Goethe-Institut in Prag feiert Ende des vergangenen Semesters

Prager Goethe-Institut
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"Arm der Mensch, bei dem der Kopf alles ist.": Diese Feststellung Goethes scheint sich auch das Goethe-Institut in Prag zu Herzen genommen zu haben. Denn nach einem langen Semester mit einem großen Bildungsangebot feierte es in der letzten Woche den Abschluss des im Januar zu Ende gehenden Herbstsemesters. Menno van Riesen hat sich unter die Gäste gemischt.

Zu Beginn heißt Thomas Freundorfer die Gäste im Goethe-Institut zur Abschlussparte des Semesters 2004/2005 herzlich willkommen. Die meisten von ihnen sind aktuelle oder ehemalige Sprachkurs Teilnehmer. Freundorfer selbst unterrichtet am Goethe-Institut und koordiniert die Feier. Der Liedermacher Torsten Rieman aus Berlin leitet den Abend musikalisch ein.

Ob Studenten, Berufstätige oder Rentner - viele nutzen das reichhaltige Angebot des Goethe-Instituts, deutsch oder auch tschechisch zu lernen. Den Schwerpunkt setzen die deutschen Sprachkurse, die sich aufsplitten in die Grund-, Mittel- und Oberstufe, wie Thomas Freundorfer anführt: "Wir haben aber auch Spezialkurse, Prüfungsvorbereitungskurse, Spezialkurse für Juristen und Wirtschaftsdeutsch, aber auch Kinder- und Jugendkurse."

Einer der Lehrer am Goethe-Institut ist Ondrej Kotas. Er ist Tscheche und unterrichtet seit nunmehr sieben Jahren Deutsch. Die Beweggründe, deutsch zu lernen seien verschieden, sagt er: "Oft sind das auch Leute, die einen Kurs von ihrer Firma bezahlt bekommen. Aber in der Regel wollen die Leute selbst Deutsch lernen. Für mich ist es einfacher, hier als in einer Schule zu unterrichten, weil die Leute, da sie den Kurs bezahlen müssen, natürlich dementsprechend motiviert sind, Deutsch zu lernen."

Ein Sprachkurs besteht aus maximal fünfzehn Schülern. Eine von ihnen ist Petra Ettensbergerova. Nach ihrem Abitur entschied sie sich für einen Intensivlehrgang, den so genannten "Postmaturitätskurs": "Das ist ein Kurs, den Leute machen, die es nicht geschafft haben, einen Platz der UNI zu bekommen. So überbrücken sie dann meistens ein Jahr und lernen Deutsch."

Deutsch in der Grundstufe im zweiten Semester lernt zur Zeit Joe de Cordeiro. Er stammt aus Angola und wohnt mittlerweile seit acht Jahren in Prag: "Ich habe hier studiert und arbeite jetzt als Arzt. Manchmal brauche ich Deutsch für meinen Beruf, aber mein Problem ist die Zeit. Ich habe nicht viel Zeit zum Lernen, aber ich finde Deutsch auch nicht so schwer."

Möglich, dass es ihn nach drei bis vier Jahren nach Deutschland ziehe, sagt de Cordeiro, aber das wisse er noch nicht genau. Bereits im dritten Semester ist Ivana Veselkova: "Ich studiere Internationale Beziehungen und möchte vielleicht etwas in der EU machen, deshalb lerne ich deutsch. Ich glaube, am Beginn ist es leicht, aber dann kommt die Grammatik und der Ausdruck, und das sind die schwersten Sachen für mich."

Später will Ivana ein oder zwei Semester in Deutschland studieren. Rund um die deutsche Sprache geht es übrigens auch auf der multimedialen Ausstellung "Herzliche Grüße", die in der neu eröffneten Kulturgesellschaft des Goethe-Instituts in Budweis/Ceske Budejovice vom 20. Januar bis zum 20. Februar laufen wird.