Tschechischer Bergdienst wird 2005 als gemeinnützige Gesellschaft tätig
Die tschechische Bürgervereinigung Horská sluzba feiert in diesem Jahr das 70-jährige Jubiläum ihres Bestehens. Für die Mehrzahl der unzähligen Berg- und Skifreunde ist der hiesige Bergdienst, so die deutsche Übersetzung, daher schon zu einer wohl bekannten Selbstverständlichkeit geworden. Weniger selbstverständlich war jedoch bis dato stets die Finanzierung dieser Vereinigung und die damit gern in Anspruch genommene Leistung. Das soll sich ab dem 1. Januar nächsten Jahres grundsätzlich ändern. Wie und weshalb, dazu Näheres im folgenden Beitrag von Lothar Martin.
"Es wird die gemeinnützige Gesellschaft Horská sluzba der Tschechischen Republik gebildet, die am 1. Januar 2005 ihre Tätigkeit aufnehmen wird. Diese Gesellschaft wird der Obhut des Ministeriums für regionale Entwicklung unterliegen, und ich denke, für den Bergdienst hat dies den Vorteil, dass dessen Finanzierung nicht mehr über drei Institutionen hinweg vorgenommen werden muss. Ich denke, das wird für den Bergdienst auch in Zukunft die bessere Lösung sein."
Eine Entscheidung, die Bergdienstchef Brozek vorbehaltlos begrüßte. Er bezeichnete sie als einen Meilenstein in der Geschichte des tschechischen Bergdienstes sowie als ein Sprungbrett dafür, dass aus der Bürgervereinigung nunmehr ein wirklich professioneller Bergrettungsdienst erwachsen könne. Zurzeit habe man 55 ständige und professionell ausgebildete Rettungskräfte, denen im Winter weitere 40 Helfer zur Seite stehen. Dies soll nach Aussage von Jirí Brozek auch zukünftig so bleiben, indem die gemeinnützige Gesellschaft und die Bürgervereinigung eine funktionierende Einheit bilden werden:
"Die Bürgervereinigung wird erhalten bleiben, denn die gemeinnützige Gesellschaft darf keine freiwilligen Helfer in ihren Reihen haben. Auf freiwilliger Basis arbeitende Helfer sind jedoch für die Arbeit des Bergdienstes unentwegt erforderlich."
Zu den Tätigkeiten des Bergdienstes gehören außer den bei Berg- und Skiunfällen erforderlichen Bergungs- und Rettungseinsätzen des Weiteren die Kennzeichnung von Wanderwegen und Skitrassen, die Durchführung von Messungen zur Vorwarnung auf die Lawinengefahr oder die Assistenz bei in tschechischen Gebirgen stattfindenden großen Sport- und Touristikaktionen. Im vergangenen Winter musste der Bergdienst in nahezu 6300 Fällen eingreifen.