• 21.11.2001

    Der streng bewachte Zug mit Uranbrennstäben für das südböhmische Kernkraftwerk Temelin, der am Dienstag von der polnischen Stadt Stettin in Richtung Tschechien losgefahren war, hat am frühen Mittwochmorgen die tschechisch-polnische Grenze passiert. Die Route sowie Fahrzeit des Zuges war sowohl von tschechischen wie auch von polnischen Behörden "aus Sicherheitsgründen" geheimgehalten worden. Der Transport ist bereits die zweite Beförderung atomaren Brennstoffs über Polen in die Tschechische Republik. Der erste Transport im Mai war auf die scharfe Kritik auch von tschechischen Kommunalpolitikern gestoßen. Das umstrittene Kraftwerk wurde am Dienstag von Vertretern der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO) in Wien untersucht.

  • 21.11.2001

    Außenminister Jan Kavan ist am Dienstag in Brüssel in der tschechischen Vertretung bei der Europäischen Union mit dem österreichischen Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Wilhelm Molterer, zu einem etwa 45 minütigen Gespräch zusammen gekommen. Beide lehnten es vor Journalisten ab, sich über den Inhalt des Treffens zu äußern. Der Nachrichtenagentur CTK zufolge ging es dabei aber offenkundig hauptsächlich um das umstrittene südböhmische Kernkraftwerk Temelin.

  • 21.11.2001

    Die Europäische Kommission hat am Dienstag ihren Jahresbericht über die Drogenprobleme in Europa veröffentlicht. Erwähnt wird darin auch der erhöhte Konsum leichter Drogen sowie die hohe Produktion von Amphetamin in der Tschechischen Republik. Dem Bericht zufolge sind Tschechien und die Slowakei in Mittel- und Osteuropa die beiden Länder mit der größten Zahl 15-16jähriger, die bereits illegal Drogen probiert haben. In Tschechien handele es sich um ein Drittel, in der Slowakei um ein Viertel dieser Altersgruppe. Die Zahl der Konsumenten leichter Drogen hat sich in den Ländern Mittel- und Osteuropas, die immer häufiger auch als Transitländer für den Kokain-Import in die Europäische Union dienten, seit 1995 verdoppelt.

  • 20.11.2001

    Der Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei der Schweiz, Gerold Bührer, empfiehlt der Tschechischen Republik den Beitritt in die Europäische Union. Bührer ist Gegner eines EU-Beitritts der Schweiz, die Tschechische Republik habe allerdings eine ganz andere Wirtschaft als sein Land und der EU-Beitritt Tschechiens würde die tschechische Wirtschaft positiv beeinflussen. Dies sagte Bührer am Montag auf der Konferenz "Chancen der kleinen Länder auf dem Weltmarkt", die im Rahmen der Schweizer Tage in Prag stattgefunden hat.

  • 19.11.2001

    Der österreichische Kanzler Wolfgang Schüssel hat am Sonntag erneut ein Veto gegen den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union wegen des umstrittenen Kernkraftwerkes Temelin eindeutig zurückgewiesen. Er stellte sich damit auch gegen den Koalitionspartner FPÖ, der für Januar ein Referendum in dieser Frage anberaumt hatte. Es gäbe keinen "Veto-Knüppel", mit dem man die Tschechen dazu zwingen könne, auf Temelin zu verzichten, sagte Schüssel nach Angaben der Nachrichtenagentur APA für die Montagsausgabe der Zeitschrift "Format". Im Gegensatz zu Schüssel sprachen sich am Sonntag drei österreichische Hauptmänner für ein Veto als "Kampfinstrument" gegen Temelin aus.

  • 19.11.2001

    Eine von der Internationalen Agentur für Atomenergie in Wien entsandte Expertengruppe hat am Sonntag im südböhmischen Kernkraftwerk Temelin mit der Beurteilung noch offener Sicherheitsfragen begonnen. Nach Angaben des Sprechers des Atomkraftwerks, dessen erster Block seit zwei Wochen abgestellt ist, sind 11 Experten aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Bulgarien sowie ein Beobachter aus Österreich eingetroffen. Sie werden eine Woche in Temelin bleiben und u.a. die technischen Lösungen begutachten, die in der letzten Zeit von Österreich und Deutschland angezweifelt wurden. Gutachter der Internationalen Agentur für Atomenergie waren zuletzt im Februar in Temelin gewesen.

  • 18.11.2001

    Der tschechische Chefunterhändler für europäische Angelegenheiten, Pavel Telicka, hält ein gemeinsames Vorgehen Tschechiens und Polens bei den Verhandlungen über den EU-Beitritt für möglich. Als Beispiele dafür nannte Telicka am Samstag nach einem Treffen mit dem polnischen EU-Chefunterhändler Jan Truszczynski die Bereiche Verkehr und Steuerpolitik. Auch wenn Polen und Tschechien nicht in derselben Situation seien, könnten sich beide Politiker bei den Verhandlungen mit der Europäischen Union einen gemeinsamen stärkeren Druck von den Kandidatenländern vorstellen, so Telicka.

  • 18.11.2001

    Die aus den Parlamentswahlen im kommenden Jahr hervorgehende neue tschechische Regierung wird nach Meinung von Außenminister Jan Kavan hinsichtlich der Verhandlungen um den Beitritt zur Europäischen Union den jetzigen Kurs beibehalten. Dies sagte Kavan nach einem Vortrag über die tschechische Außenpolitik an der New Yorker Columbia-Universität. Kavan äußerte sich zuversichtlich, dass die Verhandlungen zwischen Tschechien und der Europäischen Union im kommenden Jahr abgeschlossen werden und sein Land im Jahr 2004 in die EU aufgenommen wird.

  • 17.11.2001

    Anlässlich des 17. November, der in Tschechien als Nationalfeiertag zum Gedenken an den Kampf der Studenten für Freiheit und Demokratie begangen wird, hat Präsident Vaclav Havel am Freitag auf Schloss Lany bei Prag führende Vertreter der Studentendemonstrationen von 1939, 1968 und 1989 empfangen.

    Nach dem Treffen stellten der Präsident und die ehemaligen Studentenvertreter übereinstimmend fest, dass die tschechische Gesellschaft anscheinend die Verdienste der Studentenbewegung um die Demokratisierung des Landes vergessen habe und zunehmend das Bewusstsein darüber verliere, was Einfluss auf ihre eigene Geschichte gehabt hat.

  • 16.11.2001

    Vertreter des Petitionsausschusses des tschechischen Abgeordnetenhauses haben am Donnerstag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava/Pressburg vor allem über die Problematik der Roma Minderheit verhandelt. Mit der Beauftragten der slowakischen Regierung für die Roma-Minderheit, Klara Orgovanova, haben sie sich vor allem auf dem Gebiet des Schulwesens, der Integration der Roma im besonderen und der Integration von Minderheiten im allgemeinen ausgetauscht. In der Slowakei gibt es wesentlich mehr Roma als in Tschechien und sie leben in traditionellen Siedlungen, wo dann spezifische Probleme im sozialen Bereich auftreten, sagte Veronika Nedvedova, die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses. Beide Staaten, die Tschechische Republik und die Slowakei, arbeiten Nedvedova zufolge in der Roma-Problematik zusammen.

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