Wie sehen die Tschechen die Stellung ihres Landes in der internationalen Gemeinschaft?
Fühlen sich die Tschechen als vollwertige Mitglieder der internationalen Gemeinschaft? Wie entwickelt sich ihr Verhältnis zu anderen Ländern? Wie sieht ihre Beziehung zur EU und zur NATO aus? Wovor fürchten die Tschechen? Gerade solchen Fragen, die die Stellung der Tschechischen Republik und deren Bewohner im internationalen Kontext widerspiegeln, hat das Meinungsforschungszentrum STEM seine letzte Untersuchung gewidmet. Mit den Ergebnissen macht Sie Markéta Maurová bekannt.
Länder wie Tschechien werden immer eine untergeordnete Rolle spielen, und sollten sie auch noch so viel dagegen tun. - Länder wie unseres haben der Welt etwas anzubieten, und es liegt nur an ihnen, ob sie sich durchsetzen. Etwa zu gleichen Teilen sind diese beiden Meinungen in der tschechischen Bevölkerung verbreitet, wobei die optimistische leicht überwiegt. Alle Bürger sind sich dabei darin einig, dass die tschechische Stellung in der Welt durch die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen verbessert werden kann. Was diesen Bereich angeht, konkret die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die derzeit am aktuellsten ist, konnte das Zentrum im Dezember letzten Jahres zum ersten Mal eine nicht mehr hypothetische, sondern eine bereits konkrete Frage stellen, da das Gesetz über das Referendum zum EU-Beitritt schon verabschiedet wurde. 63 Prozent der Bürger würden daran teilnehmen, 7 % wollen dies nicht tun, 30 % haben sich bisher nicht entschieden. Und wie sieht es mit der Zustimmung und Ablehnung des EU-Beitritts konkret aus? Jitka Uhrova vom Meinungsforschungsinstitut STEM dazu:
"Es lässt sich beobachten, dass bei der Haltung zum EU-Beitritt im Laufe der Zeit keine dramatischen Änderungen oder Schwankungen vorkommen. Es ist eindeutig, dass die Befürworter gegenüber den Gegnern überwiegen: für den Beitritt äußern sich 47 %, dagegen 19 %. Stabil ist auch die Gruppe der bisher Unentschiedenen, die etwa ein Drittel der Befragten ausmachen."
Soweit die EU-Integration. Und was ruft bei den Tschechen Angst hervor? An der Spitze stehen das internationale Verbrechen und der internationale Terrorismus. Nur 8 Prozent der Befragten sind dabei der Meinung, dass man gegen den Terrorismus nichts tun kann. Die überwiegende Mehrheit glaubt, dass er bekämpft werden kann. Eine weitere Kategorie bildet die Angst vor der Migration: Diese ist jedoch nicht mehr so universal verbreitet wie die Angst vor dem Terrorismus, sondern betrifft vor allem sozial schwächere Schichten, die im Zustrom von Flüchtlingen die Gefahr der Konkurrenz sehen.
Soweit einige der Daten. Mit weiteren Ergebnissen der Analysen aus dieser Untersuchung machen wir Sie in unserem Schauplatz am 23. Februar eingehender bekannt.