Briten kontrollieren auf Prager Flughafen
Von Silja Schultheis.
Seit Mittwoch morgen müssen sich all diejenigen, die von Prag nach Großbritannien fliegen, auf dem Prager Flughafen einer zusätzlichen Kontrolle von Mitarbeitern der britischen Migrations-Behörde unterziehen.
Die Kontrollen erfolgen auf der Grundlage eines tschechisch-britischen Vertrags vom Februar des Jahres. Der Nachrichtenagentur CTK zufolge will das tschechische Kabinett mit der Einführung dieser Vorsichtsmaßnahmen verhindern, dass Großbritannien seine Drohungen wahr macht und eine Visums-Pflicht für tschechische England-Reisende einführt.
Die Einführung eines solchen Visa-Regimes hatte die britische Seite in Zusammenhang mit der steigenden Zahl an asylsuchenden Roma erwogen, die sich in Großbritannien eine bessere Zukunft erhoffen. Laut Angaben der Tageszeitung "Mlada fronta dnes" wollen die britischen Behörden mit den heute begonnenen Flughafen-Kontrollen daher vor allem prüfen, ob die Einreisenden die Immigrations-Vorschriften erfüllen. Es läge allerdings nicht in der Kompetenz der britischen Behörden, den Abflug direkt zu verbieten. Dies sei allein der tschechischen Seite möglich. Der Nachrichtenagentur CTK zufolge haben die britischen Beamten am Mittwoch bereits einige Roma als "unerwünschte" Passagiere vermerkt. Laut dem britischen Botschafter in Prag, David Broucher, sei es wenig wahrscheinlich, dass die Fluglinien diese "Empfehlung" ablehnen und die Passagiere befördern würden.
Wie lang die Kontrollen noch dauern, wurde bislang nicht bekannt gegeben.
Die britische Botschaft hat jedoch mit der Prager Flughafenverwaltung einen Mietvertrag bis Ende des Jahres abgeschlossen, teilte die Sprecherin der Flughafenverwaltung, Vlasta Pallova, der Nachrichtenagentur CTK mit.