Sommerfilmschule Uherske Hradiste beginnt
Die Sommerfilmschule Uherske Hradiste: ein Begriff, der aus dem Kulturkalender hierzulande kaum wegzudenken ist. Schließlich findet dieses breit angelegte Filmfest in der südmährischen Stadt diesmal bereits zum 30. Mal statt. Mehr dazu im folgenden Beitrag von Jitka Mladkova:
"Im Prinzip geht es um ein aktuelles Thema. Ist doch die Kindheit ein Phänomen, dem man sich immer wieder zuwenden sollte. Wenn sich die Erwachsenen dessen, dass sie auch mal Kinder waren, nicht bewusst werden, dann geht die Welt zugrunde. Die heutige Welt ist leider sehr pragmatisch. Viele Leute vergessen tatsächlich, woran sie einmal geglaubt haben, und denken höchstens nur noch daran, was ihnen die nächsten zwei Tage bringen werden. Deshalb glaube ich, dass sich so eine einigermaßen erzwungene Rückkehr der Erwachsenen in die Welt der Kindheit als Selbstbereinigung und in vielen Fällen auch als Inspiration erweisen kann."
Das Märchen brauche man das ganze Leben lang, sagt der Filmkunstkenner Kralik, und meint damit das Märchenethos - getragen von dem Grundgedanken, dass das Gute über das Böse siegen muss. Den Veranstaltern der so genannten Filmschule in Uherske Hradiste geht es aber bei weitem nicht um eine übliche Filmschau. Noch einmal Jiri Kralik:
"Die Filmschule in Uherske Hradiste ist kein Festival, viel mehr aber ein Treffen junger Menschen, die sich für die Filmkunst interessieren. Doch nicht nur für die Filmkunst. Im Unterschied zu den üblichen Festivals geht es uns darum, nicht nur Filme zu zeigen und diese ausschließlich der Interpretation der Zuschauer zu überlassen. Hier bekommen die Besucher auch die Gelegenheit, Filmschaffende oder auch andere Sachkundige zu treffen, die das jeweilige Filmwerk z.B. durch ein Einleitungswort in den entsprechenden Zeitkontext setzen können und damit nahe bringen, was so ein 30, 40 oder auch 50 Jahre alter Film seinerzeit vermitteln wollte, und was dem jungen Publikum nicht mehr verständlich sein müsste."
