Zwei Weltrekorde schmückten Meeting "Goldene Spikes" in Ostrava
Schon zu sozialistischen Zeiten war es ein Begriff, aber vorrangig nur in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Jetzt aber ist es drauf und dran, in die Elite der internationalen Leichtathletik-Veranstaltungen aufzusteigen: das Meeting "Goldene Spikes". Warum und weshalb, dazu Näheres von Lothar Martin.
Nicht überraschend, sondern mit Ansage wurde durch den Äthiopier Bekele der neue Weltrekord im 10.000-m-Lauf erzielt. Erst vor acht Tagen hatte er nämlich in Hengelo die Weltrekordzeit von Haile Gebrselassi über die halbe Distanz unterboten, nun blieb er in 26:20,31 min auch auf der 10-km-Strecke um 2,46 s unter der alten Bestmarke seines Landsmanns. Kein Wunder, das Bekele zufrieden seufzte:
"Ich fühle mich sehr gut und ich bin überglücklich, dass ich den Weltrekord gebrochen habe. Ich glaubte daran, dass es mir gelingen werde, zwei Weltrekorde innerhalb von nur acht Tagen zu laufen, aber ich war mir natürlich nicht sicher. Und nach dem 5-km-Lauf in Hengelo waren die 10.000 Meter hier in Ostrau sehr schwer für mich. Doch ich habe es geschafft."Die Olympia-Norm geschafft hat auch der tschechische Vorzeigeathlet Jan Zelezný in seiner Disziplin, dem Speewerfen der Männer. Am Ende war der bereits 38-Jährige trotz guter Leistung nicht ganz mit sich zufrieden, denn seine geworfenen 86,12 Meter reichten "nur" zu Rang 2 hinter dem Russen Alexander Iwanow, der den Speer 87,73 Meter weit schleuderte. Dennoch überwog auch bei ihm das Positive:
"Ich habe wirklich nicht ernsthaft daran gedacht, dass ich die Olympia-Norm nicht schaffen könnte. So schlecht bin ich (noch) nicht. Positiv ist, dass ich mir nun eine Ausgangsbasis geschaffen habe, auf der sich aufbauen lässt. Nun heißt es weiter arbeiten, denn der olympische Wettkampf findet erst in zwei Monaten statt. Und je nachdem wie dieser ausfällt, wird man am Ende auch die Saison beurteilen."
Großes Lob aber gab es schon heute. Nämlich für die Veranstalter, die das Meeting in diesem Jahr bereits mit 36 Millionen Kronen (ca. 1,1 Millionen Euro) dotiert haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es ganze 1,2 Millionen Kronen, die bezuschusst worden. Und daher träumen die Verantwortlichen noch von einem großen Schritt - dem verdienten Aufstieg ihres Meetings in die Golden League.