Niedrigste Zahl an Unternehmensbankrotten in Tschechien seit zehn Jahren
2023 meldeten in Tschechien insgesamt 4943 Unternehmen Konkurs an. Das ist die niedrigste Zahl seit zehn Jahren.
Im Jahresvergleich ging der Wert um vier Prozent zurück. Zudem wurden auch 5343 Insolvenzanträge gestellt, was ein halbes Prozent weniger war als 2022. Dies geht aus einer Datenanalyse des Unternehmens CRIF – Czech Credit Bureau hervor, die am Montag der Presseagentur ČTK übermittelt wurde.
Die meisten Firmenkonkurse gab es 2023 im Mährisch-Schlesischen Kreis, konkret 645. Es folgen Prag mit 594 und der Kreis Ústí nad Labem / Aussig mit 534 Bankrotten. Am deutlichsten ging die Zahl im Mittelböhmischen Kreis zurück. Dort sank der Wert gegenüber 2022 um 13 Prozent. Im Südböhmischen Kreis hingegen stieg die Zahl der zahlungsunfähigen Firmen im Jahresvergleich um 15 Prozent an.
2023 wurde in Tschechien außerdem eine hohe Zahl an Gewerbestornierungen verzeichnet, so die Studie. Ihre Tätigkeit meldeten vor allem jene Selbständigen ab, die gar nicht aktiv tätig waren. Grund dafür sei vor allem eine neue Vorschrift gewesen, nach der ein elektronisches Postfach nachgewiesen werden muss, erläutert CRIF-Analytikerin Věra Kameníčková: „Dass sich viele Rückzüge von Selbständigen vor allem mit administrativen Bedingungen erklären, bestätigen auch die niedrige Anzahl an Bankrotten, das deutliche Übergewicht des Umfangs ihrer Bankrücklagen im Vergleich mit Krediten sowie die sehr gute Zahlungsmoral beim Begleichen der Kreditraten.“
Was die Branchen angeht, wurden 2023 die meisten Unternehmensbankrotte in Tschechien im Baugewerbe angemeldet, nämlich 1222. Dahinter kommen der Handel (811) und das verarbeitende Gewerbe (682). Der höchste Anstieg seit 2022 wurde im Bereich administrativer Tätigkeiten sowie in der IT- und Kommunikationsbranche registriert. Der deutlichste Rückgang der Konkurse wurde hingegen im Bildungsbereich sowie in der Gesundheits- und Sozialpflege registriert.