Tschechien als Schwerpunkt des 14. Filmfestivals Cottbus
Austausch, Kooperation und gegenseitiges Kennen lernen - das alles geschieht auf verschiedensten Ebenen und in verschiedensten Bereichen. Die Grenzen zwischen Staaten erweisen sich immer mehr als unwichtig, nicht selten spürt man sie gar nicht. Hierzu gehört ohne Zweifel die Kunst. Einen neuen Beweis dafür lieferte das jüngste Filmfestival in Cottbus, das am vergangenen Samstag zu Ende ging. Mehr erfahren Sie von Jitka Mladkova:
Das Filmfestival Cottbus - so der offizielle Titel - bietet jährlich einen repräsentativen Überblick über die aktuelle Spielfilmproduktion des gesamten Osteuropäischen Raumes. Wie diese Veranstaltung vor 14 Jahren zustande kam, das sagte uns der Festivaldirektor Roland Rust:
"Das Filmfestival wurde 1991 - in Cottbus, unweit der polnischen und auch der tschechischen Grenze, von Enthusiasten der Filmklubbewegung gegründet, und zwar von vornherein mit der Ausrichtung, das Kino unserer osteuropäischen Nachbarn vorzustellen."
Cottbus liegt in einer Ecke Deutschlands, in der sich historisch gesehen mehrere Kulturen berührten. War vielleicht diese Tatsache ausschlaggebend bei der Wahl des Cottbuser Festivaltatortes? Roland Rust dazu:
"Ich denke, das ist eine glückliche Fügung. Ich glaube nicht, dass es der einzige Grund war, das Festival in Cottbus anzusiedeln. Es fügt sich aber in einer wunderbaren Weise zum Gegenstand des Festivals. Ich erlebe es auch bei den Festivalbesuchern. Wenn sie in die Stadt Cottbus kommen, dann fängt es schon auf dem Bahnhof an, dass dort Chotebuz als zweiter Name der Stadt in gleicher Größe erscheint. Alle Straßenschilder in Cottbus sind zweisprachig - in Deutsch und Sorbisch. Die sorbische Sprache ist eine eigene Sprache, so wie die sorbische Kultur ist eine eigenständige Kultur ist. Aber es ist eine slawische Sprache und insofern für viele Gäste eine unmittelbar nachvollziehbar und verständlich. Das gibt einen besonderen Charakter. Viele unsere Gäste fühlen sich sofort zu Hause und können sich und können sich auch viel besser orientieren."
Jeder Festivaljahrgang hat jeweils einen Schwerpunkt, dargestellt von einem der Teilnehmerländer. Diesmal war der Focus auf das Filmland Tschechien gerichtet. Roland Rust erläutert:
"Tschechisches Kino hat auf dem Filmfestival in Cottbus immer einen festen Platz, und ich kann sagen, dass unser Publikum tschechische Filme ganz besonders liebt - sie gehören immer zu den Publikumslieblingen. Ich weiß, dass das in Tschechien auch so ist. Der tschechische Film gehört zu den populärsten in Ganz Europa, was die Resonanz beim einheimischen Publikum betrifft. Das bestätigt sich auch bei uns hier in Cottbus."