Tschechische Vertreter beim Sudetendeutschen Tag
Beim 54. Sudetendeutschen Tag, der am vergangenen Sonntag in Augsburg stattgefunden hat, waren auch zwei tschechische Vertreter zugegen. Dagmar Keberlova berichtet.
"Meine Präsenz habe ich als ein Zeichen verstanden, dass wir zusammengehören. Ich habe die Messe konzelebriert und dabei im Grußwort gesagt, meine Schwestern und Brüder, liebe Landsleute. Deshalb, weil irgendwo zwischen dem Böhmerwald und den Sudeten sowohl ihre als auch meine Wiege stand."
Daniel Herrmann ist der Ansicht, dass in Tschechien nach 40 Jahren kommunistischer Propaganda noch einiges zu erklären und neu zu bearbeiten ist:
"Wir müssen die Geschichte neu aufarbeiten und in neuem Licht sehen. Ich empfinde die Vertreibung als zutiefst unmoralische Tat, und deshalb sollte es auch ein Thema für unsere Politiker sein. Aber sie haben auf dieser Ebene leider noch nichts getan, und das wird von der sudetendeutschen Seite als negativ gewertet."
Daniel Herrmann ist auch überzeugt, dass es den Sudetendeutschen um keine materielle Wiedergutmachung gehe, sondern um das Recht auf Heimat. Das müsse auch von der tschechischen Politik so gesehen werden.