EU-Miniserie: Umwelt
Die Umwelt war vor der Wende von 1989 für das kommunistische Regime uninteressant und die Angelegenheit einiger Amateure. Nach der Wende begannen offizielle Stellen jedoch, sich der Verwüstung vieler Landstriche bewusst zu werden. Wie die aktuelle Lage aussieht, sagt ihnen jetzt Dagmar Keberlova.
"Die Priorität der Tschechischen Republik liegt in der Klärung des städtischen Abwassers. Hier wird das Land bis 2010 - also hier wurde uns eine Übergangsfrist gewährt - die europäischen Normen erfüllen müssen. Daher müssen in allen über 2000 Einwohner zählenden Gemeinden Kläranlagen rekonstruiert oder gebaut werden sowie die Kanalisierungssysteme renoviert werden."
Dies ist ein Bereich, in dem Tschechien einiges nachzuholen hat. Gibt es einen anderen, zu dem Tschechien in der EU etwas beitragen kann?
"Ein Beitrag der Tschechischen Republik zur europäischen Umwelt wird eine große Fläche zusammenhängender Naturschutzgebiete sein. Derzeit verläuft an den Landesgrenzen eine Vermessung des Natura 2000 genannten Konzepts, was ein Netz von Gebieten ist, in dem geschützte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die Gesamtfläche der Natura-Gebiete wird etwa 20 Prozent der Gesamtfläche der Tschechischen Republik ausmachen. Dies wird ein Beitrag zur biologischen Artenvielfalt innerhalb der EU sein."
Und welche Vorstellungen hat Tschechien in den kommenden Jahren im Bereich Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz?
"Mit dem Beitritt Tschechiens wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht zu Ende gehen, auch wenn die Grenzen verschwinden. Es wird daher neben der Zusammenarbeit an europäischen Projekten beispielsweise die Zusammenarbeit bei den Grenzflüssen verstärkt. In diesem Bereich setzt sich Tschechien besonders stark ein. Auch die Beteiligung an einer EU-Umweltlegislative wird nicht unbedeutend sein."