Glückliche Momente besonderer Art hat am Samstag ein kubanisches Ehepaar auf dem Prager Flughafen Ruzyne erlebt. Mehr von Jitka Mladkova:
Mayda Arguelles mit ihren Kinder; Prager Flughafen Ruzyne (Foto: CTK)
Nach achtzehnmonatiger Trennung konnten die 32jährige Mayda Arguelles und ihr 29jähriger Ehemann Liuver Saborit ihre Kinder in die Arme schließen. Wegen der zunehmenden Gefahr, ins Gefängnis zu kommen, mussten die Eltern eines damals siebenjährigen Sohnes und einer fünf Monate alten Tochter das Land schnell verlassen. In ihrer Heimat wollten sie nicht an Festveranstaltungen für Fidel Castro teilnehmen und lehnten es auch ab, die neue kubanische Verfassung, die den kommunistischen Diktator feiert, mit ihrer Unterschrift zu befürworten. Nachdem sie ihr neues Domizil in Tschechien gefunden hatten, kämpften sie von hier aus um ihr Recht auf Familienzusammenführung, das in entsprechenden internationalen und von Kuba auch signierten Vereinbarungen verankert ist. Achtzehn Monate lang wollten kubanische Behörden nichts davon hören, doch im Dezember 2004 kam es zu einer Wende: Arguelles und Saborit organisierten eine Demo vor dem Gebäude der kubanischen Botschaft in Prag, bei der sie die Freilassung ihrer Kinder Yancarlos und Ivana forderten. Ein paar Tage später erhielten sie die erfreuliche Nachricht, dass sie ihre Kinder wieder bald sehen werden. Nach einer Erklärung gefragt sagte Mayda Arguelles gegenüber Radio Prag:
"Kuba bemüht sich derzeit um eine Normalisierung der Beziehungen mit der Europäischen Union und ist daher nicht daran interessiert, Fälle der Nichteinhaltung der Menschenrechte ans Tageslicht zu bringen."
Die nun komplette Familie wird im südmährischen Brno/Brünn leben, wo sie eine kleine Wohnung erworben hat. Saborit arbeitet bereits als Informatiker, seine Frau will Unterricht in spanischer Konversation geben. Beide wollen nach wie vor die aktuelle Entwicklung in Kuba nicht außer Acht lassen und Menschen helfen, die ähnliche Probleme wie sie haben. Im Interview für Radio Prag hat es die junge Kubanerin auf folgende Formel gebracht:
"Wir möchten jetzt ein normales Familienleben leben und gleichzeitig auch weiter für die Freiheit in Kuba kämpfen."