Der Schatten

Schatten - Stíny (Foto: Štěpánka Budková)
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Er ist dieser Tage sehr begehrt: der Schatten. Dazu nun ein paar Vokabeln.

Schatten - Stíny  (Foto: Štěpánka Budková)
In der Sommerhitze sucht jeder gerne nach Schutz vor der strahlenden Sonne, man geht also in den Schatten – jít do stínu. Damit bezeichnet man einen schattigen Platz – stinné místo. Beschattet – zastínit kann ein Platz durch alle möglichen Gegenstände werden, sei es ein Baum – strom, eine Laube – podloubí oder etwa ein Sonnenschirm – slunečník. Übrigens hat auch der Lampenschirm – stínítko im Tschechischen seinen Namen vom Schatten. In der Sonne kann man seine Augen wiederum mit einem Schild – kšilt schützen.

Fast alles wirft im Licht einen Schatten – vrhat stín. Also eine dunkle Fläche, deren Konturen den Umrissen des eigentlichen Dinges oder Wesens entsprechen. Diesen Effekt nutzt vor allem das Schattentheater – stínové divadlo voll aus.

Mit dem Schatten wird aber nicht nur im Theater gespielt, sondern auch in der Sprache. So kann man jemandem wie ein Schatten folgen – chodit za někým jako stín. Manchmal ist man aber nicht imstande, seinen eigenen Schatten zu überschreiten – překročit vlastní stín. Das bedeutet, dass man nicht fähig ist, auf seine Gewohnheiten zu verzichten. Nicht einmal der Schatten eines Verdachts fällt auf ihn – nepadá na něj ani stín podezření, sagt man von jemandem, von dessen Unschuld man fest überzeugt ist. Wenn jemand etwa nach einer Krankheit schlecht aussieht, ist er nur noch ein Schatten – je z něho pouhý stín. Und wenn jemand verstorben ist, glaubte man im Altertum von ihm, er kam in die Unterwelt – podsvětí, also in das Schattenreich – říše stínů. Auf Wiederhören! Na slyšenou!