Krippenhaus von Trebechovice

El Belén de Trebechovice
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Wie jedes Jahr, strömen auch in diesem Advent große Mengen von Besuchern in das ostböhmische Städtchen Trebechovice pod Orebem (Hohenbruck). Sein wichtigster Anziehungspunkt ist die Probost-Krippe, eine mechanische Krippe, die vor hundert Jahren vom Trebechovicer Josef Probost gebaut wurde. Auf einer Fläche von 7 x 2,5 Metern entwickelt sich die Evangeliumsgeschichte, man lernt aber auch das Alltagsleben der Handwerker und Bewohner von Hohenbruck kennen. In das ostböhmische Städtchen lädt Sie Markéta Kachlíková ein.

Die Probost-Krippe, die 1999 zum Nationalkulturdenkmal erklärt worden war, ist nicht die einzige Krippe im Museum von Trebechovice. Sie wird durch 100 weitere Krippen ergänzt, von denen man jedes Jahr andere Ausstellung gestaltet. Mehr sagte uns die Museumsdirektorin Zita Zemanová:

"Die diesjährige Ausstellung konzentriert sich auf tschechische Krippen. Denn wir waren im September Gastgeber eines Krippenbauer-Weltkongresses und die Ausstellung entstand bereits damals für dessen Teilnehmer. Nun haben wir die Ausstellung ergänzt und in eine Weihnachtsausstellung verwandelt."

Eine Dominante der Ausstellung ist natürlich die bewegliche Probost-Krippe. Jedem Besucher, der über dieses Werk etwas mehr erfahren will, steht ein neues Buch zur Verfügung:

"Es ist ein Bildband. Er enthält 187 Bilder, Photographien. Der Text fasst alle Begebenheiten im Zusammenhang mit der Entstehung der Probost-Krippe sowie deren neuerer Geschichte bis 2003 zusammen. Den Begleittext gibt es in sieben europäischen Sprachen und die Bilderbeschreibungen sind auf Tschechisch, Englisch und Deutsch."

Die Mitarbeiter des Museums, das heute in einem ziemlich hässlichen Gebäude untergebracht ist, schmieden auch weitere Pläne. Gerade dieser Tage wird gespannt auf die Entscheidung gewartet, ob der Stadt Trebechovice finanzielle Unterstützung aus strukturellen EU-Fonds in Höhe von bis zu 75 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 2 Millionen Euro) bereitgestellt wird. Falls es gelingt, soll dort ein "Zentrum tschechischer Krippenbaukunst" bzw. das "Krippenhaus von Trebechovice", wie der neuere Name lautet, entstehen:

Zita Zemanova  (Foto: Elena Horalkova)
"Es wäre kein übliches Museum, in dem man nur schweigend schauen darf, sondern die Ausstellung sollte interaktiv sein. Wenn der Besucher möchte, kann er sich stets mit etwas beschäftigen, verschiedene Aufgaben erfüllen, nach gründlichen Angaben im Computer suchen. Und wir wollen auch Programme in diesem Museum je nach dem Alter und Interesse der Teilnehmer konzipieren, für Laien und Experten, für Kinder im Vorschulalter oder aber etwa für Senioren. Wir wollen, dass das Zentrum wirklich lebt und sich der tschechischen Krippenbaukunst widmet, die wirklich interessant und spezifisch ist."

Das neue Museum soll zu Weichnachten 2006 seine ersten Besucher begrüßen.