Nikolaus, Weihnachtsmärkte und noch mehr
Kurz vor Weihnachten melden wir uns mit dem letzten Hörerforum des Jahres 2019. Wir möchten uns für Ihre Aufmerksamkeit im auslaufenden Jahr bedanken – aber auch für Ihre vielen Briefe und Zuschriften mit Reaktionen und Anregungen zu unseren Sendungen. Und einen herzlichen Dank für alle Weihnachts- und Neujahrswünsche, die wir von Ihnen bereits bekommen haben. In der heutigen Sendung geht es aber noch nicht um Weihnachten, sondern um alltägliche Themen, über die Sie berichten.
„Ich konnte Ihre deutschsprachige Sendung hier in Strasshof über FM/UKW empfangen. Die Sendung wurde von Radio Ypsilon aus Mistelbach übernommen, und ich kann das Signal hier in Strasshof mit etwas Antennenaufwand empfangen.“
Auch diesen Empfang haben wir selbstverständlich gerne mit einer QSL-Karte bestätigt. Radio Ypsilon sendet übrigens täglich unser Programm um 15.30 Uhr und 23.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unseren Webseiten unter „Wie höre ich Radio Prag“.
Wir machen weiter mit ihren Zuschriften. Michael Lindner aus Gera bedankt sich für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2019 sowie für die aktuellen und interessanten Radiosendungen aus und über die Tschechische Republik.„Obwohl es noch nicht Weihnachten ist, hat Radio Prag International den treuen Hörerfreunden bereits ein tolles Geschenk gemacht. Einfach nur super, dass Ihre Sendungen in deutscher Sprache wieder über Kurzwelle zu empfangen sind. Auch wenn die Signale eigentlich aus Deutschland kommen, ist es ein großer Gewinn, Sie wieder auf der traditionellen Kurzwelle hören zu können. Das war wirklich eine gute Entscheidung, die garantiert dazu beiträgt, viele Kurzwellenenthusiasten an den Sender zu fesseln.“
Herr Lindner hat in seine Zuschrift sogar einen nostalgischen Moment eingebaut. Er hat sie auf eine alte Empfangsberichtskarte aus den 1970er Jahren geschrieben. Vielen Dank dafür!
„Einfach klasse“, so charakterisiert Frank Unglaube aus Hamburg die Sendungen von Radio Prag. Und er blickt zurück:„Mit dem Interprogramm von Radio Prag fing 1972 mein DX-Hobby an. Heute sind es nur noch einige Stationen, die ich regelmäßig höre. Dazu zählt in jedem Falle Radio Prag. Sie gestalten Ihre Programme sehr abwechslungsreich und interessant.“
Ralf Urbanczyk aus Eisleben reagiert auf einen Beitrag aus unserem Programm. Er erinnert sich an die Zeit vor der Wende von 1989. Dabei geht es aber nicht um Politik, sondern um ein kleines Attribut des Alltags:
„Eine spannende Geschichte über die Rückkehr der Einkaufsnetze in den Alltag haben Sie heute im Wirtschaftsmagazin zu erzählen. Ich hatte diese Netze schon ganz vergessen. Doch Sie haben Recht, ein robustes, fast unzerstörbares Einkaufsnetz gehörte auch bei uns zu den täglichen Gebrauchsgegenständen. Es war ein unverzichtbares Utensil, wollte man seine Einkäufe gut nach Hause bringen. Mit dem Aufkommen der Plastikbeutel ist das Einkaufsnetz wirklich ziemlich uncool geworden. Damit hat sich zwischenzeitlich niemand mehr auf die Straße getraut. Doch die Zeiten haben sich geändert, und ein schöner, wiederverwendbarer Einkaufsbeutel oder ein Netz genießen mehr Ansehen als der mit bunten Werbeaufdrucken versehene Plastikbeutel. Ich denke, die Unternehmerin wird mit ihren individuellen, in Handarbeit hergestellten Einkaufsnetzen Erfolg haben, denn diese treffen den Nerv der Zeit.“
Mit der Beantwortung einer Frage von Paul Gager aus Wien blicken wir als Nächstes in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Herr Gager schrieb uns im November:„Wiener ist der Gejagte, schrieb die ‚Presse‘ am Samstag und meinte damit den ‚Wiener‘ Josef Bican, der in den 1930er und 1940er Jahren für Rapid Wien, Sparta Prag, Österreich und die Tschechoslowakei 805 Mal traf und nun von Christiano Ronaldo gejagt wird. Der Portugiese erzielt ja Tor um Tor und rangiert derzeit bei unfassbaren 706 Treffen. Nur haben mich die verschiedenen Wirkungsstätten von Josef Bican ins Grübeln gebracht. Er spielte für Österreich und auch für die Tschechoslowakei. Wie kommt das denn? Haben Sie eine Erklärung dafür?“
Ja, Herr Gager, das erläutern wir gerne. Josef „Pepi“ Bican war sicher einer der besten Fußballspieler des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1913 in einer tschechischen Familie in Wien geboren. Bican startete seine Karriere in den Fußballvereinen Wiens und gelangte 1934 mit der österreichischen Nationalmannschaft bis ins Halbfinale der Weltmeisterschaft. 1937 wechselte er nach Prag, und ab da verband er sein sportliches Leben mit dem Fußballklub Slavia Prag. In dem Beitrag der „Presse“ hat sich da leider ein Fehler eingeschlichen: Außer als Gegner hatte Bican mit Sparta Prag nie etwas zu tun. 1938 erhielt der Fußballer dann die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft. Und bis zu seinem Tod im Jahr 2001 lebte Pepi Bican dann in der Tschechoslowakei beziehungsweise in Tschechien.
Und nun zurück in die heutige Zeit. Horst und Monika Kuhn aus Hamburg haben sich unseren Bericht darüber angehört, dass die Tschechen mehr Geld für Bücher ausgeben:„Auch ich gebe mehr Geld für Bücher aus und gehe sehr gerne in die Buchhandlung um die Ecke, um dort in den Klappentexten der Neuerscheinungen zu stöbern. Es gibt doch nichts Schöneres, als ein neu erworbenes Buch in den Händen zu halten und mit Spannung oder Schmunzeln zu lesen. Mit einem E-Book-Reader kann ich mich nicht anfreunden, denn es fehlt die Haptik.“
Abschließend wird es doch ein bisschen weihnachtlich. Bernd Seiser aus Ottenau hat uns geschrieben:
„Warum der Nikolaus in Tschechien schon einen Tag früher kommt, weiß wohl nur Radio Prag. Vielleicht gibt es ja im nächsten Hörerforum dazu eine Erklärung?“
Der Nikolaus beschert Kinder hierzulande tatsächlich am Vorabend seines eigentlichen Namenstags. Nach einer Überlieferung liegt der Grund darin, dass unsere Vorfahren die Zeit anders gemessen haben als wir. Der neue Tag begann nicht erst in zu Mitternacht, sondern schon mit dem Sonnenuntergang. Das heißt, der Nikolaustag begann nach Sonnenuntergang am 5. Dezember.
Alfred Albrecht aus Emmendingen schreibt über die Weihnachtsmärkte in seiner Region in Baden-Württemberg. Dazu merkt er an:„Mich stört seit Jahren, dass fast nur noch kitschige Waren für die Weihnachtsdekoration zum Kauf angeboten werden. Neulich sah ich Figuren, die bis zum Hals menschlich in Trachtenkleidern, dann jedoch mit einem Hirschkopf versehen waren. Da müssen die Leute schon einen besonderen Geschmack haben, wenn sie sowas kaufen. In diesem Jahr haben meine Frau und ich an einer Busreise ins Erzgebirge teilgenommen. Da sahen wir traditionelle, sehr schöne Sachen für die Weihnachtsdekoration. Ist auf den Weihnachtsmärkten in Prag auch der Trend zum Kitschigen festzustellen?“
Leider ja, Herr Albrecht. Besonders für Prag gilt das leider auch. Die Häuserfassaden der Prager Altstadt bilden zwar einen schönen Rahmen für den Weihnachtsmarkt, aber über die Waren dort kann man oft nur den Kopf schütteln. Viel schöner sind kleinere Märkte in der Provinz. Etwa den Weihnachtsmarkt auf der Burg Křivoklát / Pürglitz können wir herzlich empfehlen.
Und das war's für heute. Wir wünschen frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2020. Auch im kommenden Jahr freuen wir uns über Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie uns diese an folgende Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Auf Wiederhören!