten in Prag betont.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Der tschechische Präsident Václav Havel hat angesichts der Terroranschläge in den USA seinen für Freitag vorgesehenen Besuch in Bulgarien abgesagt. Da sich Tschechien dem von der EU erklärten "Tag der Trauer" anschließe, verschiebe der 64-jährige seine Reise auf einen unbestimmten Termin, teilte die Kanzlei des Staatsoberhauptes am Donnerstagabend in Prag mit. Havel nehme mit seiner Frau Dagmar am Samstag in der Veitskathedrale in Prag an einem Trauergottesdienst für die Opfer der Anschläge teil, hieß es weiter.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die tschechischen Muslime haben den Terrorismus verurteilt. In ihrer ersten Reaktion auf den Terrorangriff vom Dienstag auf die Vereinigten Staaten haben Sie ihr Mitgefühl mit den Opfern ausgedrückt. "Wir schließen uns den Äußerungen der Solidarität mit den Menschen in den Vereinigten Staaten und der von der Regierung der Tschechischen Republik angebotenen Hilfe für die Betroffenen an," wird in der Erklärung der Islamischen Stiftung in Prag ausgeführt, die am Donnerstag von der Nachrichtenagentur CTK veröffentlicht wurde. "Die muslimische Gemeinde in der Tschechischen Republik verurteilt den Terrorismus in all seinen Formen," ergänzten die in Tschechien lebenden Bekenner zum islamischen Glauben. Wie sie weiter erklärten, verspüren sie nach den hinterhältigen Anschlägen vom Dienstag weder gestiegene Äußerungen einer antiarabischen Stimmung noch irgendwelche Angriffe oder Gefühle einer Gefährdung in der Tschechischen Republik.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die tschechische Fluggesellschaft CSA ist darauf vorbereitet, ihre regelmäßigen Linienflüge in die USA am Freitag wieder aufzunehmen, und zwar zwei Charterflüge von Prag zu den New Yorker Flughäfen JFK und Newark. CSA wird jedoch nur solche Fluggäste abfertigen, die New York als Reiseziel haben und die von den Terroranschlägen heimgesuchte Metropole nicht als Transitstation benutzen. Von Tschechien aus Reisende in andere US-Städte müssen CSA-Sprecher Daniel Plovajko zufolge auf die Entscheidung der amerikanischen Behörden bezüglich der Genehmigung von Inlandflügen warten. Das tschechische Verkehrsministerium hat unterdessen am Donnerstag ein Verbot für alle nichtplanmäßigen Zivilflüge über dem Territorium der Tschechischen Republik verhängt. Im tschechischen Luftraum dürfen sich daher derzeit nur die Maschinen der regelmäßigen Charterflüge, Flugzeuge zur Gewährleistung der erste Hilfe und Militärmaschinen aufhalten. Das Flugverbot gilt für alle anderen Flugobjekte einschließlich Segelflugzeugen oder Rogallos, die sich in einer Höhe von unter 300 Metern bewegen. Der tschechische Luftraum wird derzeit permanent von vier Überschallflugzeugen der Tschechischen Armee überwacht. Die erhöhte Einsatzbereitschaft von Polizeieinheiten und die gründlichere Überwachung des Luftraums gehören auch zu den Sicherheitsvorkehrungen, die man für die tschechischen Atomkraftwerke getroffen hat.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die Anzahl von 61 vermissten tschechischen Bürgern, die sich zur Zeit in den USA aufhalten sollen, in den letzten beiden Tagen aber kein Lebenszeichen von sich gegeben haben, ist bis Donnerstag 14:00 Uhr von Verwandten über eine Hotline an das tschechische Außenministerium gemeldet worden. Das auswärtige Ressort hat bisher mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen, dass sich in der Zeit der Terrorangriffe tschechische Bürger im Pentagon in Washington oder aber als Insassen in den entführten Flugzeugen aufgehalten haben, sagte der Leiter der Konsularabteilung des Ministeriums Ivan Zalesky der CTK.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die tschechische Hauptstadt Prag gewährt den Opfern der Terrorangriffe in den USA eine finanzielle Spende in Höhe von vier Millionen Kronen (ca. 230.000 Mark). "Es handelt sich bei der Spendenhöhe um einen symbolischen Wert, denn die Ökonomien von Prag und den Vereinigten Staaten sind nicht vergleichbar," sagte der Prager Oberbürgermeister Jan Kasl vor den Stadtvertretern. Die Stadtvertreter von Ústí nad Labem/Aussig bewilligten einen Spendenbetrag von 100.000 Kronen. Der Pilsener Oberbürgermeister Jirí Sneberger wiederum äußerte die Absicht, Briefe an rund 200 amerikanische Kriegsveteranen des Zweiten Weltkriegs, die an der Befreiung der Stadt Anteil hatten, abzusenden. Er will ihnen damit seine Anteilnahme und Freundschaft bekunden.

    Autor: Lothar Martin
  • 14.09.2001

    Die US-amerikanische Botschaft in Prag, die am Mittwoch wegen der Terroranschläge im Heimatland ihre Tore geschlossen hatte, ist seit Donnerstag wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Gebäude der Botschaft in der Prager Innenstadt haben tagsüber wieder viele tschechische Bürger und Touristen Blumen niederlegt und Kerzen aufgestellt. "Die Regierung und die Menschen der Vereinigten Staaten sind den tschechischen Bürgern zutiefst dankbar für ihre unerschütterliche Unterstützung und humanitäre Hilfe," hieß es in einer an die Presseagentur CTK abgesandten Erklärung der US- amerikanischen Auslandsvertretung.

    Autor: Lothar Martin

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