Neues Projekt bezahlt finanzschwachen Familien Verpflegung in tschechischen Kindergärten
Kindern in Tschechien, deren Eltern kein Geld für die Verpflegung in Kindergärten haben, hilft ein neues Projekt namens „SOS do školky“ (SOS im Kindergarten). Für die Durchführung bekommt die NGO Women for Women (W4W) Unterstützung vom Bildungsministerium. Darüber informierte W4W am Donnerstag die Presseagentur ČTK.
Der Name des Projekts „SOS do školky“ steht demnach für „Svačinka – Oběd – Svačinka“ (Vesper – Mittagessen – Vesper). Damit würden Kindern aus sozial schwachen Familien die Mahlzeiten bezahlt und so der Besuch einer Vorschuleinrichtung ermöglicht, wie auf der W4W-Website erläutert wird.
„Dank dieses Projekts erhalten die Kinder eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die sie im Wachstum dringend benötigen. Zugleich wird ihnen eine Vorschulbildung ermöglicht, die für den weiteren Bildungsweg wichtig ist“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Die Kindergärten in Tschechien können sich über eine Online-App für die Teilnahme am Projekt bewerben. Die Erzieher und Direktoren wählen dann die Kinder aus, die unterstützt werden sollen. Das Geld, das vom Bildungsministerium sowie aus Spenden stammt, zahlt W4W dann direkt an die Einrichtungen aus.
Seit Längerem bietet W4W auch eine ähnliche Hilfe für ältere Kinder an. Das Projekt „Obědy pro děti“ (Mittagessen für Kinder) arbeitet mit Schulkantinen zusammen. Die Leiterin von W4W, Ivana Tykač, teilte unlängst mit, dass sich etwa 17 Prozent der Schüler in Tschechien in diesem Jahr kein Mittagessen leisten könnten. 2022 waren es noch etwa 12 Prozent. Im vergangenen Jahr habe W4W das Mittagessen für insgesamt 18.765 Schüler bezahlt, was bereits ein Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr war. In diesem Jahr könnten es bis zu 20.000 Schüler werden, so Tykač.
Das Bildungsministerium hat angesichts der steigenden Lebensmittel- und Energiepreise angekündigt, Hilfsorganisationen mehr Geld für die Verpflegung von Kindern zur Verfügung zu stellen. In diesem Jahr sollen dies insgesamt 100 Millionen Kronen (4,2 Millionen Euro) sein, was 40 Millionen (1,7 Millionen Euro) mehr sind als 2022.