Stargast Anja Gockel bei "Prague Fashion Point"

Kollektion von Anja Gockel

Der Ausstellungssaal Manes am Moldauufer, in dem seit 1898 moderne Kunst präsentiert wird, gehörte während der vergangenen fünf Tage ganz allein der Mode. Ein Rückblick auf den vierten Prague Fashion Point und auf seine Stargäste bietet Ihnen nun Lucie Drahonovska:

Kollektion von Anja Gockel
Leichte, reichlich bestickte Seidenstoffe und verführerische Tüll-Oberteile für den großen Gala-Auftritt, lässige Kreationen aus Baumwolle und Leinen für den Alltag: Mit einer solchen Kollektion präsentierte sich als erste in der Reihe der Fixstern am tschechischen Modehimmel, Helena Fejkova. Ihre charakteristische Handschrift, geprägt vom Spiel mit Kontrasten, Farbe und Schnitten, bereicherte Helena Fejkova dieses Mal um einen Hauch von Indien, von wo sie vor Kurzem völlig bezaubert nach Prag zurück kehrte.

Neben Helena Fejkova nahmen an dem fünftägigen Prager Mode-Marathon renommierte tschechische Modemacher teil - darunter Radka Kubkova, Monika Drapalova oder Josef Klir.

Absolutes Highlight des Prague Fashion Point war die deutsche Designerin Anja Gockel. Der individuelle Modestil der Mainzer Modemacherin ist stark feminin, verführerisch, farbenfroh und romantisch. So auch ihre Kollektion "Varieté", mit der sie nun auch in Prag debütierte. Unmittelbar nach der Präsentation sprach Anja Gockel mit Radio Prag:

Kollektion von Anja Gockel
Radio Prag: Frau Gockel, Sie sind nun zum ersten Mal beruflich in Prag, um hier Ihre Kollektion vorzustellen?

Gockel: Ja, das ist das erste Mal, dass wir hier unsere Kollektion zeigen. Das letzte Mal war ich vor etwa dreizehn Jahren in Prag, da war ich noch Studentin an der Fachhochschule.

Radio Prag: Was war für Sie der Anstoß, nach Mailand, London und Paris nun auch nach Prag zu kommen?

Gockel: Wir wurden vom Prague Fashion Point eingeladen und wir haben diese Einladung angenommen, weil wir vom Team, geleitet von Jan Chudoba und Eva Valova, sehr begeistert waren. Und ich glaube, dass die traumhaft schöne Stadt Prag sicher immer mehr ins Zentrum Europas rücken wird, allein schon nach dem Eintritt Tschechiens in die Europäische Union.

Radio Prag: Sie haben eine steile Karriere hinter sich, Sie sind 1993 nach England gegangen und schon drei Jahre später hatten Sie ihr eigenes Geschäft. Wie haben Sie es in London als Deutsche in der Löwengrube von Modemachern überhaupt schaffen können?

Gockel: Ja, ja, das mit der Löwengrube ist sicher richtig. Man hat das Gefühl, in London gibt es mehr Designer als Menschen. Und von da her gibt es dort sehr viel Konkurrenz. Aber ich denke, gerade aufgrund der Konkurrenz darf man nie stehen bleiben. Und dadurch, dass man stets weiter nach vorne rennt, versteht man gar nicht, dass man Stück für Stück das erreicht, was man erreichen möchte. Ich glaube, die Verbindung macht es: Dass ich Deutsche bin, aber sieben Jahre in London und ein Jahr in Italien gelebt habe. Ich empfinde mich selbst als Europäerin. Und ich glaube, diese Mischung macht auch meinen Stil aus.

Radio Prag: Eine letzte Frage noch: Sie sind dreifache Mutter, Sie haben es geschafft, Ihr Berufsleben mit Ihrem Privatleben erfolgreich zu verbinden. Haben Sie vielleicht schon auch an Kindermode gedacht?

Gockel: Ja (lachend). Unser jüngster Sohn wird jetzt zwei Jahre alt. Und ich habe eine Kundin aus Saudi Arabien, die mir bereits sagte, dass sie von mir alles kaufen würde, was ich für Kinder je entwerfen würde. Daher bin ich am überlegen.

Alle weitere Informationen zu "Prague Fashion Point" findet man unter: www.fashion-point.cz