Mensch in Not unterstützt Ausbildung in Kinderheimen

Die humanitäre Organisation "Mensch in Not", die vor allem durch ihre internationalen Aktivitäten beispielsweise in Kuba, Weißrussland und Tschetschenien bekannt ist, schließt nun in ihr Tätigkeitsfeld auch die interkulturelle Erziehung in den Schulen ein. Mehr dazu von Dagmar Keberlova.

Neben der interkulturellen Erziehung versucht "Mensch in Not", mit benachteiligten Kindergruppen zu arbeiten, und zwar vor allem mit denjenigen, die beim Zugang zum Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Eine dieser Gruppen sind Kinder aus Kinderheimen. Hierzu wurde ein neues Projekt mit dem Titel "Varianten" ins Leben gerufen. Mehr dazu von Projektleiter Tomas Jacko:

"Wir glauben, dass diese Kinder, weil sie nicht in ihren eigenen Familien aufwachsen, bestimmte soziale Kompetenzen nicht ausreichend entwickelt haben. Dies ist kein Fehler des Personals, sondern es gehört zum Charakter der Institution. Deshalb wollen wir das Personal darin unterstützen, dass es durch seine pädagogische Arbeit bei den Kindern diejenigen sozialen Kompetenzen entwickeln kann, die Kinder normalerweise von ihren Eltern erlernen."

Wie sieht die Unterstützung konkret aus?

"Erstens erstellen wir methodische Materialien, die wir dem Personal dann anbieten. Zweitens organisieren wir Kurse, in denen die Mitarbeiter lernen, das Material in der Praxis anzuwenden und weitere Aktivitäten zu entwickeln."

Dieses Projekt hat seine Kritiker, die behaupten, hier gehe man in die falsche Richtung, weil die weltweite Tendenz darin besteht, die Zahl der Kinder, die in Kinderheimen aufwachsen, zu senken. In Tschechien handelt es sich um eine extrem hohe Zahl von 7000 Kindern. Kritikern zufolge wird mit diesem Projekt der derzeitige Zustand nur gefördert. Was meint Tomas Jacko hierzu?

"Wir glauben, obwohl wir im Vergleich zur EU viele Kinder in Kinderheimen haben, dass diese Kinder und das Personal, das mit den Kindern arbeitet, Unterstützung brauchen. Auch wenn es zu bestimmten Veränderungen kommen sollte, werden wir immer einige Kinderheime haben und es wird immer nötig sein, die Arbeit, die das Personal macht, zu unterstützen."