Pavel Dias stellt in der Pilsener Synagoge aus
In der Pilsener Synagoge stellt noch bis zum Ende des Monats der bekannte tschechische Photograph Pavel Dias einen Teil seines Werks aus. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag von Dagmar Keberlova.
Die Räumlichkeiten des wunderschönen Baus der Großen Pilsener Synagoge bieten eine tolle Atmosphäre für solche Bilder wie die von Pavel Dias. Die Schwarzweiß-Photos dort zu betrachten und vielleicht auch über sie nachzudenken, ist ein reiner Genuss. Die Bilder sind natürlich mit dem Judentum verbunden und zeigen u.a. verschiedene jüdische Feierlichkeiten aus der ganzen Welt. Mit dem Ende der Ausstellung gehen die Tore der Synagoge zu und werden sich erst wieder im März für die Öffentlichkeit öffnen. Die Synagoge wurde in den Jahre 1994 bis 1998 sehr schön renoviert, erzählte mir Jiri Löwy von der Jüdischen Gemeinde Plzen:
"An dem Tag des Feiertags Tubischwat wurde die Synagoge feierlich eröffnet und die Thora wurde feierlich in die Synagoge getragen. Damit wurde zum ersten Mal nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Thora in eine Synagoge des ehemaligen Ostblocks gebracht."
1888 wurde der Grundstein gelegt, der ursprünglich geplante neugotische Bau wurde letztendlich zum Bau im maurischen Stil mit romanischen Elementen umgeplant. Die 47 Meter hohe Synagoge wurde 1891 eröffnet, die kurze Bauzeit zeuge von der Eifrigkeit der damaligen Menschen, sagt Jiri Löwy. In Pilsen wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts eine Synagoge erbaut, dann eine zweite, die aber als Schule genutzt wurde. In Pilsen waren so viele Juden, dass sie nicht in eine Synagoge gepasst hätten, daher wurde also die große Synagoge gebaut. Die Gemeinde bestand damals aus 3250 tschechischen und deutschen Juden. Heute sind es nur noch 100, davon sind 40 Sympathisanten. Zum Schluss noch eine Einladung von Jiri Löwy:
"Ich möchte alle herzlich zu unseren Kulturveranstaltungen einladen, die in beiden Pilsener Synagogen stattfinden.