Eishockey-WM: Nach Drama bezwingt Tschechien die USA mit 3:2 n.P.

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Das Viertelfinale ist schon seit einigen Jahren das Alpha-Omega einer Eishockey-Weltmeisterschaft. Denn alle vorangegangenen Ergebnisse der acht Teams, die es bestreiten, sind auf einen Schlag nur noch die Hälfte wert, wenn sie im Duell mit ihrem Viertelfinalkonkurrenten den Kürzeren ziehen und somit vor der Medaillenvergabe aus dem Turnier ausscheiden. Das weiß auch die tschechische Mannschaft seit dem vergangenen Jahr ganz genau, als sie nach sechs Siegen in sechs Spielen bei der WM im eigenen Land an den US-Amerikanern scheiterte und so nur Platz 5 belegte. Am Donnerstag kam es bei der aktuellen WM in Wien zur Neuauflage des Aufeinandertreffens der Tschechen mit den US-Boys in einem Viertelfinale. Mit welchem Ausgang, das verrät Ihnen Lothar Martin.

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...so freute man sich in den Bierstuben und Sport-Bars in ganz Böhmen und Mähren, in die wieder Tausende Eishockeyanhänger gepilgert waren, um das "Spiel der Spiele" in gemeinsamer Runde live vor dem Fernsehschirm zu verfolgen, als ihre Lieblinge gerade das wichtige Tor zum 2:2-Ausgleich geschossen hatten. Nun entlud sich endlich die ganze Anspannung, die sich aufgestaut hatte, nachdem die tschechische Mannschaft nach zwei Dritteln noch 0:2 zurückgelegen hatte. Doch dann schafften die Cracks um Kapitän David Vyborny in einem faszinierenden Schlussdrittel binnen acht Minuten das 2:2, so dass es mit diesem Zwischenstand in die Verlängerung und nach dieser ins Penaltyschießen ging. Genau wie im Vorjahr, doch diesmal hatten die Tschechen die 2:0-Führung des Gegners aufgeholt. Darin erinnerte in einer Prager Sport-Bar auch ein tschechischer Fan:

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"Nun, es lief heute genau anders herum, aber diesmal drehen wir den Spieß um! Wir haben nämlich keinen Komplex vor den Amerikanern."

Und er sollte Recht behalten. Nach dem ersten Fehlschuss des US-Amerikaners Knuble lief mit Martin Rucinsky der erste tschechische Spieler an:

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Es sollte der einzige Treffer im Penaltyschießen bleiben, so dass sich die tschechische Auswahl mit genau dem gleichen Resultat wie vor Jahresfrist gegen die US-Boys revanchierte und ins Halbfinale einzog. In besonderer Weise war dies das Verdienst von Torwart Tomas Vokoun, der alle fünf Penaltys des Kontrahenten hielt und danach erleichtert feststellte:

"Das Penaltyschießen ist ganz ohne Zweifel eine psychisch anstrengende Sache, denn der Spieler hat viel Zeit und kann seine Geschwindigkeit während des Anlaufs variieren. Auf der anderen Seite aber darf sich der Torwart nicht aus der Ruhe bringen lassen und muss sich voll und ganz auf den Puck konzentrieren. Ich trainiere das sehr oft und bleibe häufig noch am Ende des Trainings etwas länger auf dem Eis, um Penaltys abzuwehren. Man hofft dann natürlich, dass sich das dann irgendwann einmal auszahlt."

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Das hat es sich diesmal ganz bestimmt, weshalb die Spieler und Fans der tschechischen Nationalmannschaft ihren "Voki" nun noch mehr lieben. Aber was soll erst werden, wenn Vokoun die Seinen am Samstagabend zum Sieg über Schweden und damit ins Finale führt? Dann wird man hierzulande wieder goldig träumen und am Sonntagabend fast jeder an irgendeinem Fernseher zu finden sein. Über den finalen Ausgang der Weltmeisterschaft werden wir dann am Montag berichten.