Neues Gesetz soll Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen fördern

Foto: Europäische Kommission
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Dieser Tage soll das Abgeordnetenhaus über das weitere Schicksal eines Gesetzesentwurfs entscheiden, der die Energieversorgung der Tschechischen Republik gehörig umkrempeln will. Das "Gesetz zur Unterstützung erneuerbarer Energiequellen" soll auf seinem Gebiet eines der modernsten in Europa sein. Am Dienstag hat Umweltminister Libor Ambrozek auf einer Pressekonferenz seinen Vorschlag präsentiert. Gerald Schubert war dabei:

Libor Ambrozek
Wer an Energieproduktion in Tschechien denkt, der hat als erstes vielleicht riesige Braunkohlekraftwerke in Nordböhmen vor seinem geistigen Auge, oder auch das umstrittene AKW Temelín. Entgegen diesen Vorstellungen gilt aber der tschechische Umweltminister Libor Ambrozek als Freund weniger spektakulärer Formen der Energiegewinnung - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg bei Regierung und Parlament. Kurz vor der weiteren Behandlung im Abgeordnetenhaus macht er nun noch einmal öffentlich Druck für das geplante Gesetz zur Unterstützung erneuerbarer Energiequellen:

"Die größten Vorteile sind unserer Meinung nach folgende: Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen verringert die Emission von Treibhausgasen, das heißt, wir tragen damit zur Eindämmung des Klimawandels bei. Außerdem sind diese Energiequellen die einzigen in Tschechien, die nie versiegen. Wir haben sie hier direkt im Land, und man muss sie nicht erst importieren, wie das bei konventionellen Energieträgern oft der Fall ist."

Ein weiterer Vorteil bestehe in den dezentralen Strukturen dieser Art von Energieerzeugung, fügt der technische Berater des Ministers, Martin Bursík, hinzu:

Auf welche Weise will das Gesetz die Energieproduktion aus Windkraft- und Solaranlagen oder aus kleinen Wasserkraftwerken fördern? Die Antwort besteht in der Kombination aus zwei Modellen, zwischen denen die Betreiber solcher Anlagen selbst wählen können: Entweder sie verkaufen ihre umweltfreundlich produzierte Energie zu garantierten Mindestpreisen, und das mit fünfzehnjähriger Stabilitätsgarantie. Oder sie finden selbst Partner am freien Markt, bekommen dort für ihren Strom ein bisschen weniger Geld, dafür aber einen zusätzlichen Öko-Bonus vom Staat.

Im Parlament hat das Gesetz große Chance auf Erfolg, glaubt Minister Ambrozek. Am Mittwoch aber begutachtet es zunächst der Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses.