Tschechisch-österreichische Beleidigungsserie fortgesetzt
Die Serie von Beleidigungen, die zwischen Österreich und der Tschechischen Republik entflammt ist, wird mit steigender Härte fortgesetzt. Premier Zeman hat in einem Interview für das österreichische Magazin Profil diejenigen Österreicher, die das Volksbegehren gegen Temelin unterschrieben, quasi mit Idioten verglichen. Augrund dieser Äußerung beschwerte sich sogar der österreichische Präsident Thomas Klestil bei Präsident Vaclav Havel. Dagmar Keberlova berichtet.
"Präsident Havel sprach darüber, dass auf beiden Seiten der Dialog von Leidenschaften und Emotionen befreit und zum sachlichen Teil der Problematik zurückgekommen werden sollte. Abschließend sagte der tschechische Präsident, dass er keine starken Worte mag."
Havel, der sich auf Erholungsurlaub auf Lanzarote aufhält, habe an das zwischen Tschechien und Österreich im November in Brüssel geschlossene Abkommen erinnert. Ebenfalls soll Havel laut der Nachrichtenagentur APA versprochen haben, nach seiner Rückkehr mit Zeman zu reden. Der Pressesprecher des tschechischen Außenministeriums, Ales Pospisil, sagte am Sonntag, dass in den letzten Tagen viele unschöne Worte aus Österreich zu hören waren, die nicht ohne Rückmeldung bleiben konnten. Das tschechische Außenministerium sowie manche tschechische Politiker mahnen dazu, mit Emotionen zu sparen.
Zeman und Haider hatten sich bereits in der vergangenen Woche eine verbalen Schlagabtausch geliefert. Nachdem der tschechische Regierungschef gesagt hatte, dass Haider und seine postfaschistische FPÖ hoffentlich bald abgewählt werden, bezeichnete der Kärtner Landeshauptmann Zeman als Kommunisten mit jener Geisteshaltung, "die 1968 die Demokratiebewegung mit Panzern niedergewalzt haben."