Ob Freizeit oder Pflege - Kontakt-Handbuch hilft Prager Senioren

Foto: Europäische Kommission
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Im Getriebe einer hektischen Großstadt gehören alte und betreuungsbedürftige Menschen zu den schwächsten Gliedern. Damit sie die bestehenden Hilfsangebote wahrnehmen können, hat die Stadt Prag ein Handbuch für Senioren herausgegeben. Am Mittwoch erschien es im zweiten Jahrgang. Thomas Kirschner war bei der Vorstellung dabei.

Foto: Europäische Kommission
Senioren den Kontakt zu passenden Hilfseinrichtungen zu vermitteln, um ihnen auf diese Weise so lange wie möglich ein selbstständiges und aktives Leben zu ermöglichen - das ist das Ziel des soeben im zweiten Jahrgang erschienen Seniorenhandbuchs. Einen Überblick über den Inhalt gibt der Leiter des Städtischen Zentrums für Sozialdienste, Miroslav Luczka:

"Das Buch wurde sehr breit angelegt - es geht nicht nur um den Pflegebereich, sondern es finden sich hier zum Beispiel auch die Adressen von Tierheimen. Also Dinge, die auf den ersten Blick mit dem Thema nicht viel zu tun zu haben scheinen, in Wirklichkeit aber für die Senioren ganz wichtig sind. Weiter sind enthalten Bildungsmöglichkeiten, Kursangebote, Sozialdienste, Pflegeagenturen und so weiter. Ich glaube, die Broschüre bietet erschöpfende Auskünfte über die Institutionen und Dienste, die in Prag zur Verfügung stehen."

Zusammengetragen wurden die Angaben vom Sozialen Beratungszentrum KONTAKT, dessen Büros leicht erreichbar im Vestibül einer Metrostation in der Prager Innenstadt untergebracht sind. Mehr als 4000 Hilfesuchende haben sich im vergangenen Jahr persönlich an die Mitarbeiter des Zentrums gewandt, erläutert dessen Leiterin Marie Susterova:

"Wir dienen hauptsächlich zur Orientierung. Wir haben Zeit uns mit den Leuten zu befassen und bieten Ihnen einen Überblick über die Angebote - mit dem Ziel, dass jedem, der sich um einen pflegebedürftigen Familienangehörigen zu Hause kümmern möchte, das auch ermöglicht werden soll."

Das neu erschienene Adressbuch für Senioren soll diese Arbeit nun weiter unterstützen. Wert legt die Leiterin des Informationszentrums KONTAKT aber darauf, dass in der Broschüre Alter nicht nur mit Krankheit und Pflege verbunden wird. Auch Freizeitangebote spielen eine große Rolle. Immer mehr ältere Menschen, so Sustrova, bleiben lange aktiv und wollen ihre freie Zeit abwechslungsreich und interessant gestalten.

"Für solche Senioren haben wir ein breites Angebot von Klubs und interessanten Freizeitangeboten, die fast ein Drittel des Gesamtumfangs der Broschüre ausmachen. Das Heft richtet sich also nicht nur an Senioren, die Hilfe und Betreuung brauchen, sondern auch an solche, die aktiv sind und sich auf das Alter gut vorbereiten wollen."