Im Wandel der Zeit: Kleine Läden von Hypermarkts und E-Shops abgelöst
Seit dem politischen Wendejahr 1989 hat der tschechische Einzelhandel einen deutlichen Wandel vollzogen. Kleine Läden wurden durch große Einkaufszentren abgelöst, anstatt einer Verkäuferin hinter dem Ladentisch wählen die Kunden ihre Waren selbst aus. Seit einigen Jahren bereichern zudem die sogenannten E-Shops im Internet das Kaufangebot. Die Mehrzahl der großen Geschäfte wird von internationalen Handelsketten geführt, was vor dem Jahr 1989 nur schwer vorstellbar war. Das antworteten die Analysten des Verbandes für Handel und Reiseverkehr in Tschechien (SOCR) auf Nachfrage der Nachrichtenagentur ČTK.
Der Agraranalyst Petr Havel erinnert daran, dass der Prager Einzelhandel neben dem Kotva und dem ehemaligen Máj, die immer noch in altbewährter Weise funktionieren, de facto keine großen Einkaufshäuser hatte. In den ländlichen Regionen dominierten die Geschäfte von Handelsgenossenschaften wie Včela oder Jednota, Falls sie örtlich ihre Tätigkeit nicht eingestellt haben, wurden sie in die heutige Handelsmarke COOP transformiert.
Während im Jahr 1997 noch 62 Prozent der tschechischen Bürger am häufigsten in kleinen Läden und 24 Prozent in Supermärkten einkauften, so hatte sich dies binnen zehn Jahren grundlegend geändert. Im Jahr 2007 begrüßten die kleinen Läden nur noch 19 Prozent der Tschechen als Kunden, die Zahl der Kunden in den Supermärkten war ebenso zurückgegangen auf 16 Prozent. Der Grund: Um die Jahrtausendwende herum begannen sich die Hypermärkte als neues „Paradies des Konsums“ auf dem tschechischen Markt zu etablieren. Das erste große Selbstbedienungs-Warenhaus mit großem Parkplatz war jenes der Handelskette Globus, das 1996 in Brno / Brünn eröffnete.